16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)
einem Hobbit-Kongress«, meinte Lula. »Was macht man da so?«
»Man verkleidet sich als Hobbit«, erklärte Mooner, »und bekommt einen Hobbit-Namen. Es gibt alle möglichen Hobbit-Gerichte zu essen. Und Hobbit-Spiele. Und Hobbit-Musik.«
»Könnte mir gefallen«, sagte Lula, nahm einen Flyer vom Tisch und las ihn durch. »Ich bin immer offen für Neues. Hast du auch einen Hobbit-Namen?«, fragte sie Mooner.
»Bungo Liebkind«, erwiderte er.
»Hab ich mir gedacht«, sagte Lula. »Und wie würde ich heißen?«
»Du könntest Alwyan Springwohl von Holdland sein«, meinte Mooner. »Und Connie könnte Primula Boffin heißen.«
»Und wenn ich nicht Primula Boffin heißen will?«, gab Connie zurück.
»Was ist denn mit Stephanie?«, wollte Lula wissen. »Was für einen Hobbit-Namen hätte sie?«
»Ysellyra Dornig.«
»Ja, sie sieht genau wie Ysellyra Dornig aus«, sagte sie.
»Ich habe da ein Problem«, wandte ich mich an Mooner. »Vinnie wurde von seiner Frau rausgeschmissen, jetzt weiß er nicht, wo er hin soll. Meinst du, du könntest heute Nachmittag und vielleicht heute Abend für mich auf ihn aufpassen?«
»Ho, das wäre mir eine Ehre«, sagte Mooner. »Vinnie ist total abgespaced. Echt berühmt ist der. Leitet die AST .«
»Was ist das denn?«, fragte ich.
»Die alternativen Sextage. Ist echt ’ne Kapazität auf dem Gebiet.«
»Das ist ja der Hammer«, bemerkte Connie.
»Allerdings«, sagte Mooner. »Die AST sind ’ne riesige Veranstaltung. Vielleicht kann mir Vinnie ein paar Tipps geben.«
»Du brauchst bestimmt keine Tipps von Vinnie, es sei denn, du hast Hobbits bei dir zu Hause, die nur Cowboyüberhosen tragen und nichts darunter«, sagte Lula.
»Weißt du noch, wo meine Eltern wohnen?«, fragte ich Mooner.
»Jep. Das Haus würde ich auch mit geschlossenen Augen finden.«
Ich schrieb die Anschrift trotzdem hinten auf meine Karte und reichte sie ihm. »Sicher ist sicher«, sagte ich. »Ruf mich an, falls es Probleme gibt. Lass Vinnie nicht aus den Augen, und halt dich von der Stark Street fern.«
Mooner schlenderte aus dem Büro. Kurz darauf hörten wir eine Fehlzündung, dann zockelte der Moon-Bus die Straße entlang.
»Meinst du, er schafft es, Vinnie unter Verschluss zu halten?«, sagte Lula zu mir.
»Wenn Vinnie am Leben bleiben will, wird er schon selbst dafür sorgen, dass er versteckt bleibt.«
Ich rief meine Eltern an und bat darum, mit Vinnie zu sprechen.
»Mooner holt dich ab«, erklärte ich ihm. »Du darfst in seinem Wohnmobil schlafen. Bleib bloß da drin!«
Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Ist gleich Mittag«, sagte ich zu Lula. »Gehen wir Hacker suchen.«
»Was ist mit Butch?«, wollte Connie wissen.
»Da brauche ich eine Adresse. Ich glaube nicht, dass er zurück zur Arbeit fährt. Und wenn ich ihn erwischen will, muss ich das schnell tun. Er will nämlich nicht ins Gefängnis. Der wird wieder stiften gehen.«
14
Lula und ich verließen das Kautionsbüro. Draußen schaute sie die Straße hoch und runter. »Ich war mir sicher, dass hier längst ein neues schwarzes Auto steht«, sagte sie. »Ranger sind doch wohl nicht die Wagen ausgegangen, oder?«
»Vielleicht habe ich mein Kontingent für diesen Monat ausgeschöpft.«
Ein grüner Geländewagen hielt hinter Lulas Firebird, und Morelli stieg aus.
»Bin gleich wieder da«, sagte ich zu meiner Kollegin und ging zu ihm hin.
Er trat auf mich zu, legte mir die Hände um die Taille und schob die Nase in meinen Nacken.
»Ist das ein freundschaftlicher Besuch?«, fragte ich.
»Nicht ganz. Ich wollte wissen, ob du nach Kuh riechst.«
Ich machte einen Schritt zurück und sah ihn an. »Und?«
»Nix.«
»Ist es gesetzlich verboten, nach Kuh zu riechen?«
»Wenn du eine ganze Herde in der Stadt loslässt, dann schon.«
»Woher weißt du das?«
»Verschiedene Arbeiter, die anschließend befragt wurden, konnten sich erinnern, eine schwarze Frau mit rotem Haar und großem Vorbau sowie ein hübsches Mädchen mit einem braunen Pferdeschwanz gesehen zu haben.«
»Die haben gesagt, ich wäre hübsch?«
»Alle finden dich hübsch«, sagte Morelli.
»Was ist mit dir?«
»Ich ganz besonders«, erwiderte er. »Was um alles in der Welt hast du auf dem Schlachthof gemacht?«
»Ich habe Butch Goodey gesucht. Außerdem war das alles ein Versehen.«
»Aus Versehen hast du eine Massenflucht von Rindern ausgelöst?«
»Eigentlich nicht ich. Butch war zuständig für die Pforte zum Pferch, und als er mich sah, bekam er Panik.
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