Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
an. Sein Herz klopfte bis zum Hals.
    Dann aber ging der Spuk vorbei, wie er gekommen war. Nahe einem Planeten kamen sie mit geringer Geschwindigkeit heraus. Rhodan checkte rasch die Anzeigen der Schirme ab; zum Glück für ihn ließ Paunaro sämtliche Werte in verständlichen Maßeinheiten abbilden. Dort unten herrschte warmes Klima. Es gab Ozeane, daneben aber auch ausgedehnte Wüsten. Besonders der Äquator war von einem breiten Grüngürtel überzogen, an dessen Rand auch Menschen hätten leben können. „Ist das Lomporr-Veg II?"
    „Ja."
    Mehr sagte der Nakk nicht.
    Sie gingen tiefer und hielten auf einen Punkt zu, der dem Äquatorgürtel sehr nahe lag. Die Fernoptiken holten aus sechzig Kilometer Höhe eine Siedlung heran. Er erkannte niedrige Ziegelbauten am Rand der Wüste, ein paar Wege, bescheidenen Ackerbau, jedoch keine modernen Gebäude oder Fahrzeuge. „Eine Siedlung der Hauri", erläuterte Icho Tolot. „Ich habe die wichtigsten Daten dieses Planeten im Kopf. Sie erhielten noch vor der Abschottung der Milchstraße die Erlaubnis, sich hier vor Feinden zu verstecken. Früher soll hier eine Station der Cantaro existiert haben, von der aus sie die Umgebung überwacht haben. Wahrscheinlich unterirdisch."
    „Das ist korrekt", stimmte Paunaro zu. „Die meisten Wege nach Uxbataan befinden sich in der Nähe ehemaliger Cantaro-Stützpunkte. Schließlich ließ Monos die Raumzeitfalte erst errichten, um dort Gefangene zu halten. Seine Wächter mußten also Zugang haben."
    „Und wo liegt dieser Zugang?" fragte Tolot. „Ein paar Minuten noch."
    Kurz darauf kamen die ersten Ausläufer des Urwaldstreifens in Sicht. Rhodan erkannte einen Flußlauf, sogar eine Seenplatte. Von nun an folgte das Dreizackschiff dem Fluß. Einmal rasten sie über eine kleine Flotte haurischer Segelschiffe hinweg, passierten kurz darauf auch den zugehörigen Zielhafen. Später erreichten sie eine Stelle, an der das Wasser sich nur noch als tosende Gischt über Felsen ergoß. Und ein paar hundert Meter weiter stiegen die Dämpfe einer heißen Quelle auf.
    Direkt dorthin flogen sie. „Ist es hier?" flüsterte Rhodan atemlos. Er spürte förmlich, daß es jetzt soweit war. „Ja", bestätigte Paunaro, „hier ist es."
    Die TARFALA flog direkt in die Zone der Dämpfe und des Nebels ein.
    Im Augenblick darauf änderte sich ihre Umgebung schlagartig. Keine Gischt mehr, keine undurchsichtigen Schwaden. Statt der Flußlandschaft überquerten sie eine weite, grasbedeckte Ebene, von fernen Bergen Umschlossen. Dies war Uxbataan.
     
    *
     
    Paunaro ließ die TARFALA in geringem Tempo in Richtung Berge gleiten. Währenddessen regte sich der Nakk nicht um einen Millimeter. „Geht es nicht schneller?" fragte Tolot. „Nein", antwortete Paunaro. „Es geht nicht." Rhodan sah dem schwarzen Riesen seine Ungeduld förmlich an. „Was ist los, Tolotos? Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an."
    „Du irrst dich sehr!" dröhnte der Haluter in einer Lautstärke, die für einen Angehörigen seiner Rasse nicht mehr als ein Raunen war. „Mein Planhirn hat sämtliche verfügbaren Informationen über Uxbataan gespeichert. Es gibt wenige Zu- und wenige Ausgänge. Einer davon ist Uxbataan, einer lag früher einmal auf Terra. Allein die Nakken sind imstande, sie zu polen und zu richten. Dieser Planet existiert innerhalb einer großen Dimensionsblase mit eigenem Zeitablauf. Ein eigenes Universum mit eigener Strangeness, allerdings von unserer nicht sehr verschieden."
    „Aber warum, Tolotos, müssen wir uns dann beeilen?"
    „Der Zeitfaktor!" brummte der Riese von Halut. „Auf Uxbataan läuft die Zeit um einen Faktor 200 langsamer ab als in unserem Universum!"
    Rhodan wurde bleich. Er hatte es irgendwann gehört, wahrscheinlich von Gesil oder Alaska Saedelaere, in diesem Zusammenhang allerdings nicht mehr daran gedacht. Das Ganze war mehr als fünfundzwanzig Jahre her. Überschlägig rechnete er im Kopf. Eins zu zweihundert. Dann entsprachen einer Stunde auf Uxbataan acht Terratage. Sie mußten sehr aufpassen, daß auf diese Weise ihr Zeitvorsprung nicht wieder aufgezehrt wurde. „Wonach suchst du, Paunaro?" fragte Rhodan. „Danach", gab das Schneckenwesen zurück.
    Auf dem Bildschirm tauchte eine Siedlung auf, die der auf Lomporr-Veg II ähnelte. Primitive Häuser und Hütten standen inmitten eines kleinen Tales. Doch niemand ließ sich sehen, die ganze Siedlung wirkte unbewohnt. Böen wirbelten Staub auf, Dächer waren

Weitere Kostenlose Bücher