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16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren

16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren

Titel: 16 - Im Schatten des Grossherrn 05 - Durch das Land der Skipetaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sprechen.
    Ich konnte meinen Stutzen auf die untere Kante der Fensteröffnung legen und war trotz der noch herrschenden Dunkelheit meines Schusses sicher. Ich zielte auf den Lauf der Flinte und drückte ab. Fast zu gleicher Zeit mit dem Schuß erschallte ein Schmerzensschrei. Meine Kugel hatte getroffen und dem Mann den Lauf an das Gesicht geschlagen, ja, ihm das Gewehr ganz aus der Hand geprellt.
    „Ej müssibet, ej bylekiat – o Unglück, o Hinterlist!“ schrie er. Ich erkannte ihn an der Stimme – es war Barud el Amasat.
    „Fort, fort!“ rief der Manach. „Dieser Schuß weckt alle Bewohner des Schlosses auf!“
    Er hob das Gewehr des anderen auf, ergriff diesen am Arm und zog ihn mit sich fort. Im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.
    Aus den Worten Manachs war zu schließen, daß sie gar nicht beabsichtigt hatten, zu schießen. Es lag ihnen sehr daran, daß ihre Gegenwart nicht von den Leuten Habulams bemerkt würde.
    Jetzt wandte ich mich zu meinen Gefährten:
    „Nehm eure Waffen, und eilt in den Stall! Es ist leicht zu denken, daß die Burschen unsere Pferde mitnehmen wollen.“
    Alle rannten zur Tür hinaus. Ich setzte mich ihr gegenüber wieder nieder und behielt den Stutzen in der Hand, um auf alles vorbereitet zu sein.
    Auch Anka hatte sich zugleich entfernt. Sie kehrte nach einiger Zeit mit Janik und Omar zurück, welcher mir meldete, daß Osco und Halef im Stall geblieben seien, um die Pferde zu bewachen. Es schien, daß es niemand nach demselben gelüstet habe; überhaupt war ihnen kein Mensch zu Gesicht gekommen. Das beruhigte mich.
    Jetzt galt es, vor allen Dingen zu erfahren, wo die Bäume zu suchen seien, unter denen die Pferde unserer Feinde untergebracht gewesen waren; aber weder Anka noch Janik wußten es.
    „Ich bin überzeugt, daß Humun es weiß“, fügte der Bursche hinzu, „aber er wird es dir nicht sagen.“
    „O, ich habe ein sehr gutes Mittel“, erwiderte ich, „eine Zange, mit deren Hilfe ich alles, was ich will, aus ihm herausziehen werde.“
    „So kannst du weit mehr als andere. Er wird seinen Herrn und dessen Verbündete niemals verraten.“
    „Du sollst dabei sein, um dich zu überzeugen, wie offenherzig er gegen mich sein wird. Kennst du Afrit, den Schneider, genauer?“
    „Nein. Zwar weiß ich, daß er eigentlich Suef heißt, aber eine eingehendere Auskunft kann ich dir leider nicht erteilen. Er ist sehr oft bei Murad Habulam, und ich habe ihn stark im Verdacht, daß er keine ehrlichen Dinge mit ihm verhandelt. Darum bin ich ihm stets aus dem Weg gegangen. Es ist besser, wenn man mit solchen Menschen gar nicht in Berührung kommt. Am liebsten möchte ich fort von hier und ich würde mich freuen, wenn ich dich nach Weicza begleiten könnte. Wenn du bei oder in Karanorman-Khan zu tun hast, könnte ich dir vielleicht nützlich sein.“
    „Ich suche dort einen großen Verbrecher, welcher wahrscheinlich ein Freund und Verbündeter Habulams ist.“
    „Wie? Mit solchen hegt mein Herr Freundschaft?“
    „Ja. Die Männer, welche heute bei ihm waren, sind gleichfalls Räuber und Mörder, welche uns nach dem Leben trachten. Und was dein Herr ist, kannst du ja daraus ersehen, daß er uns vergiften wollte!“
    „Das ist wahr. Effendi, ich bleibe nicht da. Ich gehe aus diesem Hause, und wenn ich noch so lange Zeit ohne Lohn und Verdienst bleiben sollte. Die Zeit unseres Glückes wird zwar dadurch hinausgeschoben, aber wir wollen lieber warten, als daß wir einem solchen Herrn dienen!“
    „Nun, was das betrifft, so hast du ja von mir deinen Lohn zu fordern, und Anka ebenso. Ihr beide habt uns das Leben gerettet. Wäret ihr nicht gewesen, so lebten wir nicht mehr. Also habt ihr einen Lohn von uns zu fordernder eurer Tat und unserem Vermögen angemessen ist.“
    „Das ist wahr“, rief es von der Tür her. „Wir werden uns nicht nachsagen lassen, daß wir undankbar seien, Sihdi.“
    Halef war es, welcher sprach. Er war aus dem Stall herbeigekommen und hatte den letzten Teil unseres Gesprächs gehört. Er fuhr fort:
    „Wir sind leider nicht reich, aber es ist uns doch vielleicht möglich, etwas zu eurem Glück beizutragen. Wenn ihr eure jetzige Stellung um unsertwillen aufgebt, so müssen wir dafür sorgen, daß ihr gar nicht wieder in einen Dienst zu gehen braucht. Ich frage dich also, Janik, mit der ganzen Würde meiner Seele, ob du diese Anka hier zum Weibe wünschst.“
    „Natürlich!“ lachte Janik vergnügt.
    „Und wann?“
    „Möglichst bald.“
    „Und

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