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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Ramirez von seinem Auftrag informiert.
    Wenn aber die Detektei Tigerauge von dem Interesse der französischen Behörden am Untergang der Tanker erfuhr, dann erfuhr es auch zwangsläufig der Geschäftsführer Pagan. Und der schien Lennet äußerst verdächtig. Zumindest lag seine Rolle in dem ganzen Spiel völlig im dunkeln. Der Geschäftsführer einer Ölgesellschaft, der zwei Schiffe verlor! Zwei Tanker, die noch dazu unterversichert waren. Nein, die Entscheidung, das Funkgerät aufzugeben, war richtig gewesen. Noch dazu, wo alles dafür sprach, daß die Oleo III eine ruhige Überfahrt haben würde. Lennet mußte grinsen, wenn er an das verblüffte Gesicht des Detektivs dachte.
    Zwei Tage vergingen. Ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Der Wetterdienst sprach zwar immer noch von dem aufziehenden Sturm, doch der Sturm kam nicht. Am dritten Tag stand Kapitän Robarra mit übelster Laune auf. In der Regel ließ er seine Matrosen morgens in Ruhe, doch manchmal ging ihm die Gleichförmigkeit des Lebens auf See so auf die Nerven, daß er sie mit Arbeit überhäufte.
    Nasri sollte alle Funkmeldungen, die seit Jahresbeginn eingegangen waren, ordnen. Walli mußte mit seiner Mannschaft den gesamten Maschinenraum auf Hochglanz bringen. Eddie und die Filipinos wurden aufs Vorschiff geschickt, und Lennet sollte das Brückendeck putzen. Das war keine geringe Arbeit - doch es war höchste Zeit, daß jemand all den Müll, der hier herumlag, entfernte und die dicke, fettige Schmutzschicht abschrubbte.
    So beschaffte sich der junge Geheimagent eine Bürste und einen Eimer mit Seifenlauge und machte sich an die Arbeit. Er kam nur langsam voran. Zu lange schon war hier nicht mehr gründlich geputzt worden. Nur stellenweise sah man den Holzboden durchschimmern. Bis zu den Knöcheln im Dreckwasser, schrubbte Lennet mit aller Kraft. Er bemerkte gar nicht, daß Carlito ihm schon eine ganze Weile zusah.
    »Nicht schlecht für einen Schiffsjungen", lachte sie. »Was machst du da?«
    »Siehst du doch, ich putze", erwiderte Angelo grinsend.
    »Ich helfe dir!« Carlito schaffte einen zweiten Schrubber herbei, zog die Schuhe aus - wie ihr Freund Angelo - und machte sich mit Feuereifer ans Werk.
    Ein plötzlicher Überraschungsschrei des Kapitäns ließ die beiden auffahren. Mit zorngerötetem Gesicht deutete er auf den Boden. Die Matrosen, die seinen Schrei gehört hatten, starrten auf den Kapitän, dann auf dessen ausgestreckten Zeigefinger.
    Wie angewurzelt standen sie da. Keiner sagte ein Wort.
    Ihr kleiner zierlicher Schiffsjunge mit dem Strubbelkopf, den schmutzigen Händen und der aufgekrempelten Hose stand breitbeinig mitten im Dreck, und man sah die zarten, gepflegten Füße mit sorgfältig rotlackierten Fußnägeln...

Wer einmal lügt...
    Jetzt brach der Lärm los! Gelächter, Geheul, Pfeifen. Von allen Seiten waren Schreie zu hören. Sogar die Filipinos ließen merkwürdige Töne der Überraschung hören. Carlito war entlarvt! Es gab keinen Zweifel mehr, daß es sich um ein Mädchen handelte. Wie hatten sie alle nur so dumm sein können? Eigentlich fanden die Matrosen die Situation sehr komisch und wieso sollte es ihnen nicht gefallen, ein Mädchen an Bord zu haben? Ramirez, der als letzter gekommen war, erfaßte die Situation mit einem Blick. Er zog seinen Notizblock heraus und murmelte: »Ein Mädchen auf dem Tanker der letzten Chance! Welche Überschrift!« Doch Kapitän Robarra war nicht seiner Meinung. Leichenblaß vor Wut ging er auf Carlito zu und packte sie an den Haaren.
    »Du bist also kein Junge!« schrie er und zog ihren Kopf so weit nach hinten, daß schon das Ansehen schmerzte. »Wer bist du also?«
    »Ein Mädchen, Kapitän. Wenn ich nicht das eine bin, bin ich zwangsläufig das andere", antwortete Carlito, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Eine gewaltige Ohrfeige war die rasche Antwort auf diese Unverschämtheit. »Ich habe dich gefragt, wer du bist, damit ich deine Überreste, wenn ich mit dir fertig bin, wenigstens an eine Adresse schicken kann!« Carlito biß sich auf die Lippen, um nicht in Weinen auszubrechen. Sie hatte mit Schmerz, Wut und Scham zu kämpfen. »Ich bin Maria Carolina Alfuentes de Villafranca y Aldredor. Und körperliche Züchtigung, Kapitän, ist nicht erlaubt auf meinem Schiff!«
    »Dona Maria Carolina... Du machst dich über mich lustig.«
    »Erkennen Sie mich nicht wieder, Kapitän? Ihre Menschenkenntnis läßt zu wünschen übrig! Vor vier Tagen habe ich dieses Schiff besichtigt. Übrigens

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