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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Und was ist mit Abby? Wie konnte Nathaniel wissen, dass sie mich wollte?“
    „Nun, sie hat dich doch geheiratet.“
    „Weil Nat ihr vorgespielt hatte, dass das mein Wunsch sei.“
    „Und weil sie nicht wirklich eine andere Wahl hatte. Nathaniel wollte mit seinem Plan auch Abby helfen.“
    Spencer schnaubte ärgerlich. „Er hat also Abby und ihren Vater getäuscht, Dokumente gefälscht, mich hintergangen und nun auch dich sitzen gelassen, weil er seinem Bruder endlich zu einer Ehefrau verhelfen wollte.“ Spencer schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht glauben. Nat wollte Mercers Firma haben, und das Geld aus der Mitgift brauchte er, um das Unternehmen zu sanieren – und deswegen hat er den Plan mit der Scheinehe ersonnen.“
    „Nathaniel würde niemals …“
    „Aber vielleicht habt ihr ja beide Recht.“ Obwohl Abby nachvollziehen konnte, wie sehr Spencer sich von seinem Bruder betrogen fühlte, versuchte sie nun zu vermitteln. „Natürlich wird der finanzielle Aspekt für Nat ein Anreiz gewesen sein – doch wenn er wirklich nur das Geld und die Firma hätte haben wollen, wäre es besser für ihn gewesen, ich wäre in Amerika geblieben. Aber er hat mir die Überfahrt nach England gezahlt, obwohl mit meiner Ankunft sein Täuschungsmanöver auffliegen musste.“
    Dieser Aspekt schien Spencer nachdenklich zu stimmen. Er beugte sich in seinem Sessel vor und blickte Evelina durchdringend an. „Weshalb interessiert ihn überhaupt, ob ich heirate oder nicht?“
    „Du hattest seit einiger Zeit begonnen, ihn als den Erben eures Vaters anzusehen, und er geriet in Panik. Du kennst Nathaniel. Er möchte nicht die Verantwortung tragen, die der Titel und die Ländereien mit sich bringen. Ihm genügt es, wenn er wie bisher seinen Unterhalt bezieht, mit dem er mich und unsere Kinder versorgen und ein angenehmes Leben führen kann. Ich bin sicher, dass er die Mitgift vollständig zurückzahlt. Er ist nicht an dem Geld interessiert.“
    „Aber warum war er in Wales?“ hakte Spencer nach.
    „Ich … ich weiß es nicht“, stammelte Evelina. „Vielleicht ist er dort bei Freunden untergekommen. Bislang hat er mir immer geschrieben, wo er sich gerade aufhält … nur diesmal nicht. In der Woche, bevor er nach Wales reiste, war er in …“
    „York?“
    Evelina wirkte überrascht. „Ja. Woher weißt du das?“
    „Meine Kundschafter haben herausgefunden, dass er sich in den Wochen vor eurem Verlobungsdiner mit drei Geschäftsmännern getroffen hat. Wahrscheinlich investierte er bereits Abbys Mitgift. Einer der Männer kam aus York, einer aus Wales und der dritte aus Bristol. Als meine Leute in York eintrafen, war Nat jedoch schon wieder verschwunden. Und nun ist er ihnen auch in Wales entkommen.“
    Evelina sah Spencer entgeistert an. Davon hatte sie nichts gewusst! Aber sie straffte die Schultern und sagte mit fester Stimme: „Was auch immer er vorhatte, es ist jetzt nicht wichtig. Wenn du Recht hast, werden deine Männer ihn in Bristol stellen können. Nach seiner Rückkehr wirst du ihn in Ruhe über seine Pläne ausfragen können.“
    Schreckensbleich war Spencer aufgesprungen und ging unruhig im Zimmer auf und ab. „Meine Leute sind gar nicht mehr in Bristol!“
    „Was soll das heißen?“ fragte Evelina, und Abby überkam eine dunkle Vorahnung.
    „Ich habe sie gestern nach London zurückbeordert.“
    Das war einen Tag, nachdem sie sich geliebt hatten. Abby stockte der Atem. „Wieso hast du das getan?“ erkundigte sie sich mit tonloser Stimme.
    Spencer blickte sie herausfordernd an. „Kannst du dir das nicht denken?“
    Sie hatte es geahnt! Weil er wusste, dass sie bleiben würde, bis Nat gefunden war, hatte er die Suche nach seinem Bruder eingestellt. Es schien ihm nicht zu reichen, dass er ihre Entscheidung beeinflusste, indem er sie verführte – nein, Spencer überließ nichts dem Zufall und ihr schon gar nicht.
    Abby spürte Tränen der Wut und Enttäuschung in sich aufsteigen, aber sie bewahrte die Fassung. Auf Grund von Mrs. Grahams Worten und Spencers Liebesbekundungen im Speisezimmer hatte sie sich in der sicheren Hoffnung gewogen, dass sie beide wirklich eine gemeinsame Zukunft hätten. War das Eingeständnis seiner Liebe womöglich nichts weiter als eine seiner vielen Strategien, sie zum Bleiben zu bewegen?
    Warum konnte er ihr nicht vertrauen? Abby wusste nicht mehr, was sie glauben sollte, und ihr wurde das Herz schwer. Sie musste herausfinden, ob Spencer ihre Ehe immer noch als nur

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