16 Science Fiction Stories
während ich zurück in mein Bett schlüpfte. Es mußte Frühling geworden sein, denn die Tage waren jetzt länger. Eines Nachts, gleich nachdem die Oberschwester ihren Rundgang beendet hatte, halfen Casey, Carnahan und ich Slop Chute zu den Waschräumen. Dort bekam er wieder einen Blutsturz.
Carnahan wollte ihm zu Hilfe eilen, aber Casey stellte sich ihm in den Weg und winkte ihn zurück; da wußten wir, daß Slop Chute sich nicht helfen lassen wollte.
Wir zogen Slop Chute die Pyjamajacke aus und hielten ihn fest. Er ließ sich auf die Knie nieder und ließ den Kopf über die Schüssel hängen. Das blubbernde Husten dauerte eine ziemliche Zeitlang an. Immer wieder spülten wir das Zeug hinunter. Casey machte die Tür auf und ging hinaus, um die Schwester fernzuhalten.
Endlich war es vorbei. Slop Chute war zu schwach, um aufzustehen. Wir reinigten ihn, und ich zog ihm meine Pyjamajacke an; dann richteten wir ihn auf. Wenn Casey uns nicht dabei geholfen hätte, hätten wir ihn nie wieder zurück ins Bett schaffen können.
Großer Gott! Früher schleppte ich 100-Kilo-Säcke mit Zement, als wäre es nichts!
Wir gingen zurück und säuberten den Waschraum. Ich spülte die Pyjamajacke aus und trocknete sie über dem Ventilator. Ich war in kalten Schweiß gebadet, und mein Gesicht brannte.
Casey saß wie eine Statue neben Slop Chutes Lager.
Der nächste Tag war ein Freitag, weil Pink Waldo Curly gegenüber irgendeine Bemerkung über Fische machte, als sie sich zur Visite aufstellten. Mary drückte sich noch mehr an Curly und warf Pink einen kühlen Blick zu. Das war gut.
Slop Chute sah wachsbleich aus; selbst Onkel Tod schien das zu bemerken, denn seine hölzernen Augen blitzten auf. Die beiden Waldos beklopften und belauschten Slop Chute, berichteten Onkel dann in ihrer Geheimsprache. Onkel nickte, und Casey drehte ihm eine lange Nase.
Es bestand gar kein Zweifel daran, daß für Slop Chute alles wie geschmiert gehen würde. Mama Tod kam bald darauf zurück und machte sich an seinem Lager zu schaffen. Sie umtänzelte ihn, wie Frauen es tun, die eine Hochzeit riechen. Casey traktierte sie noch schlimmer, und wir lachten hell auf, aber sie nahm kaum Notiz davon.
An diesem Nachmittag erschienen zwei maskierte Schwestern mit dem Wagen, um Slop Chute zur Röntgenabteilung zu fahren. Aber Casey kletterte auf den Wagen und fletschte die Zähne.
Slop Chute sagte ihnen ins Gesicht, daß er nicht mitgehen würde.
Sie holten Mary, und sie bat Slop Chute, mitzukommen, es wäre ein Befehl des Oberarztes.
»Tut mir leid, nein«, sagte er.
»Bitte, tu es für mich, Slop Chute.« Sie kennt unsere richtigen Namen – das ist auch ein Grund dafür, daß wir sie lieben. Aber Slop Chute schüttelte den Kopf.
Mary – sie mußte es tun – rief Mama Tod. Mama kam hereingewatschelt, und Casey spuckte ihr in die Maske.
»Aber, aber, was ist denn nur, Arthur, du weißt doch, daß wir dir helfen wollen, damit du heimgehen kannst, Arthur«, winselte sie. »Nun sei aber ein guter Junge, Arthur, und komm mit in die Klinik.«
Sie machte den Schwestern ein Zeichen, ihn aufzuheben. Casey schlug der einen in die Maske, und Slop Chute brummte: »Haut ab, ihr verdammten Bestien.«
Die Schwestern zögerten.
Mamas kleine Augen zogen sich zusammen, und sie winkte ihnen mit der Hand zu. »Wir wollen doch nicht ungezogen sein, Arthur. Der Doktor weiß doch am besten, was richtig ist, Arthur.«
Die Schwestern sahen auf Slop Chute und warfen einander Blicke zu. Casey schlang Arme und Beine um Mama Tod und begann, in ihren Rücken zu beißen. Sie riß sich los und rannte aus dem Zimmer.
Gleich darauf kehrte sie mit Onkel Tod zurück. Casey baute sich an der Tür auf und verprügelte ihn auf dem ganzen Weg, den er bis zu Slop Chutes Lager zurücklegte. Mama schickte Mary nach dem Wagen, und Onkel Tod musterte Slop Chutes Krankenkurve eine Minute lang. Er sah blaß aus und schwankte ein wenig.
Dann wandte er sich zu Slop Chute und atmete tief. Casey hockte schon wieder auf ihm. Er schlang Arme und Beine um ihn und kratzte und biß in seine Maske. Seine Haare sträubten sich, und seine Augen waren rot wie die Höllenflammen. Onkel Tod taumelte rückwärts durch das Zimmer und lehnte sich gegen Carnahans Lager. Die anderen Masken waren verängstigt, blickten sich um, als wüßten sie Bescheid.
Casey ließ Onkel Tod los, und dieser meinte, daß er sich vielleicht doch getäuscht hätte; man sollte bis morgen warten. Alle Masken machten sich
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