160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut
das ab“, hauchte er.
Ihre Augen glühten vor Leidenschaft, als sie begann, ihr Unterkleid aufzuschnüren.
„Nein, das meinte ich nicht. Oder doch … ja … aber zuerst musst du diesen fürchterlichen Turban absetzen.“
„Fürchterlich?“ Sie hob ihre Arme und begann, die Nadeln zu entfernen. „Dir gefällt mein Turban nicht?“
„Ich finde ihn abscheulich“, erwiderte er mit Nachdruck.
Abby schaute ihn überrascht an und setzte ihre Kopfbedeckung ab. „Warum? Ich sehe damit sehr respektabel aus.“
Als sie auch noch die Nadeln löste, mit denen sie ihr Haar hochgesteckt hatte, das nun wie ein Vorhang ebenholzschwarzer Seide über ihre Schultern fiel, begann Spencers Puls zu rasen. „Hast du ihn deshalb aufgesetzt?“ fragte er, während er auf sie zuging. Er nahm ihr den Turban aus der Hand und warf ihn beiseite. „Wolltest du mich auch damit an mein unsinniges Verhalten erinnern?“
„Nein, ich dachte wirklich, dass es dir gefallen würde.“
Ihm fiel etwas ein, das sie vorhin gesagt hatte. „Genauso wie du dachtest, dass mir deine eleganten Manieren lieber wären?“
„Ja. Ich hatte gehofft, dass du mich auf diese Weise wenigstens bewundern und respektieren würdest. Das war alles, was ich wollte.“
Er fuhr ihr durchs Haar, wickelte sich eine dicke Strähne um die Hand und küsste sie. „Du wolltest mich damit also gar nicht bestrafen.“
Abby schüttelte den Kopf und runzelte nachdenklich die Stirn. „Deine Strafe wäre es gewesen, zu erkennen, dass ich schließlich doch die Viscountess geworden bin, die du wolltest. Dann hätte ich dir vorhalten können, dass du mich zu schnell aufgegeben hast, weil du dachtest, ich sei nicht gut genug für dich.“
Spencer lachte leise. „Nun, das hast du mir ja jetzt gezeigt. Allerdings nicht so, wie du es geplant hattest.“ Er streichelte mit einer Hand ihre Wange. „Du hast mir gefehlt, Abby.“
Sie betrachtete ihn verwirrt. „Ich war doch die ganze Zeit hier.“
„Ja, aber du hattest dich verändert. Ich habe dein Lachen vermisst und deine treffenden Bemerkungen.“ Er fuhr mit seinen Fingern durch ihr schimmerndes, seidiges Haar. „Ich kann es nur noch einmal sagen: Mich hat nie etwas an dir gestört.“
„Spencer …“, versuchte sie einzuwenden und blickte ihn zweifelnd an.
„Ich meine das ernst. Ich habe mich nur deshalb über deine Frisur und deine Kleidung am Abend des Balls beschwert, weil sie mich zu sehr in Versuchung führten. Ich hatte gehofft, dass ich mich besser beherrschen könnte, wenn du dich wie eine Engländerin anziehst.“
Sie zog fragend eine Augenbraue hoch. „Hat es funktioniert?“
Spencer lachte leise und legte seine Hand auf ihre Brust. „Hast du den Eindruck, dass es funktioniert hat? Nein. Ich habe mich nur umso mehr nach meiner amerikanischen Wildrose gesehnt. Und je englischer du wurdest, desto größer wurde mein Verlangen nach dem, was ich verloren zu haben glaubte.“
„Aber wenn du zuvor eigentlich gar nichts an mir auszusetzen hattest, wieso …“
Er brachte sie zum Schweigen, indem er sie küsste. Er wusste, was sie ihn fragen wollte, und auch, was er ihr eigentlich antworten müsste – aber er wollte den Augenblick nicht zerstören.
Er versuchte sein Gewissen zu ignorieren, das ihn ständig daran erinnerte, wie unredlich es von ihm war, ihr jetzt nicht die Wahrheit zu sagen. Stattdessen gab er sich der Berührung von Abbys Lippen hin … der Liebkosung ihres Mundes … ihrer Zunge … der Lust, die er empfand, wenn er Abby in seinen Armen hielt.
Als er sie wieder freigab, funkelten ihre Augen schelmisch. „Aber Lord Ravenswood, Sie tragen ja noch immer Ihre Unterhose! Und soweit ich weiß …“
Er trat einen Schritt zurück und entledigte sich schnell seiner verbleibenden Kleidung. Glücklicherweise hatte er das Kaminfeuer hinter sich – er konnte sich nicht vorstellen, dass es im Zimmer hell genug war, als dass sie die Narben hätte sehen können. Und als er bemerkte, dass Abby beim Anblick seiner Männlichkeit zutiefst errötete und hastig den Blick abwandte, erkannte er, dass ihm auch ihre Unerfahrenheit zugutekommen würde.
„Und nun du.“ Er begann, die Bänder ihres Unterkleides zu lösen, und streifte es ihr von den Schultern. Der Stoff glitt langsam an Abbys Körper hinab zu Boden, und Spencer betrachtete sie begehrlich.
Als er mit den Händen über ihre wohl gerundeten Hüften strich, Abbys schlanke Taille umfasste und dann weiterwanderte zu ihren üppigen Brüsten,
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