Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hat Paunaro und meinen Diener abgestoßen.
    Warum dann nicht deine Kinder?
    Weil ich ein Geschöpf der Multisphäre bin. Dein Geist ist mein Anker und meine Fessel, Perry Rhodan. Aber meine Kinder gehören nicht in diese potentielle Zukunft. Sie gehören zu DORIFER. Die, die du ESTARTU nennst, kann sie nicht bemerken und nicht fassen.
    Dann sage mir, was ich tun muß!
    Es ist einfach. Berühre den Nakken. Stelle Körperkontakt her. Er soll miterleben, was geschieht.
    Rhodan zog die Handschuhe seines SERUNS aus. Er streckte wie in Trance die Fingerspitzen nach vorn und berührte die ölige Haut des Schneckenwesens. Im selben Moment stieg in ihm eine Vision des Wolkenlandes auf. Seine Füße versanken zwanzig Zentimeter tief im Nebel. Er sah den Schaft des Turmes, der über das Wolkental hinaus aufragte, und er sah das Spiel der Wesen aus Dunst.
    Ein Dutzend von ihnen löste sich aus dem Tal. Sie stiegen auf und strebten dem Himmel entgegen. Wie Schmetterlinge bewegten sie sich, die Membranen waren nun in hektischer Bewegung. Rhodan verfolgte ihren Flug. Die Kinder des Prinzen sprengten alle Fesseln. Aus dem Innern seines Geistes strebten sie in den Kosmos der Galaxis Hangay. Und Paunaro und er blieben nahe bei ihnen. Sie konnten durch Augen sehen, die alles wahrnahmen, selbst ferne Sonnen und Planeten. Da vorn war das Charif-System.
     
    *
     
    Rhodan sah die zwölf Planeten des Systems nun mit gänzlich anderen Augen. Er erfaßte sie nicht von einem bestimmten Winkel aus, sondern er sah alles zugleich. Wie war das möglich? Terranische Augen waren für so etwas nicht geschaffen! Aber es waren ja auch nicht seine Augen, durch die er wahrnahm. Die Schmetterlinge gaben ihm ihre Sinne.
    Durch die Fingerspitzen spürte er Paunaros Gegenwart. Er hatte sich nie zuvor einem Nakken so nahe gefühlt.
    Fast schien es, als liege das Innere des Schneckenwesens vor ihm bloß - der Terraner fürchtete nur, aus einem Traum zu erwachen und alles wäre vorbei.
    In der Mitte brannte das nukleare Feuer der Sonne Charif, weißgelb und mit hoher Temperatur.
    Sogar das konnte er erkennen! Dagegen wirkte der zweite Planet kalt und reizlos, obwohl sich gerade dort die Zivilisation der Kartanin gebildet hatte. Er sah zur gleichen Zeit alle ihre Schiffe, alle ihre Errungenschaften.
    Doch sein Geist war für die Fülle der Informationen nicht ausgelegt. Je mehr sich Rhodan öffnete, desto mehr litt er unter Desorientierung, unter Verwirrung. Er versuchte, den Filter ein wenig zu schließen. Ja, so ging es, auch wenn er weniger sehen konnte.
    Ein Riegel umschloß das System. Paunaro und Voltago wären ihm fast zum Opfer gefallen. In dieser Zustandsform jedoch stellte der Riegel keine Gefahr dar, nicht einmal für den Nakken. Rhodan spürte den Geist des Schneckenwesens noch immer. Paunaro war vollkommen ruhig. Keine Schmerzen, kein Fluchtimpuls.
    Und da war die Superintelligenz.
    ESTARTU!
    In der Tat ging der Riegel von ihr aus. Sie war völlig in ihr Tun versunken. Von den Kindern des Prinzen bemerkte sie nichts, soweit ein Mensch das beurteilen konnte.
    Sein Blick reichte tief und weit. Vinau, Charif, die Superintelligenz ESTARTU ...
    Auf demselben unbegreiflichen Weg erfaßte Rhodan den Planeten Nansar.
    Sein Abstand zur Sonne Charif betrug derzeit 113 Millionen Kilometer. Es handelte sich um eine heiße Felsenwelt, der niemand je Beachtung geschenkt hätte - wäre dort nicht die Spezies der Nakken entstanden.
    Dort unten sah Rhodan die Schneckenwesen in ihrer natürlichen Umgebung.
    Auch Paunaro hatte Zugang zu dieser Wahrnehmung, doch der Nakk konzentrierte sich auf ganz andere Dinge.
    Etwas fehlte ...
    Der Mond Anansar! Das Black Hole, das den Planeten in einer Höhe von 180.000 Kilometern umkreisen sollte!
    Wo war es geblieben? Erst Anansar verdankten die Nakken ihre speziellen Sinne. Erst die harte Hyperstrahlung, die ständig auf sie herabgeprasselt war, hatte ihre Mutation bewirkt. Ohne Anansar wären die Nakken nicht mehr als blinde, orientierungslose Würmer, von der Evolution längst als Fehlentwicklung ausgerottet.
    Aber Rhodan erinnerte sich an Tolots Worte. Dort draußen existierte etwas, ein zweiter starker Hyperstrahler neben ESTARTU. Und das war es auch, worauf sich Paunaro so ausschließlich konzentrierte.
    Von der Superintelligenz ging eine Art Partikelstrom aus, der in einem bestimmten Punkt endete.
    Rhodan erkannte ungeheure Schwerkraft; in jeder Sekunde erwartete er einen Ausbruch von Energie. Er sah die Nova, die das

Weitere Kostenlose Bücher