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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziehen, was blieb an Beweisen übrig, wenn Paylaczer im Auftrag Cebu Jandavaris alles zerstörte?
    Cebus Kima-Schädigung - um nichts anderes konnte es sich handeln - war am weitesten fortgeschritten. Sie hatte den Befehl zur Einäscherung der Siedlungen auf dem Planeten Voltry und zur Vernichtung von ungefähr zweitausend Arkoniden gegeben. Dies war die Spitze der Perversion eines Friedensstifters. Und hätte es nicht die Aufzeichnungen Shaenors gegeben, dann hätte spätestens dieser Akt der Brutalität auch dem verbohrtesten Linguiden die Augen öffnen müssen.
    Ihre Kima-Sträucher sollen verdorren! dachte sie voller Grimm. Ich darf nicht länger schweigen.
    Alle Vorbereitungen waren getroffen, und Anfang Oktober war es soweit. Die Rede und die von Yart Fulgen gemachte Aufzeichnung wurden ausgestrahlt. Als Shaenor und Imkord eingriffen, war es bereits zu spät. Alle Linguiden wußten jetzt die Wahrheit, und die Gefangennahme der drei Frauen und ihr Ungewisses Schicksal waren ein Risiko, das sie bewußt eingegangen waren.
    Jemand mußte den Anfang machen. Jemand mußte die Wahrheit verkünden. Die Aktivatorträger waren verrückt, sie steuerten in eine Katastrophe.
    Und die anderen Friedensstifter und Schlichter und das Volk der Linguiden hatten viel zu lange zugesehen, hatten staunend vor den Gesetzen und Verhaltensregeln in der neugeschaffenen Ordnung gestanden, hilflos und unerfahren wie Neugeborene.
    Nie hätte es so weit kommen dürfen, doch jetzt war es zu spät.
    Was blieb übrig, um das linguidische Volk zu retten?
    Hagea hätte viel darum gegeben, es zu wissen. Die allgemeine Situation war unklar. Die Pariczaner übten die äußere Gewalt aus, und die Aktivatorträger benahmen sich wie Götter im Diesseits.
    Die füllige Frau wuchtete ihren rundlichen Körper vom Boden empor und trat zu dem Loch an der Wand, das ihnen als Fenster diente. Alaresa und Nonari waren im Lager unterwegs, um mit den Gefangenen zu sprechen und ihnen Mut zu machen. Sie selbst war zurückgeblieben, weil sie mit sich und ihren Gedanken allein sein wollte.
    Draußen war alles ruhig, die Essenszeit war längst vorüber, zu der aus tieffliegenden Gleitern Metallbehälter mit den Nahrungsrationen abgeworfen wurden, damit sie hier unten nicht verhungerten und verdursteten. Im Schatten einer Baracke hockte eine Gestalt und wand sich wie ein Wurm. „Andolai!" rief Hagea. Der Kima-Geschädigte wurde aufmerksam. Er entdeckte sie, richtete sich auf und schwankte auf den Bretterverhau zu. Hagea öffnete die Tür und zog ihn herein. „Komm", sagte sie. „Hast du schon etwas zu dir genommen?"
    Andolai grinste sie an, aber es wurde eine Grimasse daraus. „Fried’", murmelte er. „Bis’ Fried’ Scoffy. Auftrag von Ulpi’."
    „Nein, nein. Ich habe keinen Auftrag von Jubaar Ulpit."
    Frando Alai setzte sich neben sie, und Hagea musterte ihn. Seine Gliedmaßen waren stark angeschwollen, einige der Beulen waren geplatzt, und die austretende Flüssigkeit näßte durch die Körperbehaarung hindurch.
    Die Gesichtszüge des ehemaligen Friedensstifters waren entstellt, er war kaum mehr als der zu erkennen, der er einst gewesen war. Es bereitete Hagea sogar Probleme, ihn als Linguiden zu identifizieren. Sein Gesicht war fast völlig kahl geworden, die Haut rot und blau verfärbt und teilweise vertrocknet und gerissen.
    Aus seiner Nase lief Schleim, und um den Mund herum klebte eingetrockneter Speichel. „Frando", sagte die Friedensstifterin. „Frando Alai. Kannst du mich hören?"
    Andolai reagierte nicht. Seine Hände tasteten über den splissigen Holzboden und fingen sich mehrere Späne ein, die wie Dornen in der Haut seiner Finger und der Handballen steckenblieben. Hagea nahm behutsam die Hände und zupfte die Dinger wieder heraus. Andolai grinste erneut und begann, mit dem Oberkörper hin und her zu wippen. „Nich’ weggeben kleinen Andolai", kicherte er. „Andolai is’ lieb, is’ gut. Sehr brav. Ja, sehr, sehr brav."
    „Natürlich bist du brav, kleiner Andolai." Sie hatte Mühe, ihre Stimme verständlich klingen zu lassen. Trauer und Schmerz machten ihren Hals eng und ließen sie nach Atem ringen. „Wollen wir hinüber an den Strand gehen?"
    „Wasser schlecht’, nich’ gu’ für Andolai", kam es hastig, ein deutliches Zeichen, daß er durchaus für bestimmte Dinge eine Antenne besaß und ihre Worte verarbeiten konnte. Sie zog ihn empor und schritt mit ihm hinaus ins Freie. Andolai klammerte sich an ihr fest und riß sie fast zu

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