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1592 - Der Tiermensch

1592 - Der Tiermensch

Titel: 1592 - Der Tiermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flucht.
    Außerdem wusste sie nicht, wo sich diese Morgana Layton befand.
    Vielleicht lauerte sie im Hintergrund und wartete nur darauf, eingreifen zu können.
    Das Vogelmädchen sackte in die Knie. Dabei drehte es sich zugleich zur Seite und lief vom Haus weg.
    Sie hatte den abgestellten Wagen noch nicht ganz erreicht, als die Haustür aufgerissen wurde und Noah Lynch ins Freie sprang.
    Er schrie, fauchte, röhrte und keuchte. Das alles vermischte sich bei ihm.
    Entdeckt hatte er Carlotta noch nicht. Das geschah erst, als sie bereits blitzartig in die Höhe gestiegen war und sich in der Luft befand. So musste der Beobachter davon ausgehen, den Schatten eines Vogels gesehen zu haben, der von der Nacht aufgesaugt wurde wie von einem pechschwarzen Tunnel…
    ***
    Die Maschine war durch den Dunst geflogen, der mit der Morgendämmerung erschienen war. Dann war er aufgerissen, und kurz vor Dundee schien sogar die Sonne.
    Wenn ich nach rechts aus dem Fenster schaute, sah ich die Nordsee wie einen gewaltigen Glitzerteppich unter uns liegen. Die Maschine befand sich im Sinkflug, und der Teppich schien uns entgegenzukommen.
    Alles hatte perfekt geklappt. Der schnelle Check-in am Flughafen. Ich hatte auch meinem Freund und Kollegen Suko Bescheid gegeben, damit er mich im Büro abmeldete, was unseren Chef, Sir James Powell, zwar nicht begeistern würde, aber er hatte sich allmählich an meine nicht vorherplanbaren Ausflüge gewöhnt.
    Ich war gespannt auf den vor mir liegenden Tag und freute mich auch auf Maxine Wells und Carlotta. Zwei ungewöhnliche Menschen, zu denen ich im Laufe der Jahre ein großes Vertrauen gewonnen hatte, das auch nie enttäuscht worden war.
    Damit rechnete ich auch jetzt. Wenn Maxine von einem ungewöhnlichen und unerklärlichen Vorgang berichtete, dann tat sie das bestimmt nicht, um sich hervorzutun, dann war tatsächlich etwas im Busch. Ein Ereignis, mit dem sie ohne Hilfe nicht fertig wurde.
    Das Meer war verschwunden. Stattdessen sah ich die Landebahn unter der Maschine herhuschen, und Sekunden später bekam der Flieger Kontakt mit dem Boden.
    Es hatte keinen frühen Wintereinbruch hier im Norden gegeben, so würde mich eine herrliche Herbstlandschaft erwarten, wobei ich von ihr wohl nicht so viel zu sehen bekam.
    Ich besorgte mir einen Leihwagen. Ein älterer Ford Focus stand bereit.
    Der ausgesessene Fahrersitz störte mich nicht. Es war nur wichtig, dass ich die kurze Strecke bis zum Ziel schaffte.
    Ich verzichtete zudem darauf, Maxine Wells anzurufen, und rechnete damit, dass sie an diesem Freitag die Praxis geschlossen hielt, um sich um die anderen Dinge kümmern zu können.
    Auf der Fahrt zu ihr wollte mir ein Name nicht aus dem Kopf.
    Morgana Layton.
    Eine Werwölfin, die auch als Mensch auftreten konnte und bei deren Aussehen niemand auf den Gedanken gekommen wäre, wer sich tatsächlich hinter dieser schönen Frau verbarg.
    Ja, sie konnte leicht zu einem Monster werden, das nicht allein seinem Trieb nachging, sondern immer einen bestimmten Plan verfolgte, sodass ich mich fragte, was hinter ihrem Erscheinen hier in der Nähe von Dundee steckte.
    Dass sie ein Opfer hinterlassen hatte, stand fest. Das war durch Maxines Aussage bestätigt. Für mich war es erst so etwas wie ein Beginn, denn Morgana würde sich kaum mit einem Opfer zufrieden geben.
    Ich war auch gespannt darauf, wie sie reagieren würde, wenn es zu einer Konfrontation zwischen ihr und mir kam. Dass ich mich mal beinahe in sie verliebt hätte und dass dies auch bei Will Mallmann geschehen war, als er sich noch als Mensch durch die Welt bewegt hatte und nicht als Blutsauger Dracula II, konnte ich nicht mehr nachvollziehen.
    Es lag zudem weit zurück. In der Zwischenzeit hatte sich vieles verändert, aber der Kampf zwischen Gut und Böse war geblieben, und das würde sich wohl niemals ändern.
    Ich erreichte allmählich die Gegend, in der die Tierärztin lebte und arbeitete. Hier standen die Häuser auf großen Grundstücken, aber es waren keine alten Gebäude, sondern alles recht neue, und ihre Höhe hielt sich in Grenzen. Schmale Straßen durchschnitten das Gebiet, in dem ich mich schon recht gut auskannte und so kein Nävi brauchte, um das Ziel zu finden.
    Von der Haustür aus war jeder Besucher gut zu sehen. Der Blick glitt über ein flaches Grundstück. Der sonst grüne Rasen zeigte ein farbiges Mosaik aus Laub, und in der offenen Tür stand die Tierärztin und winkte mir entgegen.
    Ich sah ihr an, dass sie sich freute. Auch

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