Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
strich sich flüchtig durch die weißen, kurzgeschorenen Haare, als wolle sie einen letzten Versuch unternehmen, die unzähligen Haarwirbel zu zähmen.
    Der Besucher tauchte auf der Terrasse auf und trat durch die offene Tür ein. Sie musterte ihn aus ihren großen, rehbraunen Augen. „Hallo, Mann aus der Einsamkeit", empfing sie ihn. „Wo hast du gesteckt? Hattest du dich wirklich in die unerschlossenen Teile der Gobi zurückgezogen, wie Myles es vermutet?"
    Sato Ambush verzog die Augen zu schmalen Schlitzen und setzte sein verbindlichstes Lächeln auf. „Aber gewiß doch, verehrte Enza." Er reichte ihr die Hand und verneigte sich würdevoll. Wie meistens in seiner Freizeit trug er einen Kimono, der heutige war von scharlachroter Farbe und mit silbernen Schlangenmustern verziert. „Es war mir ein Bedürfnis, meine Gedanken zu sammeln und zu ordnen. Ob es etwas bewirkt hat, weiß ich nicht. Ist Myles da?"
    „Ja. Er ist vor zwei Stunden eingetroffen. Er hat Kallia nach Kapstadt begleitet, wo sie ein paar Tage mit Forschungsarbeiten zu tun haben wird.
    Du findest ihn wie immer bei seinen Uhren. Ich nehme an, du bleibst zum Essen, Sato."
    „Wenn es dir keine zu großen Umstände macht, gern." Er raffte sein Gewand zusammen und schritt zur Treppe, um sich hinab in das Souterrain zu begeben. Er hörte Myles sprechen, der junge Wissenschaftler führte wie so oft Selbstgespräche.
    Ein fröhliches Ticken empfing den Pararealisten, als er das Fußende der Treppe erreicht hatte und das Schallschutzfeld durchquerte. Überall standen oder hingen große Pendeluhren, ein paar antike Stücke darunter.
    Bei den meisten jedoch handelte es sich um moderne Nachbauten.
    Sato erreichte Myles’ Zimmer und klopfte leise gegen das Plastik. Myles saß mit dem Rücken zur Tür in seinem Mobil und bewegte die Hände im Takt der Messingpendel. „Komm nur herein", sagte er und wandte ein Stück den Kopf. „Gibt es Neuigkeiten?"
    „Nein, Myles." Ambush legte ihm eine Hand auf die Schulter und folgte seinem Blick auf ein kostbares Stück, einen Regulator mit kleinen, verschnörkelten Antriebsgewichten und einer ziselierten und vergoldeten Scheibe am hölzernen Pendel. „Die ROBIN hat sich noch immer nicht gemeldet. Die Beobachtungsstationen überall am Rand der Milchstraße haben bisher keine Hyperfunkbotschaft aufgefangen, daß sich das Schiff der Heimat nähert."
    „Ich verstehe das nicht. Ob es an Stalker liegt?"
    Es war rund zwei Monate her, daß sie von den Nakken der Estartu-Expedition erfahren hatten, daß die ROBIN tatsächlich an ihrem Ziel angelangt war und die Superintelligenz ESTAR-TU noch existierte, was bis zu diesem Zeitpunkt nur hatte vermutet werden können. Die Besatzung des Schiffes war auf Etustar gewesen und hatte mit ESTARTU Kontakt gehabt. Inzwischen befand sich die ROBIN längst auf dem Rückflug, hatte Tekener doch nach Aussage der Nakken ein Permit zur Benutzung einer Transmitterstraße erhalten, die von Estartu aus in den intergalaktischen Leerraum führte. „Es ist nicht zu erwarten, daß Stalker wieder mit zurückkehrt", antwortete Ambush. „Sein ganzes Drängen hat bei mir immer den Verdacht genährt, daß er einen Grund haben müsse, so schnell wie möglich in seine angestammte Heimat zurückzukehren."
    Myles wendete das Kantormobil und sah den Asiaten eindringlich an. Wie immer war das Gesicht des jungen Mannes bleich, seine Gestalt mager. Trotz des ständigen Aufenthaltes in dem rollstuhlähnlichen Schwebegefährt hatte er kein Gramm Fett angesetzt. „Was ist mit dem Raumschiff, das die Nakken von Perry erbeten haben?" fragte Kantor. „Haben sie es endlich?"
    Sato schüttelte traurig den Kopf. „Ich habe es Perry erneut ans Herz gelegt, ehe er zum Humanidrom aufbrach. Er will abwarten, die Nakken hinhalten. Erst will er das Linguiden-Problem in den Griff kriegen."
    „Manchmal ist Rhodan stur wie ein Panzer", murrte Myles. „Wir müssen weiterkommen, sonst ist alles zu spät.
    In all den Monaten sind meine Befürchtungen bezüglich der Superintelligenz gewachsen. Sato, ich habe Angst um ES. Es ist ein wenig beruhigend zu wissen, daß ESTARTU existiert. Aber was ist mit ES selbst? Konnte sie sich in ESTARTUS Bereich flüchten? Oder existiert ES bereits nicht mehr? Hat der Versuch der Nakken, Balinor durch eine Raum-Zeit-Falte zu schicken, ES eliminiert?"
    Der Fehlalarm von GALORS konnte nur im Zusammenhang mit dem Auftauchen von Balinor auf Nobim stehen. Balinor war nach Wanderer gelangt und hatte

Weitere Kostenlose Bücher