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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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gerieben, daß sie schmerzte.
    Und Ivan Schaefer. Ein ruhiger Mann, ein Mann, den man leicht unterschätzte. Sandoval kannte Männer wie ihn, Männer, die sich nicht stoßen ließen, Männer, die zu einem hielten, wenn Gefahr bestand. Männer wie Schaefer waren in jedem Zeitalter knapp. Er mochte Jvan Schaefer und seine Frau, aber er wußte auch, daß er sie das nie merken lassen würde. Er hatte ein paar wilde Herbstblumen im Tal gefunden, und er würde sie in Lees Kabine stellen. Sie würde wissen, wer sie ihr gegeben hatte, so eine Frau war sie.
    Sandoval kannte viele Frauen, aber keine konnte sich mit Lee messen.
    Er landete den Kopter neben dem Schiff. Er hoffte, daß alles glatt verlief …
     
    Fast ein Jahr war vergangen, seit er zum erstenmal einen Blick auf die Stadt des Volkes geworfen hatte, die sie Heim der Welt nannten, und Ivan Schaefer wußte jetzt, was er zu tun hatte.
    Der alte Loquav mit den kurzsichtigen Augen und dem silbernen Pelz hatte ihn außer der Sprache viele Dinge gelehrt. Er hatte ihn eine Religion gelehrt, die auf der einen Seite Erntegöttinnen und Regengötter verehrte, und die auf der anderen ein Symbol für die enge Bindung des Menschen zum Land, auf dem er lebte, darstellte, zu der Luft, die er atmete, und zu der Sonne, die ihn erwärmte. Er hatte ihn hinausgeführt in die Straßen von Heim der Welt und in die armen Hauser. Dort hatte er die Leiden und Nöte gesehen, die sich auf dem Marktplatz nicht erkennen ließen: Die müden Frauen, die glanzlosen Augen der Männer, die stillen und hungrigen Kinder. Er hatte ihm von früheren Zeiten erzählt, da das Volk wie das Gras auf den Feldern gewesen war, als in den Töpfen die Nahrung überquoll. Und der alte Loquav hatte noch mehr getan. Er hatte Schaefer das Gefühl vermittelt, bei diesem Volk zu Hause zu sein. Er hatte ihm die Wärme der Freundschaft gegeben. Er hatte ein Wesen angeblickt, das nach seinen Maßstäben ein Monster war, und hatte die Seele erspäht, die in diesem Körper wohnte. Dies war etwas, das die Menschen der Erde häufig nicht zu lernen vermochten.
    »Ich weiß nicht, ob du ein Mensch, ein Gott oder ein Teufel bist«, hatte Loquav zu ihm gesagt, »aber solange du hier bist, sollst du mein Bruder sein.«
    Schaefer hatte Marin zweimal gesehen. Sie hatten sich unterhalten, aber es war eine heikle Angelegenheit gewesen.
    Eines Abends, als die rote Sonne gerade hinter dem fernen Horizont verschwunden war und die langen Schatten flache, schwarze Finger über die Ziegeldächer warfen, trat Schaefer allein hinaus auf die Straße. Er ging auf den Marktplatz zu, von woher er Tanzmusik hörte.
    In diesem Augenblick sah er es.
    Dort – in dem Schatten. Ein Mann, der zu groß gebaut war, um zu den Eingeborenen zu gehören, und eine belegte Stimme, die auf englisch murmelte: »Na, komm schon, Baby, schling deine hübschen, langen Arme um mich. Ich bin lange, lange Zeit fortgewesen …«
    Ein Eingeborenenmädchen, neugierig und erschreckt, das den Fremden nicht beleidigen wollte, stand mit dem Rücken gegen die Häuserwand gelehnt.
    Schaefer fühlte ein übles Gefühl im Magen. Er eilte weiter zum Marktplatz, auf dem große Feuer brannten und Trommelwirbel wie Herzschläge ertönten. Er sah noch mehr von ihnen, Männer vom Schiff, die mit den Mädchen tanzten.
    Aber er sah auch die Männer des Volkes, die im Schatten standen und schweigend beobachteten.
    Schaefer zögerte nicht einen Augenblick. Er lief auf den Kopter zu, kletterte in die Kabine und startete. Blinde Wut wallte in ihm auf.
     
    V
     
    Der Kopter landete direkt neben dem hohen Aufbau des Schiffes, und noch bevor die Maschine völlig zur Ruhe kam, sprang Schaefer heraus. Er lief durch die Einstiegsluke des Schiffes, riß sich die Sauerstoffmaske vom Gesicht und ging sofort zu Hurleys Quartier. Seine schweren Stiefel hinterließen auf dem blank polierten Boden eine Staubspur. Zweimal war er zum Schiff zurückgekehrt, um Lee zu sehen, aber diesmal suchte er zuerst Hurley auf.
    Vor der Tür des Admirals stand ein Offizier.
    »Einen Moment, Sir«, sagte er. »Ich habe strikte Anweisung …«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg!«
    »Aber der Admiral …«
    »Es ist wichtig. Erklären Sie in Ihrem Bericht, daß ich Sie übermannt hätte.« Schaefer stieß den Mann beiseite.
    Schaefer klopfte heftig gegen die Tür. Einen Augenblick später öffnete sie sich.
    Schaefer schluckte die Bemerkung, die ihm auf der Zunge gelegen hatte, herunter. Es war Mrs. Hurley, die vor ihm

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