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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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hatte. Selbst die Hausfrauensendung schien ihn zu erheitern. Am schlimmsten trieb er es während der Krankenvisite. Manchmal blickte Onkel Tod ihn an, als könnte er es hören.
    Ich fragte ihn danach, aber er wollte nicht damit herausrücken. Bis er es mir endlich doch verriet. Es schien, als könnte er sich selbst hypnotisieren, einen großen Affen zu sehen, der herumtollte und Spaße trieb. Er sagte mir, daß ich es vielleicht auch könnte. Ich wollte es versuchen.
    »Jetzt ist er da«, sagte Carnahan. »Zieh die Augen eng zusammen und schiele aus den Ecken heraus. Zuerst wird er nicht deutlich zu erkennen sein. Du mußt erwarten, daß er kommt. Zuerst fühlst du ihn nur. Er bewegt sich ganz natürlich.«
    Ich kam sogar so weit, daß ich den Affen sehen konnte – Casey, so nannte ihn Carnahan. Dann, als Mama Tod eines Tages Mary zusammenschimpfte, sah ich ihn ganz deutlich. Er ging direkt hinter Mama her – und ich mußte hell auflachen. Er sah aus wie ein krummbeiniger Mann in Affenverkleidung, ganz mit rotbraunem Haar bedeckt. Er grinste und schnitt Grimassen; in seinem Mund steckten große, gelbe Zähne. Ich schüttelte mich vor Lachen.
    »Leg die Kopfhörer an, damit du nicht so auffällst«, flüsterte Carnahan. »Außer uns kann ihn nämlich niemand sehen.«
     
    Wenn man sich auf den Tod vorbereitet, dann ist man zu Gott weiß was bereit, aber Casey war etwas ganz Besonderes.
    »Teufel, nein, er ist nicht wirklich«, sagte Carnahan. »Wir selbst sind eigentlich auch nicht mehr wirklich. Deshalb können wir ihn auch sehen.«
    Carnahan erlaubte mir, Slop Chute mit in die Sache hineinzuziehen. Am Ende weihten wir die ganze Bande ein, immer einen nach dem anderen, hübsch langsam, damit die Masken nichts bemerkten.
    Anfangs war es für Casey nicht einfach, wenn wir ihn alle anblickten. Es war, als hätte jeder einzelne von uns eine Kette um ihn geschlungen und zöge daran, so daß er nicht wußte, nach wem er sich richten sollte. Er tänzelte zurück, sprang hin und her, flitzte wild durch die ganze Station. Nur wenn Mama Tod da war und Casey hinter ihr herhüpfte, dann war es, als zögen wir alle am gleichen Strang. Je mehr wir ihn beobachteten, um so klarer und stärker erschien er uns, bis er schließlich eine eigene Persönlichkeit wurde. Er kam und ging, wie es ihm gefiel, und wir wußten nie, was er als nächstes tun würde, nur, daß es jedesmal von neuem zum Lachen war. Casey blieb immer länger und häufiger bei uns, aber er gab nie einen Ton von sich.
    Er änderte vieles für uns. Wir trugen nun ständig unsere Kopfhörer und kicherten wie Idioten. Selbst Slop Chute stellte jetzt des öfteren sein breites Grinsen zur Schau.
    Jede Woche besuchte uns ein Mann, der eine ähnliche Funktion wie ein Pater erfüllte. Casey setzte sich auf seine Knie, schaukelte hin und her, zog Grimassen, steckte einen Finger zwischen die starken, gelben Zähne. Der Mann sagte, das Radio wäre für uns in dieser Stunde der Prüfung eine gute Hilfe.
    Aus der Krankenvisite machte Casey eine große Sache. Er küßte Mama Tod auf ihre Maske, tanzte mit ihr wild im Raum umher und biß sie. Er ritt auf Onkel Tods Rücken. Er mischte sich sogar in Marys Romanze ein.
    Die beiden Waldos stellten sich jeder auf eine Seite der Lagerstatt, fühlten, tasteten und untersuchten uns für Onkel. Es blieb Mary überlassen, zu wem sie sich gesellte. Gespannt beobachteten wir, wen sie auswählte und wie sie sich neben ihn stellte. Auf diese Weise kamen wir zu der Überzeugung, daß Pink Waldo mehr Chancen hatte.
    Nun, Casey zog sie sanft zu Curly Waldo und sorgte dafür, daß sie dicht zu ihm heranrückte. Und von da ab wuchsen Curlys Chancen. Casey war wirklich sehr nützlich. Wenn keine Masken in der Nähe waren, tanzte Casey wild umher, machte Handstand und überschlug sich mehrmals. Er bereitete uns allen viel Vergnügen.
    Onkel Tod schien den Braten zu riechen und ließ das Radio während der Krankenvisite und der Ruhestunden abschalten. Aber er konnte Casey nicht verjagen.
     
    Dann passierte eines Tages irgend etwas mit Roby, dem fröhlichen schwarzen Jungen neben Slop Chute. Die Masken schienen sehr bestürzt darüber, Mary erzählte es ihm heimlich. Er würde es nicht schaffen. Sie würden ihn in die große Station zurückverlegen und vielleicht sogar der Welt wiedergeben.
    Mary ist schon in Ordnung. Natürlich sehen wir nie ihr Gesicht, aber ich stelle mir immer vor, daß sie einen Mund hat wie die Venus.
    Als Roby uns verlassen

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