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1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an", erklärte Perry Rhodan. „Ich brauche diese Namensliste lediglich als Entscheidungshilfe. Und was ist der zweite Punkt?"
    „Es ist keine Erleichterung der Rechenarbeit, die ehemaligen Zellaktivatorträger unberücksichtigt zu lassen. Ich fürchte, sie kämen für die Verleihung eines Nobelpreises nicht in die engere Wahl ..."
    Wer wagte da noch zu behaupten, daß Syntroniken keinen Humor hatten? „Wenn du so verzweifelst nach Kandidaten für die Unsterblichkeit suchst, daß du NATHAN einschaltest, dann kannst du gleich einen Aufruf erlassen", sagte Atlan sarkastisch, als sie sich am nächsten Tag auf der ATLANTIS in Atlans Kabine gegenübersaßen. „Warum dann überhaupt diese Geheimhaltung?
    Tritt vor die Leute hin und sage ihnen, was du zu bieten hast. Sie werden sich für das ewige Leben gegenseitig in Stücke reißen."
    „Es war keine gute Idee, NATHAN einzuschalten, ich weiß", gestand Perry Rhodan dem Arkoniden ein. „Ich habe nach dieser Methode nur gegriffen, um keine Möglichkeit außer acht zu lassen."
    „Aber du hast gesehen, wohin das führt!" sagte Atlan. „Eine Million Namen in der ersten Etappe! Und darunter kaum einer, zu dem du auch ein Gesicht siehst. Es klingt wie Hohn, aus einer gesichtslosen Masse dieser Größenordnung fünf Kandidaten auszuwählen. Fünf von einer Million! So kann das ES nicht gemeint haben."
    „Es war einen Versuch wert", sagte Perry Rhodan ohne rechte Überzeugung. „Mir wäre auch lieber, ES hätte mir einen Schlüssel für die Auswahl gegeben."
    „Du machst es dir nur unnötig schwer, Perry", sagte Atlan. „Es ist gerade so, als würde ich in allen Zweifelsfällen des Lebens stets meinen Logiksektor zu Rate ziehen. Aber es gibt Situationen, in denen man die Logik außer acht lassen sollte. Wo man gefühlsmäßig entscheiden muß. Und dies ist so ein Fall.
    ES hat dir die Entscheidung überlassen. Das ist gewissermaßen ein Freibrief für eine subjektive Beurteilung."
    „Ausgerechnet du sprichst von gefühlsmäßigem Handeln, Arkonide!" regte sich Perry Rhodan auf. „Du, der du kalt wie Eis bist!"
    „Zumindest kann ich für mich in Anspruch nehmen, mich nicht von falsch verstandener Objektivität leiten zu lassen", sagte Atlan mit überlegenem Lächeln. „Was sich, zum Beispiel, an meiner Einstellung zu den Linguiden beweisen läßt. Ich stehe zu meinen Fehlern."
    „Du rühmst dich noch deiner Fehleinschätzung?" tadelte Perry Rhodan. „Vielleicht war es einfach Zweckpessimismus", meinte Atlan spöttisch, wurde aber sofort wieder ungewohnt ernst. „Meine negative Einstellung gegenüber den Linguiden entsprang keineswegs strengem Kalkül, wurde nicht aus kühler Vernunft geboren. Es war ein Akt von emotionaler Impulsivität. Dazu kann ich mich auch jetzt noch bekennen, auch wenn ich damit einen Irrtum eingestehe. Hätte ich dagegen auf meinen Logiksender gehört, hätte ich mich zu ähnlichen Kompromissen hinreißen lassen müssen wie du. Ich lasse mich gerne als konsequent und kompromißlos bezeichnen. Aber keineswegs als gefühlskalt. Ich werde immer daran denken, was ich in jüngeren Jahren ..."
    Atlan unterbrach sich. „Nein, du bist nicht kalt wie Eis, Atlan", schränkte Perry Rhodan ein, als er merkte, wohin die Unterhaltung führte. „Ich wollte dich keineswegs provozieren. Aber du sagst nicht weniger, als daß ich in diesem Fall meine Freunde protegieren soll."
    „Was ist daran so übel?" sagte Atlan leichthin. „Bei den Leuten, die du kennst, weißt du wenigstens, woran du bist. Du kannst es einfach nicht vertreten, ES Leute, die du nicht kennst, nur eines guten Leumunds und eines Computerzeugnisses wegen zu präsentieren."
    „Ich hätte mir denken können, daß du Zyniker mir bei dieser Aufgabe keine Hilfe sein kannst", sagte Perry Rhodan enttäuscht.
    Atlan kniff die Lippen zusammen, um zu zeigen, daß er nicht bereit war, von seiner Einstellung auch nur ein Stück abzugehen. „Meinen Rat willst du haben, Terraner?" meinte er. „Nun gut. Ich schlage dir vor, daß du auch Theta von Ariga und Kassian auf deine Liste setzen solltest. Einen besseren Vorschlag habe ich nicht zu machen."
    Atlan blieb reglos sitzen, bis Perry Rhodan gegangen war. Dann erst erhob er sich und suchte nach Theta. Er fand die Arkonidin in der Messe, wo sie sich angeregt mit einigen aus der Crew unterhielt. „Ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen, Theta", sagte er. Die drei Männer und die beiden Frauen zogen sich wie auf Kommando zurück. „Sage mir

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