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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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sie. Seine Ankunft wurde niemals öffentlich bekanntgegeben.
    Moravia war natürlich über die Landung informiert worden.
    Schaefer und seine Frau eilten nach Hause, sie wußten, daß er dort auf sie warten würde.
    Ihr Haus schwebte fünfzehnhundert Meter über der Erde, eine kühle, grüne Insel im Gold der Sonne. Viel Zeit war ver gangen, aber es hatte sich nicht verändert, es wartete auf sie.
    Es war genau so wie tausend andere Male, wenn sie nach Hause gekommen waren. Als wären sie nur kurz zum Essen nach Rocky Falls gegangen, wie sie es so oft getan hatten, seit sie allein waren. Sie kehrten zurück; es war ein gewöhnlicher Nachmittag in einer vertrauten Welt; vom Westen her war ein Sprühregen aufgekommen. In der Garage stand schon ein Copter.
    Sie landeten und traten ein. Schaefer hielt den Arm seiner Frau; sie war sehr müde, obgleich sie sich bemühte, es nicht zu zeigen. Ihr Haus nahm sie wieder auf, seine warmen Wände umgaben sie und flößten ihnen das Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit ein.
    Als sie das Wohnzimmer betraten, erhob sich ein alter Mann aus dem Sessel. Die Zigarette in seiner von blauen Äderchen durchzogenen Hand zitterte leicht. Das Haar, das einst schwarz gewesen war, schimmerte jetzt grau. Die gehetzten braunen Augen blickten müde, und die Linien im Gesicht hatten sich vertieft. Für Benito Moravia waren es zwölf rauhe Jahre gewesen.
    »Lee«, sagte er. »Ivan.«
    Einem plötzlichen Impuls folgend, eilte Lee auf ihn zu und küßte ihn auf die Wange. Schaefer trat vor und ergriff eine Hand, in der nur wenig Kraft geblieben war.
    »Hallo, Ben«, sagte er.
    »Ich habe schon alles erfahren«, sagte der alte Mann. »Ich habe einen Auszug aus Hurleys Bericht gelesen. Ist Sandy nicht bei euch?« Schaefer zögerte. »Er wollte nicht mitkommen«, antwortete er endlich.
    Moravia nickte. »Das kann ich verstehen. Ich wußte, daß er so fühlen würde.«
    Lee brach das Schweigen. »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten, Ben?«
    »Ich könnte einen gebrauchen.« Er lächelte leicht. »Was ist es für ein Gefühl, einen Mann alt werden zu sehen, während man selbst jung bleibt, Ivan?«
    Schaefer beantwortete diese Frage nicht.
    Sie saßen still da und nippten an ihren Getränken. Schaefer brachte es nicht fertig, dem alten Mann ins Gesicht zu schauen und die Fragen zu stellen, die gestellt werden mußten. Er konnte sich die Antworten ausmalen, und Ben hatte schon genug durchgestanden.
    Das Haus schwankte ein wenig, als ein Windstoß es traf. Es war jetzt draußen dunkler geworden, die Sonne versteckte sich hinter schwarzen Wolken. Es würde gleich zu regnen beginnen, und zwar sehr stark. Schaefer hätte das Haus über den Sturm hinausheben können, aber er bewegte sich nicht, sondern wartete darauf, ihn zu spüren.
    Sie tranken ein zweites Glas. Eine elektrisch geladene Atmosphäre umgab sie, jene atemlose Stille, die den Regen willkommen heißt. Moravia blickte zu Boden und begann zu sprechen.
    »Sie fragen sich, warum ich es getan habe.«
    Schaefer wartete, ohne anzudeuten, ob er diese Behauptung bestätigte.
    »Ich bin ein Risiko eingegangen«, sagte Moravia. »Vielleicht ein großes Risiko. Das muß man manchmal auf sich nehmen. Aber ich habe nicht gewußt, ich konnte nicht wissen …«
    Die Stimme versagte ihm.
    Sie warteten.
    »Über hundert Eingeborene. Vier Männer von der Besatzung. Das sind eine Menge Leben für nur ein Gewissen.« Moravia blickte zu ihnen auf, als wartete er auf ihre Anschuldigungen.
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie wußten, was passieren würde?« fragte Lee. »Wollen Sie das sagen? Könnten Sie …«
    Schaefer legte die Hand auf ihren Arm.
    Die Spannung im Raum war jetzt fast unerträglich.
    »Ja, Ben? Weiter«, forderte Schaefer.
    Moravia sprach schnell. Er wollte es los werden. »Schon als ich Dr. Schaefer das erstemal aufsuchte, wußte ich, daß es Unannehmlichkeiten geben würde. Ich hoffte, sie wären geringer Natur; ich hätte es besser wissen sollen. Aber selbst die Maschinen können einem nicht alles sagen. Irgend etwas mußte passieren, Lee, können Sie das nicht verstehen?«
    Mit flehendem Blick schaute er zu ihr auf.
    Sie wandte die Augen ab.
    »Ein Mann in meiner Position muß Entscheidungen treffen. Dafür ist er da. Selten sind es angenehme Entscheidungen.« Er zündete sich eine Zigarette an und zog den Rauch tief ein. »Ein Volk stand dem Ruin gegenüber, wenn ich nicht handelte. Sie haben das Land gesehen, Sie wissen, was mit ihm geschehen

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