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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dadurch vielleicht viel erspart, obwohl sie ja kein anfälliges Kima besitzen.
    Verrückt, nicht wahr? Aber es ist eine Überlegung wert.
     
    5.
     
    Die ersten Zweifel waren Hagea Scoffy gekommen, als sie vom Versagen Jubaar Ulpits auf Fogha gehört hatte.
    Der Friedensstifter hatte sich bei der Verteilung der Güter unter den einzelnen Volksgruppen so ungeschickt angestellt, daß Neid und Mißgunst unter ihnen ausbrachen und es zu einem Bürgerkrieg zwischen Humanoiden und Kartanin kam.
    Ein solches Ereignis war nach allem, was sie über das Kima, ihr Volk und sich selbst wußte, gar nicht möglich.
    Und dennoch geschah es.
    Zunächst hatte sie geglaubt, daß alles eine sinnvolle Erklärung finden würde, daß die äußeren Umstände mit solcher Gewalt gegen Ulpit gestanden hatten, daß er einfach zu schwach gewesen war. Es war ihr nicht gelungen, feste Hinweise dafür zu finden, daß es sich tatsächlich so verhielt.
    Das zweite, was sie verunsichert hatte, war der plötzlich über Nacht auftretende Albinismus bei Cebu Jandavari, bei der die Gene des arkonidischen Teils ihrer Vorfahren offenbar durchschlugen. Die Aktivatorträgerin nahm es als Zeichen ihrer wachsenden Macht, doch Hagea Scoffy zweifelte an dieser Interpretation. Ein dumpfes Gefühl beschlich sie, daß irgend etwas nicht stimmte.
    Dieses Gefühl war richtig gewesen. Die Machtansprüche ihrer Kollegen und Kolleginnen, die einen Aktivator trugen, nahmen immer selbstherrlichere Formen an, und im Volk regte sich der erste Widerstand gegen die Bevormundung. Als dann auch noch deutlich wurde, daß überall in den siebzehn Sonnensystemen Überschwere die Funktion von Polizisten übernahmen, brach etwas in Hagea. Sie wollte nicht mehr einsehen, daß dies alles im Namen von ES und für eine phantastische und gerechte Zukunft der Galaxis geschah.
    Weitere Indizien für ihren Verdacht kamen dazu und machten sie stumm vor Entsetzen. Sando Genards Tod schien rein zufällig zu sein, und doch war er es gewesen, der intensiv in der Vergangenheit der Linguiden geforscht hatte. Was fand er heraus, was wußte er, das Adonor Cyrfant in den Höhlen von Zonai nicht mehr hatte ermitteln können, weil Paylaczer und ihre Soldaten eingriffen?
    Den Ausschlag für Hageas Entschluß, in die Offensive zu gehen, gab jedoch das Treffen auf Ferrol, als Atlan ihr die Aufnahmen vorgelegt hatte, die Aramus Shaenor als den Urheber der schweren Auseinandersetzungen auf Ascullo entlarvten.
    Von diesem Augenblick an sah Hagea Scoffy alles mit anderen Augen, und Alaresa Anceott und Nonari Vojerina teilten ihre Meinung.
    Ulpits tolpatschiges Verhalten auf Fogha war kein Zufall gewesen, sondern Absicht. Der Friedensstifter hatte die Situation provoziert, und sie war ihm entglitten. Nicht er war es, der den Frieden wiederherstellte, sondern Dorina Vaccer.
    Hagea begann zu recherchieren. Sie informierte sich über alle Vorfälle, die es in dieser Art gegeben halte.
    Nonari und Alaresa unterstützten sie bei der raschen Auswertung des Materials. Deutlich war zu erkennen, wie die Brandherde immer gewaltiger und die Arroganz der Aktivatorträger immer stärker wurde, mit der sie vorgingen. Die Worte Shaenors in der Aufzeichnung stellten beinahe schon den Höhepunkt dar, mit denen er freimütig zugab, daß sie Unfrieden stifteten, um nachher als Friedensstifter auftreten zu können.
    Hageas Körperhaare stellten sich bei dem Gedanken daran auf. Noch nie hatte es etwas Unnatürlicheres gegeben als diese Perversion des Friedensstiftens. Daß gleichzeitig mit diesen Vorgängen die Forscher behindert und bedroht wurden, die sich mit der Entstehung des Kimas auseinandersetzten, paßte in das neue Bild.
    In Hagea Scoffy entstand zum erstenmal jene Version, daß das Volk der Linguiden nicht aus der Grube stieg und neue Horizonte erkannte, sondern daß es umgekehrt war. Sie hatten früher auf einer gleichmäßigen Ebene gelebt, aber jetzt, seit der Verleihung der Aktivatoren an vierzehn von ihnen, schienen sie sich auf einem Pfad zu befinden, der in den Abgrund führte.
    Der Gedanke, daß das Volk der Linguiden vor dem Ende seiner Existenz stand, jagte ihr einen Schauder nach dem anderen über den Körper. Ihre Kopfhaut prickelte, und nachts wachte sie mehrmals mit einem lauten Schrei auf.
    Merkwürdige Visionen beschlichen sie. War es wirklich nur Zufall, daß die Verleihung der Aktivatoren einherging mit der Entdeckung der Herkunft ihres eigenen Volkes? Welche Hilfen für die Zukunft konnten sie daraus

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