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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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noch etwas für mich tun.“
    „Und das wäre?“ Er ahnte bereits, dass es ihm nicht gefallen würde.
    „Du ziehst dich zuerst aus.“

20. KAPITEL
     
    Die Geheimnisse Ihres Dienstherrn sind ein heiliges Gut. Es gereicht Ihnen zur Ehre, sie zu hüten.
    Empfehlungen für den unerschütterlichen Diener
     
    Abby hielt den Atem an, während sie gespannt auf Spencers Reaktion wartete.
    „Willst du deshalb im Arbeitszimmer bleiben?“ fragte er mit rauer Stimme. „Bist du auf Revanche aus? Hast du vor, mit mir zu machen, was ich dir angetan habe – mich bloßzustellen und unerfüllt zurückzulassen?“
    Sie sah ihn herausfordernd an. „Hättest du das denn verdient?“
    „Ja.“
    Seine Antwort kam ohne Zögern und ließ ihre Unentschlossenheit zu seinen Gunsten umschlagen. Sie hatte tatsächlich kurz überlegt, es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen. Auf jeden Fall hatte sie sich geschworen, nie wieder seinem Charme zu erliegen. Sie hatte vorgehabt, ihn so weit zu bringen, dass er sein Verhalten bereute und sie bat zu bleiben – nur um ihn dann genauso grausam zurückzuweisen, wie er es mit ihr getan hatte.
    Aber als es nun so weit war, schien alles anders zu sein. Mochte er sie wirklich so, wie sie war? War er wirklich zur Ehe mit ihr bereit? Wenn er sie wirklich wollte, würde er jetzt beweisen müssen, dass es ihm ernst war. Er würde preisgeben müssen, was sie für ihn schon so oft aufs Spiel gesetzt hatte – seinen Stolz.
    Sie bemühte sich, einen Gesichtsausdruck aufzusetzen, der nichts von ihren widerstreitenden Gefühlen verriet, und strich Spencer eine Strähne seines zerzausten Haares aus der Stirn. „Seit ich mich in die distanzierte Viscountess verwandelt habe, kannst du mein Verhalten nicht mehr einschätzen, nicht wahr?“
    Spencer fühlte sich ertappt. „Wahrscheinlich habe ich es nicht besser verdient.“ Er musterte leidenschaftlich ihr Gesicht und

versuchte, ihre Absichten zu erraten. „Willst du prüfen, wie ernst es mir ist?“
    „Vielleicht möchte ich dich prüfen, aber ich könnte mich auch rächen.“ Sie war noch nicht bereit, nachzugeben. „Du kannst es dir aussuchen.“
    Spencer schwieg und schaute zur Seite. Sie fragte sich, ob sie vielleicht zu weit gegangen war.
    Doch dann wandte er sich ihr wieder zu, mit festem und bestimmtem Blick. „Gut. Aber dann machen wir es auch richtig.“ Er ging zu einem kleinen Schrank hinüber, holte etwas heraus und kam zu ihr zurück.
    Als sie den Kasten in seiner Hand sah, erstarrte sie. „Nein.“
    „Es ist ein anderer, Abby.“ Leichten Schrittes kam er auf sie zu, wie ein Jäger, der sich unauffällig an seine Beute heranpirscht. „Wenn du wirklich das tun willst, was ich mit dir gemacht habe …“ Er gab ihr den Guckkasten.
    Ihre Neugier war stärker als ihre schlimmsten Befürchtungen. Konnte es denn schaden, wenn sie kurz hineinschaute? Sie machte sich auf einen skandalösen Anblick gefasst, hob den Kasten an ihre Augen – und schluckte.
    Himmel! Das war wirklich eine verwerfliche Szene. Die Überschrift lautete „Circe und Odysseus“. Ganz wie es die Sage von der schönen Zauberin erzählt, die den griechischen Seefahrer auf ihre Insel lockte, war nicht nur die Frau unbekleidet, sondern auch der Mann. Auf ein Bett aus Blattlaub gebettet, bot er seine muskulöse Brust, seine kräftigen Schenkel und – Abby hielt den Atem an – seine erregte Männlichkeit den Liebkosungen von Circes Mund und Händen dar.
    Abby riss sich von dem Anblick los und versuchte unbefangen zu wirken, was nicht ganz einfach war, da ihre Wangen glühten. „Wie viele von diesen unanständigen Kästen hast du denn noch versteckt?“
    Spencer lächelte leicht, als er sich auf die Chaiselongue fallen ließ und begann, seine Stiefel auszuziehen. „Nur diese beiden.“
    „Das glaube ich dir nicht“, schnaubte sie.
    „Als meine Frau kannst du das ganze Haus auf den Kopf stellen und jedes meiner schändlichen Geheimnisse aufdecken.“ Er erhob sich, und das Lächeln in seinem Gesicht verschwand. „Aber wenn du es vorziehst, mich zu verlassen, werde ich dich nicht aufhalten.“
    Er ging zur Tür und schloss sie ab. Das Geräusch erinnerte Abby wieder daran, was er vor einer Woche hier mit ihr gemacht hatte, und gab den Ausschlag dafür, dass sie beschloss, ihn noch etwas auf die Folter zu spannen, bevor sie ihm verzieh. „Nun gut“, sagte sie. Als er sich wieder zu ihr umwandte und sie die gespannte Neugierde in seinen Augen sah, fügte sie hinzu: „Wir

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