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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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gesammelt, dass ich nicht mehr weiß, welches woher stammt.«
    » Ihr Gewürzkuchen ähnelt dem, den meine Schwiegertochter von Zeit zu Zeit backt«, erklärte Willis senior.
    » Aha.« Deirdre nickte. » Vielleicht besitzen wir ja das gleiche Kochbuch.«
    » Vielleicht«, sagte ich.
    » Da wir gerade von Büchern sprechen«, warf Willis senior ein. » Wären Sie so nett, Mrs Donovan, und würden mir ein Buch vom Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer bringen? Es heißt Notizen zur Schafzucht. Meine Schwiegertochter würde es sich gern ausleihen.«
    Ich warf ihm einen verstohlenen Blick zu und fragte mich, ob das als Strafe für mich gedacht war, weil ich ihn in seiner Lobeshymne auf die Donovans unterbrochen hatte.
    » Natürlich«, erwiderte Deirdre. » Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    » Darf ich fragen, was Sie zum Abendessen planen?«, erkundigte sich Willis senior mit einem Augenzwinkern.
    » Da Mr Cocinero die Schweinefüße so schmeckten, dachte ich, ich würde es heute mit Erbsenbrei und Rindfleischfrikadellen probieren«, sagte Deirdre. » Ich habe noch nie einen Ausländer erlebt, dem Erbsenbrei geschmeckt hätte.«
    Willis senior zuckte gelassen die Schultern. » Ich werde das Abendessen wacker über mich ergehen lassen, wenn Sie mir später, wenn sich die Gäste zurückgezogen haben, etwas Schmackhaftes zubereiten. Das Kotelett gestern Abend war vorzüglich.«
    » Ich bin schon dabei, Sir.« Lächelnd verließ sie den Salon.
    » Mrs Donovan ist ein Schatz«, murmelte Willis senior und lehnte sich wieder bequem in seinem Sessel zurück. » Und sie scheint wirklich unermüdlich zu sein, gestern habe ich den Fahrstuhl um zwei Uhr siebenundfünfzig summen hören.«
    » Sie ist erst um drei Uhr morgens ins Bett gegangen?«, fragte ich verblüfft.
    » Wie ich bereits sagte, sie ist eine leidenschaftliche Haushälterin und Raumpflegerin.«
    Ich trank meinen Tee in nachdenklichem Schweigen aus.
    Eine halbe Stunde später verließ ich, Notizen zur Schafzucht unter den Arm geklemmt und den Kopf voller Fragen, Fairworth House. Nachdem ich mit Bill das Auto getauscht hatte, holte ich die Jungen in Anscombe Manor ab, badete sie, zog ihnen frische Sachen an und warnte sie unter Androhung körperlicher Gewalt davor, sich vor dem Abendessen noch mal schmutzig zu machen, ehe ich in aller Eile ein schnelles Gericht zubereitete.
    Die Jungen saßen am Küchentisch und hielten mit Buntstiften auf Malblöcken ihre Abenteuer vom Nachmittag für die Nachwelt fest. Ich war zu zerstreut, um genau hinzuhören, als sie mir die Route ihres Ausritts beschrieben, doch mein mütterlicher Instinkt veranlasste mich, an den richtigen Stellen immer wieder » Oh« oder » Ah« auszurufen. Als ich die beiden dann bat, mir beim Tischdecken zu helfen, verfrachteten sie ihre Malutensilien ohne weitere Diskussion auf den Schreibtisch im Arbeitszimmer.
    Als Bill nach Hause kam, war er nicht minder zerstreut als ich. Eine seiner liebsten Mandantinnen, eine bayerische Kunstsammlerin namens Karla Schniering, hatte einen schweren Schlaganfall erlitten, von dem sie sich vermutlich nicht mehr erholen würde.
    » Falls Mrs Schniering stirbt, wird es unweigerlich zu Erbstreitigkeiten kommen«, sagte Bill während des Abendessens. » Es kann sein, dass ich kurzfristig nach München reisen muss, um sicherzustellen, dass niemand in Versuchung kommt, ihr Testament zu seinen Gunsten auszulegen.«
    » Ich packe später ein paar Sachen für dich zusammen«, sagte ich. Ich war daran gewöhnt, dass Bill hin und wieder kurzfristig verreiste. Als auf Erbrecht spezialisierter Anwalt mit internationalen Mandanten musste er stets in Reisebereitschaft sein.
    » Fährst du weg, Daddy?«, fragte Will.
    » Heute Abend nicht mehr, aber morgen werde ich vielleicht verreisen müssen«, antwortete Bill.
    » Warum?«, fragte Rob.
    » Weil eine sehr nette alte Dame bald sterben wird.« Bill hielt nichts davon, die Schattenseiten des Lebens von den Kindern fernzuhalten, bemühte sich jedoch, die Formulierungen kindgerecht zu halten. » Und wenn es so weit ist, muss ich sicherstellen, dass dierichtigen Leute die richtigen Spielzeuge bekommen.«
    » Hat sie kleine Jungs?«, fragte Will.
    » Sie hat vier erwachsene Söhne, und die verstehen sich nicht besonders gut.«
    » Auweia«, sagte Rob mit verständnisvoller Miene, » dann streiten sie sich bestimmt um die Spielsachen.«
    » Wenn sie sich ganz arg streiten«, meinte Will nach einer nachdenklichen Pause, » kannst du

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