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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Schlüssel ins Schloß, stieß die Tür auf und trat ein.
    Abrupt blieb er stehen.
    In seinem Büro befand sich ein Mann. Schaefer hatte ihn nie zuvor gesehen. Er sah nicht wie ein Student aus. Er war groß, sein Gesicht wirkte ebenmäßig, aber sein voller Mund war von tiefen Falten umrahmt. Er mußte ungefähr fünfzig Jahre alt sein. Neben seiner rechten Hand stand ein mit Zigarettenstummeln gefüllter Aschenbecher.
    »Doktor Schaefer?« Die Stimme war angespannt, als könnte der Mann sich nur mit größter Schwierigkeit beherrschen.
    »Ja, bitte?« Schaefer war nicht erschrocken, nur leicht verärgert.
    »Es wäre mir angenehm, wenn Sie die Tür verschlössen«, sagte der Mann.
    »Wie sind Sie hereingekommen?«
    »Mit einem Schlüssel.«
    Schaefer runzelte die Stirn und untersuchte das Türschloß. »Sie ist verschlossen.«
    Der Mann schien sich ein wenig zu beruhigen. »Ich heiße Benito Moravia«, sagte er und wartete.
    Der Name erinnerte Schaefer dunkel an irgend etwas, aber er wußte im Augenblick nicht, wo er ihn hintun sollte. Er war so gut wie sicher, daß er keinen Moravia in irgendeiner seiner Klassen hatte, und im übrigen machte dieser Mann auch nicht den Eindruck eines besorgten Vaters auf ihn.
    Moravia holte tief Atem. »Ich bin der Leiter der extraterrestrischen Abteilung der UN«, erklärte er. »Ich dachte, Sie hätten schon einmal von mir gehört; bitte, entschuldigen Sie meine Eitelkeit.«
    Schaefer schnippte mit den Fingern. »Aber natürlich!« Er schüttelte Moravia die Hand. »Sie haben mich überrascht, Sir.«
    »Das war auch meine Absicht.«
    Schaefer betrachtete den Mann eingehender. Irgend etwas schien ihm große Sorgen zu machen. »Was kann ich für Sie tun?«
    Moravia stieß ein kurzes Lachen aus. »Erstens einmal können Sie schwören, daß Sie keiner lebenden Seele ohne meine ausdrückliche Erlaubnis irgend etwas von dem erzählen werden, was in diesem Raum gesprochen wird.« Mit einer hilflosen Gebärde hob er die Hände. »Diese verdammte Geheimniskrämerei macht mich wirklich ganz krank. Aber ich habe keine andere Wahl, verstehen Sie?«
    Schaefer verspürte ein nervöses Kribbeln in der Wirbelsäule. Plötzlich war er überhaupt nicht mehr müde. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und lehnte sich aufmerksam nach vorn.
    »Legen Sie los«, sagte er.
    »Was ich Ihnen sage, ist streng vertraulich.« Moravia blickte ihn mit seinen nervösen braunen Augen an. »Schwören Sie mir das?«
    »Wenn Sie es unbedingt wollen«, antwortete Schaefer. Es kam ihm ein wenig albern vor. »Was ist es? Hat es irgend etwas mit Pollux zu tun?«
    »Nein.« Moravia schüttelte den Kopf. Seine schwarzen Haare glänzten. »Die diplomatische Mission wird erst in drei Jahren zurückkehren.«
    Schaefer zog seine Pfeife hervor, füllte sie mit Tabak und zog ein paarmal tief daran, bis er den Rauch schmecken konnte. Er hatte ein etwas leeres Gefühl im Magen. »Dann haben Sie also ein neues Problem.«
    Moravia antwortete nicht darauf. Statt dessen griff er hinter sich und nahm von dem Tisch, den Schaefer für Studenten, die besondere Examen abzulegen hatten, in seinem Büro stehen hatte, eine schwere Aktentasche. Er schloß sie auf und holte ein paar glänzende, dreidimensionale Fotografien heraus. Schweigend reichte er sie Schaefer. Schaefer warf einen kurzen Blick auf das oberste Foto und schluckte mehrmals.
    Worte waren nicht notwendig.
    Dafür gab es keine Worte.
     
    Ein Tumult von Farben: Grün vom Chlorophyll, gelb und orange und violett von Blumen, rötlichbraun vom Boden, blau vom Himmel.
    Gesichter: Das eines Mannes, einer Frau, eines Jungen. Zögerndes Lächeln, Schüchternheit, Ungewißheit.
    Dunkle Haut, große Augen, winzige Nasen. Graues Haar – nein, es war Fell mit weißen Streifen darin. Scharfe Eckzähne, die im Licht glänzten, wenn die Münder offen waren.
    Schaefer blickte noch einmal genauer hin. Veranlagung zur Diastase? Er hätte es nicht sagen können.
    Körper: Sehr leicht mit dünnen Knochen, extrem langen, wohlgeformten Armen. Die Arme waren länger als die Beine.
    »Es sind Brachiatoren«, flüsterte Schaefer.
    Moravia nickte. »Ja, es kommt oft vor, daß sie sich von einem Ast zum anderen durch die Bäume schwingen.«
    Noch mehr Bilder: Höhlen, Zelte, Dörfer mit strohbedeckten Häusern, Städte, aus Luftziegeln gebaut.
    Kleine Felder mit Getreide, das wie Korn aussah. Tiere auf Weiden, unbeholfene Säugetiere, die anscheinend Milch gaben.
    »Wo ist das?«
    »Aldebaran. Der

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