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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Einmal nur schlafe ich etwas länger", kommentierte er, „und schon brechen Zustände aus wie in Sodom und Gomodda - oder wie das hieß. Was wird die Welt einmal sein ohne mich? Ein einziges Chaos, und deshalb werden auch keine verdrehten Nega-Psiqs den Retter des Universums unterkriegen. Ich werde es ihnen schon zeigen, diesen ..."
    Er schlief mitten im Satz wieder ein und wurde von Icho Tolot aus dem Kommandostand getragen.
    Die Pause dauerte länger als ursprünglich vorgesehen. Als die ehemaligen Aktivatorträger aus ihren Unterkünften zurück in die Zentrale kamen, waren die Borduhren mittlerweile auf einen neuen Tag umgesprungen.
    Der Funkspruch an ES wurde immer noch gesendet, und immer noch kam keine Antwort.
    Und Wanderer dämmerte dort jenseits der Plutobahn vor sich hin wie in einem unruhigen Dornröschenschlaf, der von einer Plus- in eine Minusphase fiel und zwischendurch ein Phantomdasein führte. Der Kunstplanet wirkte wie ein Fremdkörper aus einer anderen Existenzebene, der sich hierher verirrt hatte.
    Hinter ihm blitzten immer wieder die Sternkonstellationen aus der Zukunft auf, und Perry Rhodan fragte sich manchmal bei diesem Anblick, ob der Steuermann dieser Scheibe in diesen Augenblicken überhaupt noch am Leben war - soweit diese Vorstellung für eine Superintelligenz zutraf, die auf dem besten Weg zu einer Materiesenke war.
    Auf den solaren Planeten wurde beobachtet, was hier draußen geschah. Niemand wagte es, Rhodan und seine Schicksalsgefährten jetzt zur Umkehr aufzufordern, aber die Menschen hielten den Atem an.
    Wenn es auf den anderen Planeten auch nicht so dramatisch zuging wie auf dem Mars, so wußte man doch, worum es hier ging - wenn auch längst nicht in letzter Konsequenz. Eine Art Endzeitstimmung breitete sich überall aus. Milliarden von Menschen und anderen Bewohnern des Solsystems bangten mit denjenigen, die an Bord der EIDOLON ihren einsamen Kampf ausfochten. „Ich bin dafür, daß wir uns ohne eingeschaltete Schutzschirme noch einmal Wanderer nähern", erklärte Rhodan. „Scheitert auch dieser Versuch, dann haben wir uns danach nicht vorzuwerfen, auch nur irgend etwas nicht versucht zu haben."
    Die erwartete Diskussion entbrannte, und wieder verstrichen wertvolle Stunden, bevor sich die Gruppe um Rhodan durchgesetzt hatte. Sie hatten Unterstützung von Alaska Saedelaere und Ronald Tekener erhalten. Um nicht wirklich als Feiglinge dastehen zu müssen, hatten am Ende auch Bull, Michael Rhodan und Julian Tifflor zugestimmt.
    Diese neue Aktion verlief undramatischer als die erste.
    Die EIDOLON konnte sich Wanderer nicht bis auf mehr als 100 000 Kilometer nähern. Dann wurde ihr Flug von unsichtbaren Kräften abgelenkt. Drei Versuche machte Perry Rhodan noch, dann gab er enttäuscht auf.
    Die EIDOLON zog sich auf ihre vorherige Position zurück.
    ES antwortete nicht, ES reagierte nicht, ES war wie tot.
    Die ehemaligen Aktivatorträger beschlossen, noch drei Tage jenseits der ehemaligen Plutobahn zu bleiben und abzuwarten, Wanderer aus der Nähe zu beobachten und zu handeln, wenn sich ihnen doch noch eine überraschende Gelegenheit bot.
    Es wurden drei Tage der Qual, der immer wieder enttäuschten Hoffnung. Die Atmosphäre an Bord war weiterhin knisternd. Uralte Freunde griffen sich abermals an, versöhnten sich wieder, sprachen sich aus, um danach die alten Vorwürfe wieder gegenseitig zu erheben.
    Es waren schlimme Tage. Die Nachrichten vom Mars machten Perry Rhodan das Bleiben schwer, zumal sich bei Wanderer absolut nichts tat. Von Selbstmördersekten war die Rede, von spontanen Suiziden, von Panik und von Amokläufen unter der Bevölkerung.
    Vor allem betroffen von der fatalen Ausstrahlung Wanderers, beziehungsweise ES’, waren vor allem sensible und labile Geister. Manche psychisch robuste und im Geiste einfache Menschen spürten dagegen fast überhaupt nichts. Es gab allerdings keine verläßlichen Regeln. Myles Kantor mit seinen latenten, ganz schwachen parapsychischen Anlagen hatte es ganz schlimm erwischt, als die Erde im Fokus von Wanderer stand. Der Allroundmutant Gucky hingegen zeigte keinerlei Wirkung. Was auch immer die Angstzustände und Depressionen der Marsianer auslöste, es kam von ES, war aber nicht auf psionisch potente Wesen gemünzt. Es war nicht mit dem vergleichbar, was mit den Nakken geschehen war, die Wanderer erreicht und sich an ES’ Verwirrung „angesteckt" hatten. Es war ein völlig andersgearteter Einfluß, und für Rhodan stand fest, daß

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