16 Science Fiction Stories
Schnee. Das Wasser hatte das Leben geboren, und ohne das Wasser konnte kein Leben existieren. Auf der Erde hatte es fünftausend Liter Wasser gekostet, um ein einziges Pfund Getreide zu produzieren. Das Wasser begann hier, wo es als Schnee aus den Wolken gefallen war. Der Schnee lag den ganzen Winter über auf dem Boden und wartete. Weiter unten am Berg, wo schon Bäume wuchsen, sammelten sich im Schatten Schneehaufen an, Sie schmolzen nur langsam, und die isolierende Schicht von Tannennadeln verhinderte das Gefrieren des Bodens darunter. Das Wasser sank gleichmäßig in den schwammartigen Humus, filterte immer weiter durch, bis der Berg ein Reservoir von gespeichertem Wasser wurde, bis große unterirdische Flüsse durch den Boden flossen und neues Leben gaben. Wenn es die Ebenen erreichte, saugte der trockene Pflanzenwuchs es auf, und ein Teil des Wassers trat als klare Quellen zutage, und kleinere Läufe und Bäche speisten die Flüsse, die in die Meere mündeten.
So jedenfalls spielte es sich unter normalen Bedingungen ab.
Aber die Bedingungen hier waren nicht normal.
Das war die Ursache allen Übels. Das Land war von Feuer, Überflutungen und Hungersnot geplagt, die Wälder waren verschwunden, die Grasflächen tot. Als das Wasser kam, quoll es an die Oberfläche der von der Sonne ausgedörrten Ebenen, die sie nicht absorbieren konnten. Das Wasser rann durch gerade Furchen in die Flüsse und trug alles, was an fruchtbarem Boden geblieben war, mit sich fort. Die schlammgefüllten Flüsse schwemmten die braune Flut in das Meer, wo sie ungenutzt blieb.
Sandoval schüttelte den Kopf, drehte sich um und kletterte hinunter zu seinem Kopter. Der Wind blies ihm schneidend ins Gesicht, und seine Füße waren eiskalt. Es war so leicht, dem Land den Tod zu bringen …
Er kam durch einen vom Feuer geschwärzten Wald, dessen Zweige im Winterwind nackt hin- und herschaukelten. Er kannte diesen Wald gut, jeden Baum daraus. Er und seine Männer hatten während dieser Monate hart gearbeitet, und Sandoval war glücklich gewesen. Dies war die Arbeit, an die er glaubte und die er liebte.
Er hatte Millionen von Käfern in diesen toten Borken getötet, Millionen Bäume in die trockene Erde gepflanzt, unzählige Bakterienarten bestimmt, die dem Wald neues Leben geben sollten.
Und die Spechte. Sie hatten genügend Spechte gezüchtet, um ein ganzes Raumschiff zu füllen.
Retter der Welt?
Ja, die gab es.
Es waren keine Menschen.
Sondern Spechte.
Er erreichte das geschützte Tal, in dem sein Kopter wartete. Zögernd stieg er ein, obgleich es draußen im Freien empfindlich kalt war. Sandoval war mit dem Erdboden verwachsen, den Himmel überließ er gern den anderen. Er startete und flog das Tal entlang und dann hinauf in die warme Luft über den Ebenen.
Er lächelte, als er hinunterblickte auf die Grasebenen. Er kannte auch die Ebenen. Sie hatten ihre ausgedorrte Oberfläche gebrochen, hatten sie mit schweren Geräten aus dem Schiff gepflügt, Löcher gegraben, die das Wasser hielten. Sie hatten große Dämme gebaut, um das Wasser der überflutenden Flüsse abzuhalten. Sie hatten grasende Tiere gefangen und gezüchtet, die das Gras, das jetzt noch unsichtbar war, fressen würden. Und sie hatten Wühltiere, Bodeneichhörnchen und Ratten gezüchtet und ausgesetzt, die den Boden lockerten und ihn für weitere Regenmengen empfänglich machten. Und fleischfressende Tiere, die die Grasfresser wieder kontrollierten …
Es war gar nicht leicht, einem toten Land neues Leben zu geben.
Aber Sandoval war zufrieden. Dieses Land würde wieder erblühen, wie es auch auf der zerstörten Erde der Fall gewesen war. Eines Tages würde es wieder grün sein, mit kühlen Gräsern bewachsen, und die Städte würden zurückkehren …
Vor ihm glänzte das Schiff in der Sonne. Dieser Anblick erzeugte in Tino Sandoval gemischte Gefühle. Einen Augenblick lang verschwamm das Bild in seinen Gedanken, das Schiff wurde zu einem anderen, einem hölzernen Schiff auf einer blauen See. Sandoval war Indianer, und er erinnerte sich gut.
Das Gesicht Admiral Hurleys glich zu sehr den Gesichtern, die stolz von den Seiten der Geschichtsbücher herabblickten. Die Hand, die er geschüttelt hatte, ähnelte zu sehr derjenigen, die von mexikanischem Blut rot gefärbt war.
Er hatte seine Hand sorgsam gewaschen, nachdem er sie dem Admiral gereicht hatte. Er hatte sich selbst einen abergläubischen Narren genannt, aber trotzdem hatte er sie so fest an dem Handtuch
Weitere Kostenlose Bücher