Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Psiqs auf Wanderer zu neutralisieren und ES von ihrem verderblichen Einfluß zu befreien. Das bedeutete jedoch das gleiche wie die Opferung der Aktivatoren durch die bisher Unsterblichen. Was mit den Geräten passieren würde, das wußte niemand.
    Bully und die anderen schienen dagegen zu glauben, daß die Nakken es diesmal aus eigener Kraft schaffen könnten, ES zu retten. Paunaro hatte nichts darüber gesagt, was die Auswertung der Expedition nach Wanderer nach der Genesung der Nakken ergeben hatte. In einer Situation wie dieser, wo niemand mehr einen echten Ausweg sah, konnte man sich allzu leicht an die Hoffnung klammern, sie hätten gelernt und würden beim nächstenmal wissen, was sie zu tun hatten.
    Perry Rhodan befand sich in einem Gewissenskonflikt.
    Paunaro wartete auf eine Antwort, und die Blicke der Gefährten waren fragend, manche flehend, auf ihn gerichtet.
    Die Nakken, das mußte er sich selbst gegenüber zugeben, waren wahrscheinlich tatsächlich die einzigen, die es jetzt noch schaffen konnten, zu ES zu gelangen und ES durch die den Zellaktivatoren innewohnende Kraft von den Psiqs zu befreien.
    So wie er seine alten Freunde momentan einschätzte, würden sie ihre Meinung ganz schnell wieder ändern, wenn sie wußten, daß es auch hier um ihre Aktivatoren ging.
    Konnte er es einem von ihnen verdenken? War es nicht nach allem, was sie in den vielen Jahrhunderten gemeinsam erlebt hatten, nur allzu menschlich?
    Mußte er jetzt die Entscheidung über ihr Leben oder ihren Tod treffen? Oder war diese Entscheidung nicht längst schon gefallen, als sie versuchten, mit der EIDOLON nach Wanderer zu gelangen?
    Perry Rhodan ahnte noch nicht, daß ihm noch viel schlimmere Gewissensqualen bevorstanden. „Dafür!" sagte Atlan mit einem aufmunternden Lächeln. „Schicke ihnen die CATALINA MORANI, Perry."
    Rhodan sah Icho Tolot an, der ihm zunickte.
    Er mußte es tun, für ES, für die vielen Völker der Mächtigkeitsballung, für sich - und für die Gefährten, die er nicht darüber aufklärte, wie das Angebot der Nakken tatsächlich gemeint war. „Ich werde den Aufbruch der CATALINA MORANI umgehend veranlassen", sagte er zu Paunaro. „Das Schiff wird in wenigen Stunden starten. Wir erwarten euch im Solsystem."
    „Wir werden kommen", versprach Paunaro und beendete den Kontakt.
    Rhodan blickte stumm auf seine geballten Fäuste.
    War es jetzt schon soweit, daß er die alten Gefährten hinterging? Zum Verräter an ihnen wurde? „Es muß sein", sagte Atlan. Mochten die anderen diese Worte interpretieren, wie sie wollten.
    Atlan, Arkonide, geboren neuntausend Jahre vor Christus, ehemaliger Kristallprinz des arkonidischen Imperiums, nach über elftausendjährigem Tiefschlaf Kampfgefährte Perry Rhodans, USO-Chef, Präsident des Neuen Einsteinschen Imperiums während der Laren-Herrschaft, Auserwählter der Kosmokraten, Orakel von Krandhor, Ritter der Tiefe, Gänger des Netzes; in der Realzeit das Idealbild des neuen, tatendurstigen Arkoniden.
    Er gab den Ausschlag. Perry Rhodan war ihm dankbar dafür, anders als in der Vergangenheit, wo sie oft anderer Meinung gewesen waren. „Wir kehren nach Terra zurück", sagte Rhodan zu den Versammelten. Er überwand eine Scheu, die er selbst nicht verstand, und drehte sich zu ihnen um, sah jedem einzelnen in die Augen.
    Spontan fügte er hinzu: „Und ich danke euch." Wofür, das sagte er nicht.
    Zu spät wurde er sich darüber klar, daß die Worte wie ein Abschied für immer klangen.
    Es kam nicht zum Rückflug zur Erde, jedenfalls noch nicht.
    Wanderer verharrte weiterhin an seiner Position jenseits der ehemaligen Plutobahn und mit dem Mars zwischen sich und der Sonne. Und weiterhin wechselte der Kunstplanet der Superintelligenz zwischen Plus- und Minusphasen und verschwand zwischendurch immer wieder für kurze Zeit im Hyperraum.
    Und ES antwortete nicht.
    Die EIDOLON nahm in den frühen Morgenstunden des 23. März Fahrt auf mit Kurs auf Terra.
    Als sie die Saturnbahn kreuzte, lief die Meldung ein, daß die Friedensstifterin Dorina Vaccer mit ihrem Delphinschiff-SINIDO im Solsystem aufgetaucht und mit Kurs auf den Mars weitergeflogen wäre.
    Kurze Zeit später erfolgte die Nachricht, daß Dorina Vaccer auf dem vierten Planeten gelandet sei, und wiederum danach erreichte ein Hyperfunkspruch der Linguidin die EIDOLON.
    Dorina Vaccer bat darin dringlichst um ein Treffen. Sie wollte, so sagte sie, ursprünglich auf Terra landen, doch als sie von der auf dem Mars grassierenden

Weitere Kostenlose Bücher