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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gemütskrankheit hörte, hatte sie kurzfristig ihre Absicht geändert und sich zu einer Landung auf dem Nachbarplaneten entschlossen, wo sie vielleicht helfen konnte.
    Dennoch bat sie um ein sofortiges Treffen mit Perry Rhodan, denn sie sei im Besitz äußerst wichtiger Informationen, die gerade jetzt von größter Bedeutung sein könnten.
    Deutlicher wurde sie nicht, aber das wenige, was sie sagte, reichte Rhodan. Er konnte es sich nicht erlauben, an der Friedensstifterin und dem, was sie zu verkünden hatte, vorbeizugehen.
    So beschloß er, mit der EIDOLON auf Marsport VII zu landen, und stellte es den Gefährten frei, ihn zu begleiten oder sich per Transmitter nach Terra abstrahlen zu lassen.
    Alle außer Atlan und seinem Sohn Michael entschieden sich für die Erde. Sie konnten, so argumentierten sie richtig, auf dem Mars nichts für die Bevölkerung tun und hofften anscheinend immer noch, auf Terra in letzter Minute einen Weg zur Rettung von ES ohne den Verlust der Zellaktivatoren zu finden. Es überraschte Rhodan, daß Mike sich ihm anschloß.
    Gucky war anzusehen, daß er lieber mit Perry gegangen wäre, aber der Ilt schien sich vor den Panik- und Verzweiflungsimpulsen zu fürchten. Zwar hatte sich bisher herausgestellt, daß sie ihn nicht direkt erreichten und beeinflußten, aber er hätte ständig die geistigen Qualen der Marsianer zu spüren bekommen.
    Perry Rhodan akzeptierte die Entscheidung der Freunde und steuerte die EIDOLON zum vierten Planeten.
    Unmittelbar nach der Landung ließen sich Bull und die anderen nach Terra abstrahlen, und Rhodan nahm noch von der EIDOLON aus auf einer vorher vereinbarten Frequenz Kontakt zur Linguidin auf.
    Sie befand sich im Prydania-Park und bat den Terraner, sie dort aufzusuchen. Ihren Worten zufolge, bahnte sich dort eine Tragödie an.
    Rhodan willigte ein.
    Durch Abhören der Nachrichten und ein kurzes Gespräch mit dem Raumhafenkommandanten hatten er, Atlan und Roi bereits ein Bild von den aktuellen Zuständen auf dem Mars gewonnen. Der riesige Hafen lag still und verlassen. Wo man vielleicht eine Massenflucht von diesem Planeten hätte erwarten können, starteten nur hier und da Schiffe. Rhodan konnte keine einzige Landung beobachten.
    Fast niemand verließ mehr seine Wohnung. Jeder litt allein. In der Nähe von Dorina Vaccers Delphinschiff waren zwei terranische Raumer geparkt, laut Erklärung des Hafenkommandanten Schiffe, mit denen Ärzteteams von Terra gekommen waren. Es waren viele Ärzte von anderen solaren Planeten im Einsatz. Die meisten von ihnen hatten den Mars per Transmitter erreicht.
    Aber helfen konnten sie kaum. Die Todesängste und Depressionen, die Endzeitahnungen und die körperlichen Schmerzen ließen sich durch starke Medikamente lindern, aber nicht abstellen.
    Eine ganze Bevölkerung siechte auf qualvolle Weise dahin.
    Nein, nicht alle schlossen sich ein und isolierten sich.
    Es gab, so der Kommandant, eine Gruppe von mehreren hundert Menschen, die sich schwarze Kreise auf die Stirn malten und offenbar vorhatten, kollektiven Selbstmord zu begehen. Sie hatten es sogar fertiggebracht, über Marskom an alle „noch bewegungsfähigen Bürger" zu appellieren, sich ihnen anzuschließen und zur „letzten Stunde" zu ihnen zu kommen.
     
    7.
     
    23. März 1174 NGZ; Noro Es war auf eine schreckliche Weise überwältigend.
    Es mußten mehrere hundert Leute sein, die sich bisher schon beim alten Pavillon eingefunden hatten. Sie lagen und hockten auf der weiten Wiese vor ihm, bis hin zum Rand der umgebenden Farnwälder. Viele Paare waren dabei. Sie hielten sich bei den Händen oder hatten sich umarmt. Noro sah eine Marsianerin und einen Marsianer, beide schon älter, die am ganzen Leib zitterten. Sie schnappten nach Luft, um nicht in dem Meer aus Schmerz zu ertrinken, das sie zu verschlingen drohte. Sie schrien und stöhnten.
    Aber sie ließen einander nicht los. Sie klammerten sich an den anderen. Kein Schmerz, keine innere Qual schien so groß sein zu können, daß er die beiden Partner auseinander brachte, die vielleicht ihr ganzes Leben zusammen verbracht hatten.
    Ständig strömten weitere Menschen herbei, alle mit dem schwarzen Kreis auf der Stirn. Anna stand auf einem Antigravpodest und lächelte weiterhin ihr trauriges Todeslächeln. Neben ihr befanden sich Helfer, die den Trank ausgeben würden, der das erlösende Ende brachte.
    Noro suchte noch immer nach Jeth. Annas Versprechen, daß sie ihn hier finden würde, bezweifelte sie auch jetzt noch

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