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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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verlaufen. Der Wetterdienst hatte zwar eine Sturmzone für die nächsten Tage vorhergesagt, aber im Moment war das Meer ruhig wie ein Binnensee. Nur Pepe Volapie hatte wieder einmal eine Stufe übersehen und war gestürzt. Allerdings brachte ihm das nur ein paar zusätzliche blaue Flecken ein.
    Am Abend wollte Carlito unbedingt mit seinem Freund Angelo vom Deck aus die Sternschnuppen beobachten. Doch Angelo durfte keinesfalls den Ruf seiner Dienststelle verpassen.
    H-zwei bedeutete: zwei Stunden später als heute. So schützte Angelo Müdigkeit vor und äußerte den Wunsch, so rasch als möglich ins Bett zu gehen. »Memme! Schwächling!« grollte Carlito und stieg in das Rettungsboot, in dem er seit Beginn der Reise schlief, ohne sich je auszuziehen. Sogar die Schuhe behielt er an. Da er den Gestank im Mannschaftsraum nicht aushielt, hatte er den Matrosen eine Geschichte von seiner Zigeuner-Abstammung erzählt und gesagt, daß er niemals in geschlossenen Räumen schliefe, sondern immer nur unter freiem Himmel.
    Zur Stunde H-zwei saß Lennet wieder an seinem Platz im Bug des Tankers. Und pünktlich erhielt er die Ergebnisse seiner Anfrage.
    Weinessig I an Weinessig II. Geburtsdatum und Name von Miguel Ramirez identisch mit Angestelltem der Detektei Tigerauge in Madrid. Detektei genießt hohes Ansehen. Kein Pablo Cellar, geboren in Barcelona dreizehnter Dezember neunundfünfzig. Kein Pepe Volapie, geboren in Saragossa achtzehnter August fünfundvierzig. Bleiben auf Empfang. Nur im Notfall rufen. Ende. Im Schutz der Dunkelheit schlich Lennet wieder zu seiner Schlafstelle. Gerade als er seine Ausrüstung zurück in den Seesack stecken wollte, fiel ihm ein, daß ja irgend jemand die persönlichen Sachen der Mannschaft durchwühlte und unweigerlich auf sein Handwerkszeug stoßen mußte. Und wenn es sich dabei um den Detektiv von Tigerauge handelte, dann mußte er unangenehme Fragen beantworten. Und das war gefährlich. So verbarg der junge Geheimagent die Lupe, die Chiffrierblocks und die Miniaturkamera in einer unbenutzten Schlafkoje. Den Transistorapparat ließ er einfach offen stehen.
    Wie sollte jemand feststellen, daß er auch noch andere Dinge konnte, als nur Radiosendungen empfangen und wiedergeben? Schließlich legte sich Lennet hin. Die offenen Augen in die Dunkelheit gerichtet, stellte er folgende Überlegungen an: Vorausgesetzt, Pagan hatte die Wahrheit gesagt und eine große Konkurrenzfirma hatte die Oleo II sabotiert und versenkt, und dieser Konkurrent wollte es mit der Oleo III genauso machen, dann mußte sich der Saboteur bereits an Bord befinden. Volapie schien für einen derartigen Auftrag zu ungeschickt, zu wenig gerissen. Der einzige, der skrupellos genug war, hieß Cellar, und der befand sich durch das Eingreifen von Maria Carolina nicht mehr auf dem Schiff. So bestand im Augenblick wohl keine akute Gefahr für die Oleo III , und er ließ sich völlig umsonst von den Läusen, Flöhen und Wanzen quälen, die sich in der Matratze häuslich eingerichet hatten...
    Plötzlich schreckte Lennet hoch. Hatte er geschlafen? Was war das? Seine Nerven waren aufs äußerste gespannt. Wie jeder, der an Gefahren gewöhnt ist, so hatte auch Lennet eine Art siebten Sinn entwickelt, der wie eine Alarmglocke jede Art von Bedrohung signalisierte. Langsam öffnete Lennet die Augen. Im grauen Licht der Morgendämmerung, das durch die geöffnete Kajütentür drang, konnte er nichts Auffallendes wahrnehmen.
    Die Kameraden schliefen und schnarchten. Alles schien wie immer. Doch als er sich umdrehte, um weiterzuschlafen, war der Geheimagent mit einem Mal hellwach.
    Sein Transistor fehlte! Lennet schlüpfte hastig in seine Hose und stürzte nach draußen. Daß sich jemand das Gerät ausgeliehen hatte, um Musik zu hören, glaubte er nicht. Doch wer konnte Verdacht geschöpft haben, daß der Apparat mehr war als nur ein einfaches Radio? Wo sollte er auf dem riesigen Schiff mit der Suche beginnen? Es kam dem jungen Geheimagenten vor wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen...
    Sicher war es einfacher, den Dieb als den gestohlenen Gegenstand zu suchen. So schlüpfte Lennet zurück in den Mannschaftsraum und zählte seine Kameraden. Sie lagen alle in ihren Betten und schliefen. Auch Carlito lag friedlich in seinem Rettungsboot. Es blieben nur die zwei Offiziere und der Hauptverdächtige: Miguel Ramirez. Hinter der Glasscheibe entdeckte Lennet das rötliche Gesicht des Kapitäns, der gerade seinen Wachdienst beendete. Lennet

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