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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeichneten sich zahlreiche Orte ab. Den Namen Hoonley las ich nicht.
    Erst als ich die Karte auf einen kleineren Maßstab einstellte, wurde ich fündig und stellte schnell fest, dass wir nur noch knapp fünf Kilometer entfernt waren und zudem in die richtige Richtung rollten, sodass wir den Ort gar nicht verfehlen konnten.
    Das teilte ich Suko mit, der seinen Blick nicht von der schmalen Straße ließ.
    »Wunderbar, dein Riecher.«
    »Du sagst es.« Ich drehte mich zu Bill um, der ruhig gewesen war und sich nicht gemeldet hatte. »Schläfst du?«
    »So ähnlich. Allerdings mache ich mir auch Gedanken um diesen Damian.«
    »Und welche?«
    Der Reporter runzelte die Stirn. »Ich frage mich, ob der Typ wirklich so aussieht, wie er sich auf der Internetseite präsentiert. Ich kann es mir fast nicht vorstellen.«
    »Meinst du, dass er eine Maske aufgesetzt und sich verkleidet hat?«
    »So ähnlich.«
    »Ich sehe das anders. Es gibt eben Menschen, die so ungewöhnlich aussehen.«
    »Oder vom Kontakt mit der Hölle gezeichnet sind. Könnte man das auch so sagen?«
    »Unter Umständen schon.«
    Suko unterbrach unser Gespräch. Zuerst lachte er, bevor er meinte: »Sie haben hier sogar ein Ortsschild. Nur sehe ich kaum Häuser. Das ist wirklich nur ein Kaff.«
    Da hatte er sich nicht geirrt. Es gab zwar Häuser, die aber sahen eher aus wie Gehöfte. Die Gebäude standen nie dicht beisammen. Es gab Zwischenräume so groß wie Felder. Viel Wiese, wenige Bäume, und wenn, dann waren sie schief gewachsen.
    Aber wir sahen auch Waldstücke. Nur lagen die weiter entfernt, und ich musste daran denken, dass Dick Rubins Wagen irgendwo im Graben lag. Warum er und seine Kumpane sich ausgerechnet hier zum Pokern getroffen hatten, war mir rätselhaft.
    Wir sahen die Menschen auf den Feldern, die abgeerntet waren. Hier und da fuhr ein Trecker über die mit Erde beschmutzte Fahrbahn, und Suko blieb hinter einem der langsamen Fahrzeuge. Er hatte gesehen, dass das linke Blinklicht des Treckers Zeichen gab, und es dauerte nicht lange, da bog das Fahrzeug von der Straße ab in einen schmalen Feldweg, der zu einem Farmhaus führte.
    Es stand weiter versetzt, bewacht von hohen Bäumen, deren Laub schon sehr bunt geworden war.
    Suko überholte den Trecker und bremste den Rover in einer gewissen Entfernung vor ihm ab.
    Auch der Treckerfahrer hielt an. Er schaute mir entgegen, als ich ausstieg. Ein paar wenige Schritte legte ich zurück und blieb neben dem Fahrzeug stehen Ein noch recht junger Mann hielt den Kopf gesenkt und schaute zu mir herab.
    Ich grüßte freundlich, erntete aber einen misstrauischen Blick. »Was wollen Sie?«
    »Nur eine Auskunft.«
    »Ich weiß nichts.«
    Ich blieb gelassen. »Es geht um einen Unfall. Um einen Seat, der hier irgendwo in einem Graben liegen soll. Ich denke, Sie sind vielleicht darüber informiert.«
    Der junge Mann hob nur die Schultern und meinte nicht eben freundlich: »Fahren Sie weiter.«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. Da er aus dieser Entfernung die Schrift nicht lesen konnte, gab ich ihm zu verstehen, von welch einem Verein ich war.
    »Ach so.«
    »Also, was ist mit dem Seat?«
    »Der gehört keinem von hier aus dem Ort.«
    »Kann ich mir denken. Aber Sie wissen sicher, wo ich ihn finden kann.«
    »Ja. Fahren Sie nur die Straße weiter. Hinter dem Dorf liegt er an der linken Seite.«
    »Danke.«
    »War das alles?«
    »Nein«, sagte ich, »das war es nicht. Es geht mir außerdem um eine Kapelle, die es hier in der Nähe geben soll, die aber nicht mehr für Gottesdienste benutzt wird, wie ich gehört habe.«
    »Was wollen Sie denn da?«
    Die Antwort zeigte mir, dass er Bescheid wusste. »Sorry, aber ich kann nicht alles sagen. Wissen Sie, ob sich jemand in dieser Kapelle eingenistet hat?«
    Der Mann auf dem Trecker schob seine flache Mütze zurück und hob zugleich die Schultern. Sehr überzeugend sah diese Bewegung für mich nicht aus.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber die Kapelle kennen Sie?«
    »Ja, sie ist längst verlassen.«
    »Und wie komme ich hin?«
    Er schaute mich fast böse an. Dann fragte er: »Wieso? Was wollen Sie denn dort?«
    »Bitte, beantworten Sie meine Frage.«
    Das tat er schließlich, und so erfuhr ich, dass wir von der Straße abbiegen und in einen schmalen Weg in ein Waldstück hineingehen müssten, an dessen Ende sich die Kapelle befand.
    »Auf einem anderen Weg kann man sie nicht erreichen?« Ich fragte es bewusst, weil Dick Rubin sich darüber nicht ausgelassen hatte.
    »Doch. Aber Sie

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