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159 - Magie der Rothäute

159 - Magie der Rothäute

Titel: 159 - Magie der Rothäute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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in den Händen und zielte auf den Bären, der aus dem Zimmer stürmte und den letzten Gegner augenblicklich annahm.
    Der Junge hatte furchtbare Angst.
    Aber er war mutig und besiegte seine Furcht. Der Lauf schwenkte zitternd herum und folgte den Bewegungen des Kodiak. Der Bär packte das Geländer aus gedrechseltem Holz und lackierten Bohlen, riß daran und klappte es förmlich nach vorn und nach unten. Die Treppenstufen zitterten und schwankten. Durch die Holzkonstruktion ging ein Beben und Knirschen, und der Junge fiel fast von den Stufen.
    Ein Schuß löste sich und verwandelte den Leuchter, der von der Decke hing, in einen klirrenden Scherbenhagel. Der Rückstoß der Waffe traf die Schulter des Jungen und schlug ihn gegen die Holzwand. Im selben Augenblick fuhr die Tatze des Kodiak schrammend über die Stufen und riß den Jungen von den Füßen.
    Der Vierzehnjährige stolperte und hob die Arme, um seinen Kopf zu schützen, während er ein Dutzend Stufen herunterkugelte. Drohend, gut drei Meter hoch, ragte der Kodiak über ihm auf, als der Körper zum Stillstand kam und der Junge versuchte, sich aufzurichten.
    Der zweite Schlag hob den Körper halb, an, dann fuhr der rote Schlund mit den weißen Zähnen schräg herunter und schloß sich um das Opfer.
    Der Kodiak ließ sein Opfer fallen, drehte sich herum und stieß ein sieghaftes Brüllen aus. Dann sank er auf seine Vorderbeine herunter und rannte schnell aus dem Trümmerfeld hinaus, das er hinterlassen hatte. Glas klirrte und knirschte, und eine breite Blutspur zeichnete sich ab. Unter den drei regungslosen Körpern breiteten sich große Blutlachen aus.
    Der Kodiak lief einige Meter in der Spur, die er während des Angriffs getrampelt hatte.
    Noch immer tropfte Blut aus der Wunde. Aber je mehr er sich vom Haus entfernte, seinen Weg zwischen den Birkenstämmen in das nächste, sorgsam ausgewählte Versteck zurücklegte, desto kleiner wurden die Tropfen. Schließlich schloß sich die Wunde, die langen Zottelhaare des Felles verklebten und bildeten lange, zungenförmige Spuren.
    In dem seltsamen Halbgalopp der Raubtiere lief der Bär nach Westen. Noch immer schützte ihn der Wald. Drei Weiße hatte er getötet, drei Jäger waren vernichtet.
    Schließlich drang er in einen dichten Wald ein. Der Boden war hart gefroren und so gut wie schneefrei. Die gesamte Last der dicken Schneedecke lag auf den Blättern, Nadeln und Zweigen der Wipfel. Ab und zu krachte eine Lawine entlang der Stämme und häufte einen weißen Berg auf dem Nadelboden auf.
    Grey Demon umging die Schneehaufen und rannte auf einem Kurs dahin, von dem er genau wußte, daß er menschliche Jäger, Suchhunde und selbst den Jagdinstinkt von erfahrenen Indianerführern täuschte.
    In kurzer Zeit herrschte Vollmond.
    Dann veränderten sich sämtliche Ausgangspositionen.

    Noch in der Nacht wimmelte es am Big-Doe-Lake von Polizei, einem Hubschrauber voller Ärzte, Regierungsvertretern, Jägern und Reportern.
    Schneemobile, schwere Hubschrauber und ein kleines Flugzeug, aus dem Luftaufnahmen gedreht wurden, brachten lärmende Unruhe über die verschneite Landschaft.
    Tim Morton und Jeff Parker hatten kurz vor Anbruch der Abenddämmerung die Snowcat gehört. Eine knappe halbe Stunde später summte das Handfunkgerät, und auf Kanal neunzehn schluchzte Magde Cammerman.
    Während Jeff sofort hinüberfuhr, alarmierte der FBI-Mann schnell alle maßgeblichen Stellen.
    Im Lauf der nächsten Stunde kamen Armeehubschrauber. Einer hielt im letzten Funken Tageslicht und im Licht der senkrecht gerichteten Scheinwerfer den provisorischen Landeplatz vor Mortons Cottage für den richtigen Ort; Tim rannte hinunter und klärte den Irrtum auf.
    Dann wartete er. Es hatte keinen Sinn, den Kodiak-Killer jetzt zu verfolgen. Morgen würden sie die letzte Jagd beginnen. Er fing damit an, alles für diese Tage vorzubereiten: Zwei Zelte ebenso wie Essen, eine umfangreichere Ausrüstung und bestimmte Mittel, die gegen Dämonen wirksam waren und sich im Haus finden ließen.
    Inzwischen bedauerte er lautstark, daß Dorian nicht hier war. Aber sie würden zu viert sein, und was der Indianer nicht wußte, ahnten sie.
    Grey Demon war nicht nur ein Mankiller, also ein besonders kluger Kodiak. Sie hatten es mit einem Dämon zu tun. Hatte Tim Morton bisher noch eine geringe Möglichkeit in Betracht gezogen, so vergaß er sie; es war kein Tier mehr!
    Der Graue Dämon war Werkodiak.

    Irgendwie begann Timothy Morton sich wie „Rambo" vorzukommen.

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