Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1592 - Der Tiermensch

1592 - Der Tiermensch

Titel: 1592 - Der Tiermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu.
    Er wusste es nicht. Es war alles nicht zu begreifen. Er konnte nur den Kopf schütteln. Er war ein Mensch, das sah er genau im Spiegel, aber er fühlte sich nicht so. Etwas war auch in ihm anders geworden, obwohl er nicht mehr aussah wie noch in der vergangenen Nacht.
    Er drehte sich vom Spiegel weg. Danach lief die übliche Prozedur ab. Er duschte sich, er trocknete sich ab, es war alles wie immer. Nichts wies darauf hin, dass er in der Nacht eine andere Person gewesen war.
    Er bereitete sich das Frühstück, das er jeden Morgen einnahm, Wobei er darauf achtete, sich gesund zu ernähren. Obst und Haferflocken. Dazu ein Tee, das hatte ihm immer geschmeckt.
    An diesem Morgen nicht. Er hatte das Gefühl, dass ein Kloß seine Speiseröhre verstopfte, und so würgte er sein Frühstück praktisch in sich hinein.
    Noah Lynch Tagesablauf war eigentlich immer gleich. Der Biologe wollte einige Untersuchungen in seinem kleinen Labor machen. Das hatte er sich für den Nachmittag vorgenommen.
    Es gab allerdings auch etwas anderes zu tun. Er hatte den Waldarbeitern versprochen, sich einige Bäume näher anzuschauen, die den Männern aufgefallen waren. Sie waren zwar nicht krank und mussten gefällt werden, aber den Männern war etwas an ihnen aufgefallen.
    Da der Förster für drei Wochen seinen Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik verbrachte, oblag Noah die Aufgabe, seine Augen offen zu halten, was sich im Wald tat. Die Umwelt war nicht mehr intakt, auch wenn es beim ersten Hinschauen so aussah.
    Er trank seine Tasse Tee. Dann stand er auf und blieb ein paar Sekunden nachdenklich am Tisch stehen.
    Ihm waren Zweifel gekommen, ob er sich tatsächlich mit den Waldarbeitern in Verbindung setzen sollte. Es lag daran, dass er sich wie ein Mensch mit einem Makel fühlte. Obwohl es äußerlich nicht zu sehen war, hatte er das Gefühl, als könnte man ihm trotzdem ansehen, was mit ihm los war.
    Vielleicht war es besser, wenn er sich zurückhielt und nicht in den Wald ging, um die Arbeiter zu treffen. Ein Tag im Haus konnte auch nicht schaden.
    Er brauchte noch Zeit, um sich seiner Entscheidung sicher zu sein.
    Durch das Fenster blickte er nach draußen und ließ seinen Blick über das Gelände vor dem Haus schweifen, das um diese Zeit immer leer war.
    Das genau traf an diesem Morgen nicht zu!
    Er bekam Besuch!
    Schlagartig fing er an zu zittern. Der kalte Schweiß brach ihm aus den Poren, denn diese Person, die zu ihm kam, kannte er. Sie gehörte nicht zu den Waldarbeitern, es war auch kein normaler Besuch, denn er sah die Frau vor sich, die er erst in der letzten Nacht erlebt hatte. Dieses für ihn so wunderbare Geschöpf mit den braunen Haaren und dem so weiblichen Gesicht. Die Frau, die einen umwerfenden Charme versprühte, wie er es in seinem bisherigen Leben noch nicht erlebt hatte.
    Morgana Layton hatte einen großen Schal, der schon fast ein Cape war, um ihre Schulter geschlungen, um sich vor der Kälte zu schützen. Sie kam auf das Haus zu, als wäre nie etwas gewesen.
    Noah Lynch begann zu schwitzen. Er wollte es nicht, es kam einfach über ihn, und er hatte das Gefühl, dass sein Herz zu einer Trommel wurde, denn die Echos der Schläge hörte er in seinem Kopf. Ihn schwindelte, und das normale Bild vor seinen Augen schien sich zusammenzuziehen und dann wieder auszudehnen.
    Die Tür öffnen oder nicht? Einfach so tun, als wäre er nicht im Haus?
    Ja, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber er wusste, dass es ihm nichts nützen würde. Diese Person würde genau spüren, ob das einsam stehende Haus leer war oder nicht.
    Und sie hatte ihn auch schon hinter dem Fenster stehen gesehen, denn sie winkte ihm zu.
    Er hatte keine Wahl. Er musste öffnen.
    Bei diesem Gedanken öffneten sich endgültig all seine Poren. Der Schweiß brach ihm aus, und durch seinen Körper rann ein Zittern. Auf seiner Haut kribbelte es. Er hatte das Gefühl, dass zahlreiche Ameisen über seine Haut laufen würden, und er ballte seine Hände zu Fäusten.
    Dann ging er zur Tür. Die Knie waren ihm weich geworden. Seine Beine zitterten. Er hatte zudem Mühe, Luft zu bekommen, aber er riss sich zusammen und versuchte zu lächeln.
    Das war nicht möglich. Aus dem Lächeln wurde schnell ein verzerrtes Grinsen.
    Genau das lag noch auf seinen Lippen, als er die Tür aufzog und Morgana Layton dicht vor sich sah…
    ***
    Auch sie lächelte. Aber dieses Lächeln war echt. Da gab es nichts Gequältes. Es hatte sogar ihre Augen erreicht, in denen er

Weitere Kostenlose Bücher