1592 - Der Ilt und der Tod
wer Hilfe benötigt, und wie diese Hilfe aussehen muß."
Aus einem der schwarzen Karos kam klappernd ein von zwei Pferden gezogener Planwagen hervor. Die Pferde zogen galoppierend an Sato Ambush vorbei, und als er dem Wagen nachsah, beobachtete er, wie Voltago sich hinaufschwang und durch die Plane ins Innere verschwand.
Er rannte hinter dem Wagen her, erreichte ihn mit größter Mühe, krallte seine Hände in die Plane und zog sich daran hoch. Es gelang ihm, sich durch den Spalt in das Innere des Wagens zu schieben. Erschöpft ließ er sich auf die Planken fallen.
Es war dunkel um ihn herum, und es dauerte einige Zeit, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten. Er erwartete, Voltago irgendwo zu sehen, doch er wurde enttäuscht. Das seltsame Wesen befand sich nicht auf dem Wagen.
Ambush schloß die Augen erneut und dachte nach. Er wußte genau, daß Voltago aufgestiegen war. Wieso war er nicht mehr hier? Wann und wie hatte er den Wagen verlassen?
Er richtete sich auf und streckte die Hände tastend vor. Als sie auf Widerstand stießen, lächelte er. Er stand auf und ließe seine Hände über das unsichtbare Hindernis gleiten, bis es sich öffnete und er in einen kleinen Raum gehen konnte, dessen Wände ausschließlich aus Monitoren bestanden. Auch an der Wand, durch die er eingetreten war, sah er nur Monitoren. Alle Bildschirme waren erhellt und zeigten das gleiche Bild: eine aus schwarzen und weißen Karos bestehende Ebene, die wie ein gigantisches Schachbrett aussah und ihre Form ständig veränderte.
Er versuchte, das Bild auf einem der Bildschirme zu verändern, doch es gelang ihm nicht. So sehr er sich auch bemühte, auf dem Bildschirm blieb das schachbrettartige Muster. In der Hoffnung, doch noch etwas bewirken zu können, wandte er sich den anderen Geräten zu, und nach einiger Mühe gelang es ihm, das Muster verschwinden zu lassen. Dafür erschien das Bild eines grünen Planeten. Mehr aber erreichte er nicht, und nachdem er etwa eine Stunde lang an den Geräten hantiert und geschaltet hatte, setzte er sich auf den Boden, lehnte sich mit dem Rücken an eine Wand und ruhte sich aus. Müdigkeit überfiel ihn, und nach einiger Zeit schlief er ein.
Als er wieder aufwachte, wußte er nicht, wieviel Zeit vergangen war. Sein Chronometer zeigte den
24.
3. 27432 an, aber er war nicht bereit zu glauben, daß er annähernd 26000 Jahre im Humanidrom verbracht hatte.
Auf einem der anderen Bildschirme ihm gegenüber war das leicht verschwommene Gesicht von Voltago zu sehen. „Was willst du wissen?" fragte der Cyborg-Klon. „Mein Ziel war Wanderer", erwiderte der Pararealist. „Warum bin ich nicht dort? Was ist mit ES?"
„Du wolltest etwas über die Zukunft wissen", erklärte Voltago. „Wanderer aber kann dir keine Fragen beantworten. Das kann nur jemand, der wie ich in deiner Zukunft lebt."
„Ich habe nie gesagt, daß ich etwas über die Zukunft wissen will. Aber wenn du mir schon Informationen anbietest, dann könntest du mir sagen, was wir tun können, um ES zu helfen."
„Laß mich nachdenken. Es liegt so weit zurück."
„Weiche mir nicht aus", forderte Ambush. „Werden wir ES helfen und womit? „ „Ich sehe Flammen", sagte Voltago. „Ja - es ist das Feuer." Flammen zuckten vor seinem Gesicht auf und füllten den Bildschirm aus. „Das Feuer muß mit Feuer bekämpft werden!"
Sato Ambush griff sich an den Kopf. Ihn schwindelte. Er sah eine unglaubliche Chance, aus der Zukunft heraus dem Geheimnis um ES auf die Spur zu kommen. „Damit kann ich noch nichts anfangen", bemerkte er. „Feuer mit Feuer? Was hat das zu bedeuten? Kannst du nicht etwas deutlicher werden?"
Die Flammen verschwanden vom Bildschirm. „Ich denke darüber nach", behauptete Voltago. „Nur ein wenig Geduld, dann fällt es mir ein."
„Nun gut. Auf ein paar Minuten soll es mir nicht ankommen. Inzwischen habe ich eine andere Frage. Wieso hast du mir erst Ras Tschubai, dann Fellmer Lloyd und schließlich Gucky gezeigt? Was haben die beiden ersten mit dem Ilt zu tun? Ras und Fellmer sind tot, und Gucky ..."
Die Bildschirme erloschen, und ein gequältes Stöhnen klang aus verborgenen Lautsprechern.
Voltago antwortete nicht mehr.
*
„Was hat das alles zu bedeuten?" frage Sato Ambush, nachdem er erzählt hatte was er im Humanidrom erlebt hatte. Geradezu flehend blickte er Perry Rhodan an, der auf einem Stuhl neben seinem Bett Platz genommen hatte. „Bin ich dabei, den Verstand zu verlieren?"
Rhodan legte ihm
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