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16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

Titel: 16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Ich bin seine Mutter. Was soll das?«, fragte sie, als sie die Handschellen entdeckte.
    »Es geht um das Klopapier«, erklärte jemand.
    »Ach, du liebes bisschen!«, rief Mrs Pickeral. »Das war doch nur Klopapier! Und noch nicht mal besonders gutes.«
    »Außerdem ist es sein Lebenswerk«, sagte eine andere Frau. »Lenny ist ein tapferer Kämpfer. Wie Robin Hood.«
    »Ja«, murmelten alle. »Wie Robin Hood.«
    »Seinen Prozesstermin muss er trotzdem wahrnehmen«, sagte ich.
    »Heute Abend ist kein Prozess mehr«, gab Mrs Pickeral zurück. »Und er muss mich nach Hause bringen. Ich sorge dafür, dass er morgen früh vorbeikommt.«
    Das hatte ich schon oft gehört. Es tauchte nie jemand am nächsten Morgen auf.
    »Sehen Sie ihn doch an«, forderte mich Mrs Pickeral auf. »Sieht der vielleicht aus wie ein Verbrecher?«
    Aufgrund der stark duftenden Blumen lief meine Nase, und meine Augen fühlten sich geschwollen an. Lenny Pickeral und sein dämliches Klopapierabenteuer wurden mir mehr und mehr egal.
    »Na gut«, sagte ich und schloss die Handschelle wieder auf. »Ich lasse ihn gehen, aber Sie alle tragen die Verantwortung. Wenn Lenny morgen früh nicht vor Gericht erscheint, um eine neue Kaution festzulegen, gelten Sie alle als Mittäter.«
    Das war absoluter Schwachsinn, doch ich hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Und genau in dem Augenblick belohnte Gott mich dafür, Mitleid gehabt und Lenny laufen gelassen zu haben. Vielleicht lag es auch an der Glücksflasche. Jedenfalls wandte ich mich ab und erhaschte aus den Augenwinkeln einen Blick auf einen Kopf, der sich über den trauernden Menschen erhob. Es war Butch Goodey. Von Lennys Übergabeprämie hätte ich mir ein Frikadellenbrötchen kaufen können, aber mit dem Geld für Goodey konnte ich meine Miete bezahlen und hätte immer noch was übrig.
    Goodey war vorne beim Sarg und kondolierte der Familie. Ich näherte mich ihm von hinten, drückte mich an die Wand. Ich hatte keinen Schimmer, wie ich ihn mitnehmen sollte. Weder Elektroschocker noch Pfefferspray hatte ich zur Hand. Auf ihn zu schießen hatte ich auch nicht vor. Selbst wenn ich ihm die Handschellen anlegen konnte, würde ich ihn trotzdem nicht von einer Flucht abhalten können. Ich blieb an der Seite stehen und wartete, bis er sich vom Sarg entfernte.
    »Hi«, sagte ich und trat vor ihn. »Wie läuft’s?«
    Während er versuchte, mich einzuordnen, war sein Gesicht einen Moment lang leer, dann setzte die Erkenntnis ein.
    »Sie schon wieder!«, sagte er, wirbelte herum, suchte einen Ausgang und entdeckte die Tür zum Foyer.
    »Moment!«, rief ich und packte ihn hinten an der Jacke. »Wir müssen uns unterhalten. Wir können verhandeln.«
    »Ich gehe nicht in den Knast«, sagte er. Und stürzte zur Tür. Ich hatte immer noch die Finger in seine Jacke gekrallt und ließ nicht los, sondern versuchte, ihn mit aller Kraft aufzuhalten, ohne dabei irgendeinen Erfolg zu haben. Goodey warf Gäste um, stieß sie beiseite, erzwang sich seinen Weg ins Foyer.
    Grandma war gerade zu den offenen Doppeltüren vorgerückt und stand jetzt neben den Plätzchentellern. »He!«, sagte sie zu Butch. »Was ist hier los mit Ihnen und meiner Enkeltochter?«
    »Aus dem Weg!«, rief Butch.
    »So redet man nicht mit einer alten Dame«, sagte Grandma und schlug ihm mit der Krücke gegen das Schienbein.
    »Autsch!«, rief er und hielt gerade so lange inne, dass ich ihm meine Handtasche in die Weichteile pfeffern konnte. Zischend sog er Luft ein, ging auf die Knie und fiel vornüber.
    Ich eilte mit meinen Flexi Cuffs zu ihm und fesselte ihn an den Knöcheln. Doppelt.
    »Junge, Junge«, sagte Grandma. »Du kannst ja ganz schön zuschlagen mit der Tasche. Was hast du da drin?«
    »Onkel Pips Glücksflasche.«
    Jetzt wälzte sich Butch auf dem Boden des Beerdigungsinstituts. Ich hatte ihn quasi festgesetzt, sah aber keine Möglichkeit, ihn zu meinem Wagen zu bringen. Ich konnte ihn nicht hinter mir herziehen, und er konnte mit gefesselten Knöcheln nicht laufen. Wenn ich die Fesseln löste und ihm stattdessen Handschellen anlegte, würde er das Weite suchen.
    »Ich brauche Hilfe, damit ich ihn ins Auto bekomme«, sagte ich zu der Menschenmenge rund um uns.
    Alle scharrten mit den Füßen. Niemand trat vor.
    »Herrgott noch mal«, sagte ich. »Der Mann ist ein Verbrecher.«
    Der Bestattungsunternehmer Milton Shreebush kam herbeigeeilt. »Heiliges Kanonenrohr«, sagte er mit Blick auf Butch.
    »Das ist ein NVG ler«, erklärte

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