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1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es sich erhofft hatte. Insgeheim aber fragte er sich, ob Borea Amtox wirklich wußte, mit welchen Gewalten sie überhaupt spielte. „Drei Etagen höher", erklärte einer der Spezialisten. „Da ist die Nebenzentrale, wo die Sachkommunikation zwischen Nakken und Somern stattfindet. Dort müssen auch Syntrons sein, in die von den Nakken alles eingespeist wird, was von den Somern zum Betrieb der Station nach Maßgabe der Nakken ausgeführt werden muß. Die Nakken errechnen Daten, und die Somer übernehmen sie und setzen sie um. Sie ..."
    „He, Freund!" unterbrach Dao seinen Redeschwall. „Ganz einfach, dort steht ein Syntron, der die Anweisungen der Nakken für die Somer verständlich macht - und auch direkt Einfluß auf die Station ausüben kann?"
    „Das muß er schon können, ja."
    Dao und Tekener sahen sich bezeichnend an. „Wir schießen nur im äußersten Notfall", wiederholte der ehemalige USO-Spezialist.
    Sie brauchten nicht zu schießen.
    Die Nebenzentrale war so verlassen wie viele Räume zuvor. Offenbar hatten sich die meisten Somer in ihrer Panik nach unten geflüchtet, was Tekener nur recht sein konnte. Je mehr aufgeregte Somer sich auf begrenztem Raum drängten, um so größer waren die Verwirrung und die Chance, noch länger unentdeckt zu bleiben.
    Die Spezialisten stürzten sich sofort auf die freien Plätze vor den Bildschirmen und begannen fieberhaft, in die Syntronsysteme vorzudringen, die die Verbindung nach ganz oben bedeuteten, zu den Nakken.
    Ronald Tekener und Dao-Lin-H’ay ließen sie in Ruhe. Die Leute wußten, was sie zu tun hatten. Tekener und Dao setzten sich vor ein anderes Terminal. „Was erwartest du zu finden?" fragte die Kartanin, als Teks Finger über die Tastaturen huschten. „Weiß nicht", erwiderte er. „Vielleicht nur Zeitvertreib, bis wir entweder hier ein Ergebnis haben - oder uns den Somern ergeben müssen."
    „Ein Ergebnis wäre besser." Er ließ sich ganz ohne System Dateiverzeichnisse aufführen. Im Grunde ging es ihm wirklich nur darum, die Zeit und die eigene Nervosität totzuschlagen. Er empfand dieses ganze Tor als bedrückend und würde froh sein, wenn er hier wieder heraus war.
    Besser als seine Spezialisten konnte er es nicht machen. Es war Zufall, daß er auf eine Datei stieß, die einfach mit „Tests" betitelt war.
    Er wählte sie an. Offenbar waren sich die Somer ihrer Sache so sicher, daß sie keine besonderen Vorkehrungen gegen unbefugtes Abfragen getroffen hatten. Tekener erschien es dennoch wie ein Wunder, daß er nach mehrfachen Verästelungen plötzlich eine Datei „Tests - Opfer" vor sich hatte. „O nein!" stöhnte Dao-Lin-H’ay, nachdem sie ihm kurz über die Schulter gesehen hatte. „Ist diese Transmitterstraße das wert?"
    Sie hatten nur kurz Einsicht in einen Bericht über die Opfer genommen, die nach der ersten Inbetriebnahme vom Talosh-Tor zu verzeichnen gewesen waren. Deformierte, geistlose Wesen, die nicht so rematerialisiert wurden, wie sie abgestrahlt worden waren. Raumschiffe, die als formlose Klumpen bei der Empfangsstation ankamen. Tekener legte den Arm fest um die Schultern der Kartanin und zog sie an sich. „Das ist Vergangenheit. Denke an das Shant-Tor und die Angst, die wir da ausstehen mußten."
    Sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust und schloß die Augen, bis sie ein Ruf aufschreckte. „Wir haben es", verkündete einer der Spezialisten. „Hier!"
    Tekener und die Kartanin sprangen auf und beugten sich über die Schultern des Mannes.
    Fasziniert starrten sie auf eine Holographie, doch sie verstanden nichts. „Das Programm, mit dem die Nakken den Hypertrop sabotierten", hörten sie und waren sprachlos. „Sie haben ein Programm hinübergeschickt, das den Ausfall des Hypertrops für vier Wochen verursachte.
    Die Somer konnten davon gar nichts mitbekommen. Sie sind tatsächlich unwissend."
    „Wie Borea es andeutete", sagte Tekener und nickte grimmig. „Aber was heißt das - für vier Wochen? Ist das unabänderlich, auch wenn wir jetzt davon wissen?"
    „Unabänderlich", bestätigte der Spezialist. „Die von ihnen verursachte Störung kann nicht vorher behoben werden. Und noch etwas: Das Programm wurde zu dem jetzt streikenden Hypertrop gesendet, kurz bevor wir hier ankamen. Für die Somer muß es tatsächlich so aussehen, als hätten wir die Raumpest am Leib und würden das Unglück anziehen."
    „Gibt es Hinweise auf die CHRI-NAAR und die MONAGA?" fragte Dao-Lin-H’ay. „Es existieren Aufzeichnungen im Syntron. Die

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