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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Siehst du noch einen?«
    »Nein.«
    Neben mir hörte ich ein Geräusch. Es war kein Wolf, der das Laub aufwühlte, sondern Bill Conolly, der nicht mehr allein bleiben wollte. Er blieb mit gezogener Beretta neben mir stehen und bewegte seinen Kopf in alle Richtungen.
    »Und jetzt?«
    »Wir gehen weiter!«, entschied ich.
    Das hatte auch Suko getan. Wir sahen ihn nicht mehr, weil Buschwerk zwischen uns aufragte.
    Jetzt waren wir noch vorsichtiger geworden. Keiner von uns ging davon aus, dass der Tod des Wolfes seine Artgenossen beeindruckt hatte. Wir waren für sie die Feinde, die ausgemerzt werden mussten.
    Wir gingen unseren Weg, weil wir unsere Absicht, die Kapelle zu finden, auf jeden Fall durchziehen wollten.
    Auf einmal war alles anders.
    Diesmal wollten die Wölfe es besser machen und schickten keine Vorhut mehr vor.
    Wir hatten unsere Erfahrungen im Kampf gegen Wölfe sammeln können, auch wenn es meistens Werwölfe gewesen waren. Auf keinen Fall wollten wir diese hier unterschätzen, und wir stellten uns dem Angriff, der auf Bill und mich zielte.
    Die Tiere hatten sich gut versteckt gehalten. Jetzt hatten sie ihre Deckung verlassen und rannten von drei Seiten auf uns zu.
    Bill und ich reagierten sofort. Wir blieben nicht mehr dicht beisammen.
    Bill huschte nach links, ich nach rechts. Dabei hatte ich das Pech, gegen ein verstecktes Hindernis zu treten, das sich unter dem Laub befand. Es war eine Falle aus Wurzel werk, in der sich mein rechter Fuß verfing, sodass ich ins Straucheln geriet und rücklings zu Boden stürzte. Noch im Fallen bekam ich mit, dass sich mein Freund herumwarf und sich den Wolf vornahm, der es auf mich abgesehen hatte.
    Er war noch nicht gesprungen. Wohl auch, weil der Untergrund zu weich war und ihm keinen Widerstand bot.
    Diese Chance nutzt der Reporter eiskalt aus.
    Die Kugel zerschmetterte den Kopf des Tieres. Der Wolf fiel und sein lebloser Körper verschwand im tiefen Laub.
    Ich bekam das noch mit, bevor ich aufschlug. Meine Lage war alles andere als gut. Ich lag auf dem Rücken und war so eine ideale Beute für die anderen wütenden Tiere.
    Eines tauchte riesengroß vor mir auf. Zumindest hatte ich diesen Eindruck.
    Ich war schneller.
    Zwei Kugeln jagte ich aus dem Lauf. Beide klatschten in den grauen Körper. Das Fell konnte die Geschosse nicht aufhalten. Sie bohrten sich tief in das Fleisch, sie zerrissen dort etwas, und der Wolf sackte noch vor meinen Füßen zusammen, drehte seinen Kopf zur Seite und blieb mit geöffnetem Maul und toten Augen liegen.
    Es gab noch einen.
    Das sah ich, als ich mich aufrichten wollte. Er war bereits auf dem Weg zu mir, denn ein liegender Feind war eine leichte Beute.
    Plötzlich jagte jemand heran. Kein Tier, sondern ein Mensch.
    Suko eilte mir zur Hilfe. Er schoss nicht, er rammte den Wolf in dem Augenblick, als dieser zum Sprung abgehoben hatte.
    Beide Körper prallten wuchtig zusammen. Das Tier wurde zur Seite geschleudert und rutschte aus meiner Nähe. Auch Suko geriet ins Stolpern. Er fing sich allerdings schnell.
    Bevor der Wolf sich auf die Läufe erheben konnte, war Suko über ihm und schoss ihm eine Kugel in den Kopf.
    Suko drehte sich zu mir um. Ich rappelte mich hoch und glaubte, auf dem Gesicht meines Freundes ein Leuchten zu sehen. Er freute sich über seinen Sieg.
    Auch Bill stand in der Nähe und nickte uns zu. »Das ist es gewesen, Freunde.« Er hob vier Finger an. »Mehr sind es doch nicht gewesen, wenn Rubin richtig gezählt hat, oder sehe ich das falsch?«
    »Siehst du nicht«, sagte ich und nickte Suko dankend zu, der den letzten Wolf erledigt hatte.
    Suko drehte sich von uns weg. Er schaute in die Richtung, aus der die Wölfe gekommen waren. Er sprach leise, doch wir hörten ihn trotzdem.
    »Ich nehme an, dass dieser Damian die Schüsse gehört hat. Er ist jetzt gezwungen, etwas zu unternehmen. Stellt sich nur die Frage, was er noch in der Hinterhand hat.«
    »Ganz einfach«, sagte Bill. »Ich denke an die Menschen, deren Seelen er dem Teufel geweiht hat. Ich kann mir vorstellen, dass er sie auf uns hetzt. Wir können uns sicher noch auf eine weitere Begegnung gefasst machen.«
    Keiner widersprach ihm.
    Und so machten wir uns wieder auf den Weg, um den Ausgangspunkt des Grauens zu erreichen…
    ***
    Der eine Schuss hatte Damian aus dem Konzept gebracht. Er stand auf der Stelle, als wäre er dort festgewachsen.
    Dass ein Kribbeln über, seinen Rücken rann, stellte er nur nebenbei fest.
    Im Kopf jagten sich die Gedanken,

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