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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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weit entfernt vorgekommen.
     
    Die Männer von der Erde konnten in dieser Nacht noch nicht starten. Erst am späten Nachmittag des nächsten Tages willigte Sandy ein, aus dem Wald zurückzukommen, in dem er das Gleichgewicht des Lebens nach dem ökologischen System, das er errechnet hatte, aufgebaut zu haben hoffte. Als er seinen Kopter verlassen hatte, ging er hinüber zu dem furchtbaren, dunklen Haufen unter der roten, heißen Sonne und blickte mit zusammengebissenen Zähnen darauf nieder. Er sagte nichts zu Hurley, als er das Schiff betreten hatte, seine einzige Frage Schaefer gegenüber galt Benito Moravia. Danach war er schweigsam und in sich gekehrt, als versuchte er, sich von den Männern ringsum abzuschließen.
    Das große Schiff erhob sich auf den geräuschlosen Kräften seiner Antigravitationssysteme, ein silberner Gigant, der gegen den Himmel schwebte. Es durchschnitt rosige Wolken und flog durch das friedliche Blau der Atmosphäre.
    Danach tauchte es in das Schweigen des Raums ein, und die Atome schossen weiße Flammen in die See, die die Küsten für immer und ewig ausspülte.
    Das Schiff flog heimwärts.
    Wo das Schiff vorher gestanden hatte, herrschte jetzt gedämpfte Stille. Es war ein heißer, windstiller Tag, und das Gras bewegte sich kaum hinter den sengenden Strahlen der Sonne. Meilen entfernt in den Bergen lief eine Herde Tiere nervös durcheinander; sie trank von den klaren Bächen, die von den Hügeln, auf denen jetzt Wälder wuchsen, herunterplätscherten.
    Und die Toten waren still.
    Das Volk kam mit den Abendschatten. Brüder und Frauen und Geliebte, Väter und Mütter, sie hoben die Körper auf, suchten nach Gesichtern, die ihnen vertraut waren. Und dann trugen sie ihre Toten durch die Dunkelheit zurück zu ihrer Stadt Heim der Welt.
    Marin, der Priesterkönig, ging direkt in seinen Tempel, in dem rings an den Wänden Fackeln brannten, und er konnte das Seufzen und Stöhnen und die Klagelieder seines Volkes nicht hören. Er kniete vor dem dunklen Altar nieder und schloß die Augen.
    Er sah den alten Loquav, der durch diese Korridore getappt war, als er selbst noch ein kleiner Junge gewesen war. Er sah sein ganzes Volk, das ihm vertraut hatte und jetzt nicht mehr war.
    Aber er sah auch andere Dinge.
    Er sah saftiges Gras, wo vorher nichts gewesen war. Er sah Flüsse mit klarem Wasser, wo man zuvor die Tropfen am Grund hatte suchen müssen. Er sah Bäume und Blumen, wo zuvor nur nackte, feuergeschwärzte Geister geherrscht hatten.
    Er sah die Kinder seines Volkes, die nicht mehr hungerten und keine Angst mehr hatten, und er sah deren Kinder, verschwommen in den grauen Nebeln all der Jahre, die kommen würden.
    Marin, der Priesterkönig, betete ein sehr schweres Gebet. Er betete für die Sicherheit des Schiffes, das aus den Himmeln gekommen war und jetzt in ein Land zurückkehrte, das er nie sehen würde.
    Dann öffnete er die Augen und betete ein viel leichteres Gebet.
    Er betete, daß das Schiff niemals zu dem Volk zurückkommen würde, das in Heim der Welt lebte.
     
    Das Schiff fuhr durch eine sternenhelle See, und die Jahre flogen vorbei wie vom Wind verwehter Sand. Schaefer lag eingefroren in seiner Koje, mit Röhren in den Nasenlöchern und einer Maske, die seine Augen bedeckte. Er fühlte jetzt nichts, denn als Toter hat man keine Träume.
    Aber bevor das Nichts gekommen war, als der Doktor seinen Körper von dem warmen Operationstisch gehoben hatte und die Helfer ihn durch die Luke in die glitzernden Katakomben getragen hatten, in denen er die Reise zur Erde im Nichtleben verbringen würde, da hatte er vor seinen schon halb erstarrten Augen Gesichter gesehen. Das von Lee, eingerahmt von weichem, braunem Haar, das ihn erwärmte, selbst als das Blut in seinen Venen schon langsamer floß.
    Das von Sandy, das sich in Selbstanschuldigungen verlor beim Gedanken an die Vergangenheit, an die Zeit, in der sein eigenes Volk von Schiffen heimgesucht worden war, die fremde Seen durchpflügt hatten.
    Das von Hurley, mager, und gefaßt jetzt unter der kahlen Stirn, die das Versagen verbarg, das ihn in der Brust quälte.
    Loquav.
    Marin.
    Und vor allem das gehetzte Gesicht und die gequälten Augen von Benito Moravia.
    Moravia, der wartete, sich in Gedanken quälte und bangte – während all der langen Jahre, die dahinschlichen …
    Zwölf Jahre und zwei Monate nach seinem Start landete das Schiff wieder auf der Erde. Es landete bei Nacht, im geheimen. Keine Kapellen spielten, niemand begrüßte

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