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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schickte Damian seine Truppe los.
    Wäre er normal gläubig gewesen, hätte er sicherlich gebetet. Das tat er nicht, denn er setzte auf die Hölle, die ihn bisher nicht im Stich gelassen hatte…
    ***
    Die Gefahr der Wölfe war gebannt. Dick Rubin hatte sich nicht geirrt. Es gab keine weiteren mehr, die unseren Weg gekreuzt hätten. So konnten wir wie normale Wanderer das Waldstück durchqueren.
    Nur fühlten wir uns nicht so. Jeder war auf der Hut, und wir schauten auch nicht nur in eine Richtung.
    Wir achteten darauf, dass wir auch weiterhin so wenig Geräusche wie möglich verursachten. So konnten wir uns besser auf das konzentrieren, was uns noch erwartete.
    Auch unsere Gegner konnten nicht fliegen. Sie mussten sich ebenso über den Erdboden bewegen wie wir, und das lief nicht absolut geräuschlos ab.
    Bisher waren wir enttäuscht worden, und wir hatten niemanden in den Lücken zwischen den Bäumen auftauchen sehen.
    Trotzdem waren sie da.
    Ich tastete sicherheitshalber immer wieder nach meinem Kreuz und wartete darauf, etwas wie Wärme zu spüren. Das war nicht der Fall. Es blieb normal.
    Ich kniff die Augen leicht zusammen, als ich wieder mal angestrengt nach vorn schaute. Dort lichtete sich der Wald und gestattete mir jetzt einen besseren Durchblick. Wenn etwas geschah, musste es aus dieser Richtung kommen.
    Wir gingen recht nah zusammen. Immer mit langen, aber vorsichtig gesetzten Schritten, um das Rascheln des Laubs möglichst gering zu halten.
    Die Bewegung vor uns entdeckten wir zugleich.
    Jemand kam direkt auf uns zu.
    Das war kein Wolf, das war eine menschliche Person.
    Wir rechneten nicht damit, dass uns Damian persönlich entgegen kommen würde. Das musste eine der Gestalten sein, die er in seinen Verliesen gefangen gehalten hatte.
    Sie streckte jetzt ihre Arme aus, um sich freie Bahn zu verschaffen.
    »Nur einer?«, fragte Bill.
    »Warte mal ab«, flüsterte ich. »Damian hat sicher seine ganze Mannschaft geschickt, das wirst du noch sehen.«
    Und ich sollte recht behalten. Nicht weit entfernt erschienen drei andere Gestalten. Auch sie bewegten sich auf uns zu, wobei wir nicht wussten, ob sie uns schon entdeckt hatten. Es konnte sein, dass sie allein ihrem Instinkt folgten.
    Und wir sahen, dass sie nicht normal gingen. Da mussten wir uns nicht erst groß verständigen, denn wir kannten diese Bewegungen bestimmter Gestalten, und das nicht erst seit gestern.
    Sie sahen aus wie Menschen, aber sie waren keine. Es waren Veränderte, Seelenlose, und man konnte sie auch mit einem bestimmten Wort bezeichnen. Zombies!
    Mir schoss der Begriff durch den Kopf, und ich hörte, dass Bill das Gleiche dachte.
    »Das können nur Zombies sein. Aber keine, die aus Gräbern gekrochen sind. Die hat Damian oder der Teufel zu diesen Seelenlosen gemacht.«
    Sie ließen sich nicht aufhalten. Sie rückten sogar enger zusammen, damit sie als kompakte Masse auf uns treffen würden.
    Das alles wies darauf hin, dass auch sie uns bereits wahrgenommen hatten.
    Suko hatte eine Idee, die er sofort an uns weitergab.
    »Wir gehen nicht mehr weiter.« Er deutete auf Bäume in der Nähe. »Wir verstecken uns hinter den Stämmen und warten auf sie.«
    Weder Bill noch ich hatten einen Einwand. So leise wie möglich bewegten wir uns in unserer Umgebung. Bäume standen genug zur Auswahl, aber wir brauchten welche mit so dicken Stämmen, die uns genügend Deckung gaben.
    Als Erster hatte Bill seinen Baum gefunden. Sekunden später stand auch ich in guter Deckung.
    Suko ging noch zwei Schritte nach vorn und war dann ebenfalls verschwunden.
    Zumindest konnte er nicht mehr von den Gestalten gesehen werden, die uns entgegenkamen.
    Sie behielten ihre Richtung bei und blieben recht kompakt zusammen. Ob sich das ändern würde, wenn sie in unserer Nähe waren, mussten wir abwarten.
    Einer setzte sich an die Spitze. Es war eine große und hagere Gestalt, die sich ihren Weg mit steifen Schritten durch das Laub bahnte. Bei jedem Schritt wurden die Blätter in die Höhe gewirbelt. Das Rascheln war für uns deutlich zu hören.
    Ein bleiches, aber auch schmutzigen Gesicht sahen wir. Leider konnten wir den Ausdruck in den Augen nicht erkennen. Wir gingen allerdings davon aus, dass er ohne jegliches Gefühl war.
    Ich hatte mir durch Zufall einen Baum ausgesucht, den der Seelenlose zuerst erreichen würde, und so konnte ich ihn genauer unter die Lupe nehmen. Die drei anderen blieben noch etwas zurück, etwas versetzt hinter ihrem Anführer.
    Er blieb stehen.

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