1590 - Operation Unsterblichkeit
während Pasmal und seine Söhne wütend miteinander stritten und blind für die Vorgänge waren, die sich draußen abspielten.
Die Space-Jets glitten lautlos heran, und bevor die Besatzung des großen Gleiters recht begriff, was mit ihr geschah, war sie bereits überwältigt.
Perry Rhodan, eine junge, zartgliedrige Frau, Roi Danton und der mächtige Icho Tolot betraten die Terrasse, und jetzt endlich fiel einem der Söhne Pasmals auf, was geschah. Er schrie erschrocken auf, und als sein Vater nicht reagierte, packte er ihn kurzerhand bei den Schultern und wirbelte ihn herum, so daß er nach draußen sehen mußte. „Meinen Aktivator bekommen sie nicht!" schrie einer der Springer, der ein Duplikat erbeutet hatte. Er warf das vermeintlich echte Gerät auf den Boden, richtete seine Waffe darauf und zerstrahlte es mit einem Desintegrator. „Meinen auch nicht", sagte Pasmal. Er ließ den Aktivator und das Duplikat fallen, kam jedoch nicht mehr dazu, auf sie zu schießen, weil Icho Tolot mit elementarer Gewalt von der Terrasse hereinkam und seine Hände festhielt.
Roi Danton glitt geschmeidig an ihm vorbei. Er bückte sich und nahm die beiden Geräte auf, ließ eines davon jedoch gleich wieder fallen. „Ein kluger Gedanke von dir, Pindor Gheekan", sagte Fay Haughnessy zu der Friedensstifterin.
Keine Sekunde lang blickte sie deren Schüler und Schülerinnen an. „Mit den Duplikaten konntest du die Springer verwirren, uns jedoch nicht. Roi spürt die Impulse des Zellaktivators. Er hat lange genug einen getragen."
Pasmal blickte sie fassungslos an. „Duplikate?" stammelte er. „Was dachtest du?" lachte Gus Gusson. „Ich hätte deine Intelligenz höher eingeschätzt", bemerkte Sarat Thromar.
Fay Haughnessy führte Pindor Gheekan zur Seite. „Ich weiß, wie dir zumute ist", sagte sie leise und einfühlsam. „Aber es wird nicht lange dauern, bis du erkennst, daß es keine andere Möglichkeit für dich gibt. Wir werden dich ins Rehabilitationszentrum auf Teffon bringen. Dort wirst du sehr bald wieder gesund werden."
Pindor Gheekan antwortete nicht. Sie preßte ihre Rechte auf die Brust, als habe sie Herzschmerzen, und ihre Blicke gingen ins Leere.
5.
Helon Quont Traquon schob sich durch die Menschenmenge, die sich durch die engen Einkaufsstraßen von Nassedema drängte. Trotz seiner imponierenden Gestalt kam der Pariczaner nur langsam voran. Keiner der Linguiden dachte daran, ihm Platz zu machen.
Doch Traquon war ungeduldig. Am liebsten hätte er mit seinen überlegenen Kräften alle Linguiden zur Seite gestoßen, um möglichst schnell zu dem Eingang eines Patrizierhauses zu kommen, das sein Ziel war. Doch er mußte vorsichtig sein. Pariczaner waren nicht gerade beliebt auf Nasseda.
Allzu leicht konnte er durch sein Verhalten jemanden dazu provozieren, ihm etwas an den Kopf zu werfen. Und dagegen hätte er sich nicht wehren dürfen, wenn er die Menge nicht gegen sich aufbringen wollte.
Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, daß ein Feque-Priester auf Nasseda eingetroffen war, und nachdem die lokalen Priester der Fendreque-Sekte, der er angehörte, zunächst ausweichende Antworten gegeben hatten, war schließlich eine Holographie des Feque-Priesters in den Medien veröffentlicht worden.
Traquon war wie elektrisiert gewesen. Allein das Bewußtsein, daß einer der beiden existierenden Feque-Priester mit ihm gemeinsam auf einem Planeten weilte, hatte ihn in Hochstimmung versetzt. Es hieß, daß die Feque-Priester nur einige wenige Male in ihrem ganzen Leben den geheimnisumwitterten Kleinplaneten Xodes verließen, um Kontakt mit den Gläubigen der Sekte aufzunehmen. Daher war die Wahrscheinlichkeit denkbar gering, einem von ihnen zu begegnen.
Traquon hatte es kaum glauben können, als einer der Feque-Mönche ihn hatte wissen lassen, daß der Priester ihn empfangen wollte. Doch es war so. Er hatte an anderer Stelle nachgefragt, und man hatte es ihm bestätigt.
Seitdem lebte er wie im Rausch. Schon immer war er davon überzeugt gewesen, daß er zu höheren Aufgaben berufen war. Jetzt hatte er wieder einmal eine Bestätigung dafür erhalten.
Der Kommandant der Leibgarde des Unsterblichen Helon Quont war eine hochangesehene Persönlichkeit auf Nasseda.
Kein Wunder, daß der Priester mir die Gunst erweist, dachte er, als er das Patrizierhaus betrat.
Ich bin der wichtigste Pariczaner. Über mir gibt es niemanden mehr, und meine Bedeutung wird sich noch heute beträchtlich erhöhen!
Was
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