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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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vielleicht ist es gut, dass du dich schon jetzt dazu entschließt und nicht erst später.“
    Mit diesen grausamen Worten ließ er sie alleine im Zimmer zurück.
    Abby setzte sich aufs Sofa. Ihr war, als hätte ihr Herz vor Kummer aufgehört zu schlagen. Spencer schien nur darauf gewartet zu haben, dass sie ihn verlassen würde – ganz gleich wie sehr sie ihn ihre Liebe spüren ließ.
    Vielleicht hatte er Recht, und es war gut, dass ihre Ehe so bald zerbrach. Aber warum schmerzte es dann so sehr?

24. KAPITEL
     
    Ein Diener sollte nur dann über die Angelegenheiten seines Dienstherrn reden, wenn dessen Glück und Wohlergehen davon abhängen. Empfehlungen für den unerschütterlichen Diener
     
    Die nächsten Stunden erlebte Spencer wie durch eine Nebelwand. Nachdem er Evelina zu Hause abgesetzt hatte, suchte er seine Kundschafter auf, die gerade erst aus Bristol zurückgekehrt waren, und ließ sich von ihnen Bericht erstatten. Dann ging er zu Blakely und bat ihn, Abby mit Clara auf den kommenden Ball zu begleiten. Als Spencer endlich die Stadt verließ, war es schon nach zehn Uhr.
    Er saß in der Kutsche und rieb sich die müden Augen. Im trüben Licht einer Öllampe versuchte er, die Berichte zu lesen, die seine Ermittler ihm ausgehändigt hatten.
    Doch da sie Bristol schon wieder verlassen hatten, als Nat die Stadt noch nicht erreicht hatte, war die einzige interessante Information, dass Sir Horace Peabody, der Mann, mit dem Nat sich wahrscheinlich treffen wollte, gerade tatsächlich auf seinem Landsitz außerhalb Bristols weilte. Wenn das Datum von Nats Abreise aus Wales, das sich aus dem Briefwechsel mit Evelina ergab, stimmte, würde Spencer mit etwas Glück nur ein oder zwei Tage nach seinem Bruder bei Peabody eintreffen.
    Er legte die Berichte beiseite, drehte die Lampe herunter und lehnte sich in die weichen Polster zurück. Er sollte versuchen, ein wenig zu schlafen. Wenn sie die ganze Nacht durchfuhren, würden sie Bristol wahrscheinlich morgen Abend erreichen.
    Spencer schloss die Augen, und sofort begannen seine Gedanken um Abby zu kreisen. Er sah sie vor sich, wie sie mit geröteten Wangen und glücklich seufzend auf seinem Schoß gesessen hatte … wie sie ihn über Evelinas Kopf hinweg verständnisvoll angeschaut hatte … wie ihr der Schmerz ins Gesicht geschrieben gestanden hatte, als sie sich von ihm betrogen gefühlt hatte …
    Spencer fluchte. Mit einem Ruck setzte er sich auf und blickte in die mondhelle Nacht hinaus. Warum machte sie es ihm so schwer? Und warum vergaß er sie nicht einfach?
    Weil er nur sie wollte, und keine andere. Und er war seinem Ziel schon so nah gewesen! Nach ihrem Liebesspiel im Speisezimmer hatte er Abby fast so weit gehabt, dass sie bedingungslos bei ihm blieb. Aber dann musste er alles zerstören und ihr erzählen, dass er nicht mehr nach Nat suchen ließ.
    Warum hatte er nicht einfach gelogen? Er hätte behaupten können, nach Bristol fahren zu wollen, um seine dortigen Kundschafter zu unterstützen. Als Spionagechef wäre er genau so vorgegangen.
    Aber als Ehemann schien er nicht mehr klar denken zu können. Als Ehemann schien er sich auch dann der Wahrheit verpflichtet zu fühlen, wenn er absehen konnte, dass die Folgen für ihn verheerend sein würden.
    Du liebst nur die Abby, die dich anbetet und alles tun würde, um mit dir zusammen zu sein. Die Abby, die dasselbe von dir erwartet, liebst du nicht.
    Was für ein Unsinn! Er versuchte doch nur, sie bei sich zu behalten. Das allein sollte ihr doch beweisen, dass er sie liebte.
    Er hat es für dich getan! Dein Bruder liebt dich.
    Als er sich Evelinas Behauptung ins Gedächtnis rief, verfinsterte Spencers Miene sich noch mehr. Seine und Nats Pläne waren überhaupt nicht zu vergleichen! Nat hatte sich über Spencers Wünsche hinweggesetzt …
    Du versuchst schon wieder, alles nach deinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten, und lässt völlig außer Acht, was ich möchte.
    Spencer stöhnte, als er sich an Abbys Worte erinnerte. Zum Teufel! Ja, vielleicht hatte sie Recht … Aber was hatte sie denn erwartet, wenn ihre Wünsche so unbedacht und bar jeder Vernunft waren …
    Nathaniel konnte es einfach nicht ertragen, dass du nicht heiraten wolltest, nur weil du glaubst, dass du keine Kinder haben kannst.
    Was wusste sein leichtfertiger Bruder denn schon! Alles in Spencer sträubte sich, wenn er an ihn dachte. Mit welchem Recht glaubte Nat sich überhaupt anmaßen zu können …
    Zugegeben, er selbst erkannte nun,

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