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1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und nicht erwarten, Vorteile daraus ziehen zu können."
    Perry Rhodan winkte ab. „Ich erwarte mir von dir keine Bevorzugung. Aber manchmal habe ich bei dir das Gefühl, daß ES direkt aus deinem Mund spricht. Und, wer weiß, vielleicht möchte mir ES etwas sagen. Ist es so?"
    Ernst Ellerts Gesicht wurde maskenhaft. Aber es war unschwer zu erkennen, daß er unter dieser Maske ein Schmunzeln unterdrücken mußte. „Gute Nacht", sagte Ernst Ellert und wandte sich ab. Im Weggehen hörte Rhodan ihn in sich hineinlachen.
    Nachdem Ernst Ellert verschwunden war, tauchte Voltago wie aus dem Nichts auf. „Wo warst du?" fragte Perry Rhodan ihn. „Nahe genug, um alles mitzubekommen", sagte sein Diener. „Deine Meinung?"
    „Ich beneide dich nicht um diese Aufgabe. Du trägst eine große Verantwortung. Hoffentlich bist du nicht überfordert."
    „Du traust mir wohl nicht viel zu, Voltago", stellte Rhodan ohne Bitterkeit fest. „Es ist wohl auch so, daß ich die Erwartungen eines Dieners der Kosmokraten nicht erfüllen kann."
    „Du solltest dich dabei schon mehr auf ES beziehen", erwiderte Voltago. „Die Superintelligenz erwartet, daß du ganz bestimmte Kandidaten mit nach Wanderer bringst. Und wie Ernst Ellert es formuliert hat, so war nie die Aussage herauszuhören, daß die ehemaligen Zellaktivatorträger auch unter den neuen zu finden sein müssen."
    „Das sind Spitzfindigkeiten", sagte Rhodan barsch. „Ich habe völlige Entscheidungsfreiheit."
    „Eines darfst du jedenfalls nicht erwarten, Perry", sagte Voltago, „nämlich, daß ich dich nach Wanderer begleite."
    Perry Rhodan war perplex. Er hatte im Traum nicht daran geglaubt, Voltago als möglichen Kandidaten für die Unsterblichkeit in die engere Wahl zu ziehen. Er hatte keine Ahnung über die Lebenserwartung des Klons - und überhaupt ... Für ihn hörte es sich im ersten Moment fast so an, als wolle sich der Diener anbiedern.
    Aber nach genauerer Überlegung erkannte Rhodan die Absurdität dieses Gedankens. Voltagos Verweigerung hatte ganz andere Gründe. Warum hatte er sich die ganze Zeit über versteckt und war erst auf den Plan getreten, als Ernst Ellert weg war? „Und wenn ich der Meinung wäre, deine Dienste gegenüber ES zu benötigen?" fragte Rhodan. „Du bist mein Diener, vergiß das nicht."
    „Ich möchte mit diesen Dingen nichts zu schaffen haben."
    „Darüber reden wir noch. Morgen", sagte Perry Rhodan müde. „ES ist kein Thema für mich", sagte Voltago fest. „Nicht jetzt, nicht morgen - nie!"
    „Wovor hast du Angst, Voltago?" fragte Rhodan, obwohl er wußte, daß es nicht klug war, den Diener Taurecs direkt darauf anzusprechen. Aber Voltago sollte wissen, daß er sein Dilemma zumindest erahnte. „Du hast doch von ES nichts zu befürchten. ES ist nicht rachsüchtig. ES kann dich für die Taten Taurecs nicht zur Verantwortung ziehen. Oder gibt es berechtigte Gründe für deine Bedenken?"
    Voltago stand steif und ausdruckslos wie sein eigenes Denkmal da. „Laß es mich mit Ellerts Worten sagen: gute Nacht!"
    Und damit drehte er sich um und ging in die Nacht hinaus.
    Für Rhodan war es eindeutig, daß der Diener Taurecs Ernst Ellert aus dem Weg ging - und den Kontakt mit ES erst recht meiden wollte.
    Der einzige vorstellbare Grund dafür konnte nur der sein, daß Voltago sich für Taurecs Verbrechen an ES mitschuldig fühlte, auch wenn er kein Mittäter war. Fühlte er sich Taurec immer noch so verbunden, daß er dessen Schuld teilen wollte? Oder fürchtete er bloß, daß ihm eine Mitschuld angelastet werden könnte? War es die Befürchtung, daß ES ihm seine Existenzberechtigung streitig machen wollte, die ihn auf Distanz zur Superintelligenz bleiben ließ?
    Perry Rhodan hoffte, daß sich Voltago ihm eines Tages noch öffnen würde. Dies auch wegen der vielen Fragen die bezüglich Gesils und Eirenes Schicksals noch offen waren. Er wünschte beiden, daß sie mit Taurec den Weg hinter die Materiequellen gefunden hatten.
    Aber das war ein Thema für später.
    Jetzt hatten andere Dinge Vorrang.
    Als Perry Rhodan zu Bett ging, war es bereits Mitternacht.
    Noch exakt vier Tage Frist
     
    6.
     
    Perry Rhodan hatte keine ruhige Nacht gehabt. Sein Geist war ausschließlich damit beschäftigt gewesen, eine Liste von möglichen Kandidaten für die Unsterblichkeit aufzustellen.
    Er machte sich noch im Morgengrauen daran, diese Liste in den Syntron einzugeben. Aber er kam nicht richtig damit voran. Obwohl er um Objektivität bemüht war, fanden sich

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