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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Jahrhundert der Preis für Schafwolle dramatisch einbrach, versank die Region in einer großen Depression. Da kein Geld mehr für Restaurierung und Neubauten da war, bewahrten sich Dörfer wie Finch ihren schrulligen Charakter, aber auch ihre großartige Architektur. Um die Cotswolds zu verstehen, muss man verstehen, dass alles im Zusammenhang mit dem Aufstieg und Niedergang der Schafzucht steht.
    » Ist das Geschlecht Fairworthy zusammen mit ihr aufgestiegen und niedergegangen?«
    Natürlich. Fairworth war nicht der Hauptsitz der Familie. Sie lebte in Worth Hall, einem weit größeren Anwesen am Rand von Gloucester. Fairworth House wurde als Landsitz erbaut. Traurigerweise wurde Worth Hall während der Jahre der Depression zwischen den beiden Weltkriegen abgerissen. Eine Zeit, in der unser Land viele Herrensitze verlor.
    » Was ist denn zwischen den beiden Weltkriegen passiert?«, frage ich.
    Höhere Steuern, Inflation, Stagnation … Viele der alteingesessenen Familien konnten es sich nicht mehr leisten, ihre angestammten Familiensitze zu erhalten. Der National Trust, der sich um die Denkmalpflege kümmert, unternahm zwar Anstrengungen, einige historische Herrenhäuser zu schützen, doch noch bevor die entsprechenden Gesetze in Kraft treten konnten, die den Erhalt der historischen Gemäuer gewährleisteten, waren viele von ihnen bereits dem Erdboden gleichgemacht worden.
    » Wie kam es, dass Fairworth erhalten wurde?«
    Die letzten Fairworthys, die es bewohnten, haben es vor ungefähr fünfzig Jahren an eine Bank verkauft. Dann wechselte es mehrmals den Besitzer. Keiner der Eigentümer hatte das nötige Kleingeld, um das Anwesen instand zu halten, aber es durfte eben auch nicht abgerissen werden. Also darbte es länger als ein Jahrzehnt ungeliebt und unbewohnt vor sich hin, bis ein gewisser amerikanischer Gentleman beschloss, seinen Wohnsitz nach England in die Nähe seiner Enkelsöhne zu verlegen. William hat Fairworth House nach langem Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckt. Ein Happyend – ich liebe Happyends, Du nicht auch?
    » Ich bin süchtig danach«, sagte ich grinsend. » Ich hoffe, William macht sein Vorhaben wahr, sich eine Herde Cotswold Lions zuzulegen. Sozusagen als krönenden Abschluss der Restaurierung von Fairworth.«
    Das hoffe ich auch. In der Zwischenzeit müssen wir jedoch tun, was in unserer Macht steht, um Sally Pynes Geschichte zu einem glücklichen Ende zu bringen. Ob mit Señor Cocinero oder ohne ihn, das werden wir ja sehen.
    » Außerdem muss ich sicherstellen, dass die Donovans ihre raffgierigen Finger von Williams Besitztümern lassen«, sagte ich. » Was bedeutet, dass ich jetzt besser ins Bett gehe. Weiß der Himmel, was der morgige Tage bringen wird.«
    Schlaf schön, meine Liebe.
    » Wenn es regnet, schlafe ich immer gut. Gute Nacht, Dimity.«
    Die königsblauen schnörkeligen Bögen verblassten, bis nur mehr zwei weiße Seiten übrig blieben. Ich klappte das Notizbuch zu, stellte es ins Regal zurück, häufte Asche auf die Glut und kraulte Reginald zwischen den Ohren. Gerade als ich im Begriff war, das Arbeitszimmer zu verlassen, erschien Bill in der Tür.
    » Mrs Schniering ist vor zehn Minuten gestorben«, sagte er und seufzte schwer. » Ich werde also morgen Früh nach München fliegen.«
    Hätte sich Bill jeden Tod eines Mandanten so zu Herzen genommen wie den von Karla Schniering, wäre er ein Fall für den Psychologen gewesen. Aber diese Mandantin lag ihm nun mal besonders am Herzen, und ihr Tod hatte ihn, wenngleich er nicht völlig unerwartet kam, hart getroffen.
    Ich legte wortlos die Arme um ihn, um mein Mitgefühl auszudrücken. In diesem Moment schienen Sally Pyne und ihre Maskerade sowie die Missetaten der Donovans in der Tat äußerst trivial.

17
    Am Mittwochmorgen standen Will, Rob und ich in der Tür und winkten Bill nach, als er in seinem Mercedes wegfuhr. Dann frühstückten wir, und ab ging’s nach Anscombe Manor. Der Sturm hatte sich in der Nacht ausgetobt, und der Regen hatte die Landschaft sauber gewaschen, die jetzt unter einem strahlend blauen Himmel glitzerte. Silbrige Rinnsale überzogen die schmale Landstraße, und die von Regentropfen übersäten Hecken sahen aus, als wären sie mit Diamanten geschmückt worden.
    Glücklicherweise verfügte der Reitplatz über eine ausgezeichnete Drainage, sodass die Reitstunden der Jungen wie geplant stattfinden konnten. Ich dankte Kit nochmals, dass er mit Will und Rob am Vortag einen ausgedehnten Ausritt

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