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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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zu, sie schwenkten ihre Waffen.
    Schaefer hatte sich in einem winzigen Raum unter dem Tempel versteckt. Er wagte es nicht, sein Gesicht in den Straßen zu zeigen, denn sein Gesicht war weiß, und allein das genügte den Männern des Volkes.
    »Wir müssen sie aufhalten«, flüsterte er. »Wir müssen sie aufhalten, bevor sie das Schiff erreichen. Sie werden ausgelöscht werden, jeder einzelne von ihnen:«
    Der alte Loquav blinzelte mit seinen kurzsichtigen Augen in das schwache Licht der Lampe und schüttelte traurig seinen silberpelzigen Kopf. »In meiner Sprache gibt es ein Sprichwort, das besagt, daß der Tod zwischen zwei Stämmen schneller dahinrasen kann als der Wind.«
    »Könntest du sie aufhalten, wenn du rechtzeitig bei ihnen wärest?«
    Der alte Priester zuckte die Achseln.
    »Marin hat Heim der Welt schon verlassen, um seinen Leuten zu raten. Aber Worte, die im Sturm gesprochen werden, verfliegen ungehört.«
    »Er wird es nicht schaffen, Loquav. Ist mein Kopter in Sicherheit?«
    »Die Maschine ist nicht beschädigt.«
    »Könnten wir zu ihr gelangen?«
    »Es gibt einen Weg.«
    Die Dunkelheit lastete auf ihnen wie das Gewicht von Jahrhunderten.
    »Komm! Wir müssen tun, was wir können.«
    Loquav schüttelte den Kopf. »Ich muß tun, was getan werden muß«, sagte er und blickte Schaefer an.
    »Du, mein Freund, mußt zu deinem Volk zurückkehren. Das ist der Lauf der Welt.«
    Für weitere Argumentationen war keine Zeit.
    Der alte Priester führte ihn eilig durch dunkle, gewundene Tunnels hinauf an die Oberfläche.
     
    Der Kopter überholte den Pöbel, als er nicht mehr ganz eine Meile vom Schiff entfernt war. Von der Luft aus sah es aus wie ein Meer von orangefarbenen Fackeln und Flammen, ein Alptraum aus Schatten gegen das von den Sternen erhellte Silber der Ebenen.
    »Setz mich zwischen deinem und meinem Volk ab«, bat Loquav. »Paß auf, daß du dich nicht in die Reichweite der Pfeile begibst, denn ein Pfeil fragt nicht nach den Motiven eines Mannes.«
    Schaefer konnte den Gefangenen nicht sehen, aber er wußte, daß er noch da war. Er spielte mit dem Gedanken, den Kopter inmitten der Fackeln niedergehen zu lassen, um zu versuchen, den Mann zu befreien, aber er wußte, daß dieser Plan nicht durchführbar war.
    Deshalb flog er weiter, brachte den Kopter dann etwa hundert Meter vor dem Pöbel zu Boden. Er konnte die Trommeln hören und die Gesänge, die die Nacht erfüllten. Unter dem Kopter befand sich jetzt Gras, wo noch vor zwei Jahren nichts als Staub gewesen war, aber das zählte im Augenblick nicht.
    Loquav berührte seine Schulter. »Leb wohl, mein Freund«, sagte er. »Ich werde dich immer in meinem Herzen bewahren.«
    Der alte Priester kletterte aus der Kabine, richtete seine kurzsichtigen Augen auf das Flammenmeer und ging mit festen Schritten auf sein Volk zu.
    Schaefer steuerte den Kopter dicht über dem Gras bis zum Schiff. Dort ließ er ihn mit den anderen stehen, und dann öffnete sich die Ausstiegsluke, um ihn hereinzulassen.
    »Gott sei Dank – Sie haben es geschafft, Schaefer«, sagte ein Offizier. »Wir haben uns schon Sorgen um Sie gemacht.«
    Schaefer riß seine Maske vom Gesicht. »Wo ist Hurley?«
    »Im Kontrollraum. Er verfolgt den Vorgang am Bildschirm. Bill Bergmann lebt noch, aber es steht schlimm um ihn.«
    »Ist Bergmann derjenige, den sie gefangen haben?«
    »Ja, er ist ein netter Junge, Dr. Schaefer.«
    »Es sind alles nette Burschen.«
    Er lief an den aufgeregten Besatzungsmitgliedern vorbei zum Kontrollraum. Alles war in Alarmbereitschaft. Admiral Hurley starrte auf einen Bildschirm, sein Gesicht war verkniffen.
    »Schaefer?«
    »Ja.«
    »Ich möchte, daß Sie sich dies mit ansehen.«
    Schaefer folgte der Aufforderung.
    Das Volk war auf dem Schirm klar zu erkennen. Er konnte ihre schmalen Gesichter sehen, ihre langen Arme, ihre brennenden Augen. Er sah auch Bill Bergmann – noch fast ein Kind mit kurzgeschorenem Haar und großen, entsetzten Augen.
    Vier Männer hielten Bergmann.
    Sie waren dabei, ihn in Stücke zu reißen.
    Er sah auch den alten Loquav, der mit dem Rücken zum Schiff stand, die Arme schwenkte und zu ihnen sprach. Das Volk stieß ihn beiseite und ging weiter.
    Die Stimme des Admirals war erstaunlich gedämpft, als er sprach. Es war die Stimme eines ehrlichen Mannes, der seinen Fehler einsah.
    »Ich habe mich geirrt, Dr. Schaefer. Aber das wird diese Jungs dort nicht zurückbringen.«
    »Nein. Jetzt ist es zu spät.«
    Er starrte die Leute an. Ein

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