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159 - Magie der Rothäute

159 - Magie der Rothäute

Titel: 159 - Magie der Rothäute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Er war bewaffnet und ausgerüstet, als würde er Alaska erobern wollen. Ein drittes Mal zog er am Starter des SchneemobilMotors und zuckte zusammen, als die ersten Zündungen krachten und aus dem Auspuff weißgraue Wolken förmlich hinausexplodierten.
    „Ihr kommt hinterher", sagte er zu Parker und schüttelte dessen Hand. „Ich sehe mich am Seeufer um."
    „Wir werden schlechterdings nicht zu übersehen und schon gar nicht zu überhören sein", versicherte Jeff. Keiner grinste oder lachte. Vernichtende Wut, mit Haß vermischt, füllte sie aus.
    Morton kannte sich: Er würde nicht aufhören, ehe nicht diese mörderische Bestie erlegt war. Und wenn es zwei Wochen lang dauerte. Er sagte sich, daß die moderne Jagd, verbunden mit Dingen wie Schneekatzen und Hubschraubern, den Dämonen aus der Vergangenheit auf jeden Fall überlegen sein mußte.
    Er würde es beweisen, schon allein aus Selbstwertgefühl.
    Er setzte sich auf die breite Sitzbank des knatternden Vehikels. Die Snowcat rollte zurück, fuhr einige Meter in den ausgeschaufelten und niedergetretenen Gängen, dann schob sie sich auf die neue Schneedecke und fuhr stinkend und dröhnend davon.
    Jeff wartete auf den Hubschrauber.
    Die Dunkelheit war vorbei. Es herrschte milchiges Zwielicht. Die eisige Kälte der ersten Morgenstunden biß noch nicht durch die dicken, wärmenden Schichten der Kleidung. Hinter der Biegung der Passage wurden die ratternden Zündungen des Zweitaktmotors leiser. Wieder lastete Stille über dem zugefrorenen See.
    Jeff und Tim hatten die halbe Nacht versucht, das Problem, genau zu definieren und ihre Taktik abzustimmen. Sie hatten bestimmte Vorteile, der Kodiak hatte andere. Beide Männer waren sicher, daß sie diesen Menschenmörder töten mußten. Wenn zutraf, was sie ahnten - daß der Kodiak aus jenen Jahren stammte, in denen die Weißen die Indianer in großen Mengen abgeschlachtet hatten -, dann überstieg die Anzahl seiner Opfer das Vorstellbare.
    Geduldig wartete Parker, die Hand um das Leder des Funksprechgeräts, auf den Hubschrauber.
    Der Pilot hatte seinen Abflug gemeldet und war auf dem Weg hierher. Wenn er bald kam, konnte Jeff die schwebende Maschine noch mit Lichtzeichen einweisen. Im Wald entlang den Ufern knisterte und knackte es. Undeutlich waren sichelförmige Silhouetten von zwei großen, lautlos kreisenden Seeadlern im dünnen Hochnebel auszumachen.
    „Als ob uns die Kerle beim Jagen zusehen wollten!" brummte Parker. Wieder ging er die einzelnen Schritte und Notwendigkeiten des Einsatzes durch. Der Indianer würde ihnen sicherlich eine große Hilfe sein.
    Es war, aus welchem Gesichtspunkt betrachtet, eine rituelle Jagd: Mensch gegen Dämon, Gegenwart gegen Vergangenheit, Aufgeklärtheit gegen finsteren Ahnen- und Tierkult.
    Er hörte das leise Flop-Flop des Helikopters. Es war ihm in der Einsamkeit fast unheimlich vorgekommen, allein zu warten, obwohl dort oben das gelbe Licht hinter den Scheiben hervorsah und der letzte Rauch aus dem gemauerten Kamin sich hochkräuselte.
    Jeff drehte sich in die Richtung, aus der die Maschine heranflog, und hob den schweren Handscheinwerfer. Unablässig gab er Lichtzeichen, bis er die runde Kanzel und die auffallende Bemalung über den schwarzen Baumkronen auftauchen sah. Der Pilot schaltete seinen Landescheinwerfer ein und blinkte damit.
    „Erkannt."
    Als sich das Fluggerät senkte und die Tragschraube einen kleinen Schneesturm entfachte, duckte sich Jeff mit abgewandtem Körper. Dann lief die riesige Schraube aus, und er stapfte zur Kabine. White Thunder junior verzog sein Gesicht zu einem knappen Lächeln und sagte: „Große Freude, Weißer Mann. Immer wenn es wird interesting, du mich holen, nein?"
    Sie tauschten einen langen, harten Händedruck. Jeff hob seine Ausrüstung in die überhitzte Kabine. „Reservetreibstoff an Bord?" fragte er den Piloten.
    „Genügend. Willst du das Essen ausladen?"
    „Wenn deine Mühle es noch trägt, warten wir damit bis zum Abend."
    „Spielend. Komm herein."
    Jeff kletterte auf den Kopilotensitz und schnallte sich umständlich an. Der dicke Mantel war fast zuviel für das enge Cockpit.
    „Das wird eine böse Jagd werden, Thunder", sagte er, während die Schraube wieder zu wirbeln und die Detonationen lauter zu werden begannen. „Hast du die letzten Meldungen gehört?"
    „Drei Männer aus Toronto tot. Ein riesiger Kodiak verschwunden, okay?"
    „Davon spreche ich. Hast du hier schon einmal einen Kodiak gesehen? Im Winter?"
    „Der Vater

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