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1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erinnerte, der durch das Wasser glitt.
    Er trug Anna tatsächlich auf seinen Armen. Sie hatte eine Rückenlage eingenommen, aber das konnte mich nicht beruhigen, denn eine Hand und ein Arm waren um den Hals der Frau geschlungen. Da musste der Entführer nur zudrücken und das Genick…
    Nein, daran wollte ich nicht denken. Ich hielt die Arme angewinkelt und meine Hände flach auf den Boden gedrückt. So konnte ich mich, wenn es sein musste, blitzschnell in die Höhe stemmen und starten.
    Beide erreichten den Boden. Wenn der höllische Engel Anna jetzt normal hingestellt hätte, dann hätte ich ihn auch ohne Waffe angegriffen. Ich traute mir zu, schnell genug zu sein, aber vorerst musste ich passen. Die Haltung der Fotografin veränderte sich nicht, sodass ich weiterhin das Nachsehen hatte.
    Ob es Zufall war oder nicht, das fand ich nicht heraus, aber Anna hatte mir ihren Kopf zugedreht, und ich erhaschte einen Blick auf ihr Gesicht.
    Der Ausdruck der Angst war stärker als der der Hoffnung, was ich verstehen konnte.
    Ich wollte ihr noch etwas sagen und ihr auch Mut machen, als sich ihr Entführer entschloss, die Kirche zu verlassen. Und er ging nicht eben langsam. Er war sehr schnell, und er glitt über den Boden hinweg, dass es aussah, als würde er ihn nicht berühren.
    Ich sprang hoch und startete sofort.
    Ich wäre auf dem glatten Untergrund beinahe noch ausgerutscht, aber ich fing mich wieder und machte einen langen Schritt, sodass ich mich abstoßen konnte.
    Der Höllenengel huschte mit seiner Beute durch die offene Tür. Er war nicht schneller gewesen als ich. Als er jedoch im Freien war, änderte sich das.
    Ohne Flügel glitt er in die Höhe. Durch den Windzug löste sich das glatte Haar von seinem Kopf. Es flatterte jetzt wie eine dunkle Fahne hinter ihm her.
    Ich erreichte die Tür, ich stolperte in den Schnee und hätte vor Wut heulen können. Der dämonische Engel hatte sich mit seiner Beute schon zu weit entfernt. Ich hörte ihn sogar gellend lachen. Er genoss seinen Sieg. Sekunden später lachte er nicht mehr, denn ebenfalls aus der Luft huschte ein Schatten heran, der bereits das Schwert mit der gläsernen Klinge gezogen hatte.
    Raniel war da!
    ***
    Ich hatte ihn nicht vergessen, nur hatte ich nicht mehr an ihn gedacht.
    Jetztaber war er genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen. Schon einmal hatte er jemanden aus der Familie Eichler gerettet. Und wie würde es jetzt ausgehen?
    Es war auch nicht klar, ob der Entführer ihn schon gesehen hatte, denn Raniel huschte hinter ihm und schräg von oben herab auf ihn zu. Er war jetzt zu einem Engel geworden, die zweite Gestalt war in ihm zum Vorschein gekommen, aber er war kein normaler Himmelsbote. Hier musste man von einem Racheengel sprechen.
    Er war schnell und schlug mit seinem Schwert zu. Die Lichtklinge leuchtete auf, sie zeichnete sogar eine Spur nach, die verschwand, als das Schwert in den Körper des dämonischen Engels eindrang. Es war kein Schrei zu hören. Nichts deutete darauf hin, dass die Gestalt verletzt war. Es spritzte kein Blut, aber ihr Flug wurde abrupt gestoppt.
    Raniel zog sich zurück. Er zog auch die Klinge aus dem Körper, die eine tiefe Wunde hinterlassen hatte.
    Der Entführer brüllte auf!
    Es war ein für mich widerlicher Schrei, der die Stille zerstörte. Aber es war auch der Schrei eines Sterbenden, und dieses Wesen verging auf eine besondere Weise.
    In der Luft glühte sein Körper auf. Er sah plötzlich aus wie ein heißes Stück Eisen, das aus einem Ofen gezogen worden war.
    Und dann fiel er.
    Leider nicht nur er, sondern auch Anna. Nichts war da, was sie hätte auffangen können. Sie würde auf den Boden schlagen, und auch der Schnee würde nicht verhindern können, dass sie verletzt wurde. Ich war zu weit entfernt, um ihren Sturz etwas abfangen zu können. Das war Raniel nicht.
    Er jagte auf die Fallende zu. Seine Arme hatte er nach vorn gestreckt, und vielleicht einen Meter über dem Boden bekam er Anna zu fassen.
    Er riss sie zur Seite, jagte mit ihr schwungvoll in die Höhe und hielt sie nur unter einem Arm geklemmt. Er flog mit ihr noch eine Kurve, dann setzte er sie sanft auf dem Schneeboden ab und wunderte sich bestimmt darüber, dass ich nicht mehr zu sehen war.
    Ich war bei dieser Gelegenheit in die Kirche gelaufen und hatte meine Waffen wieder eingesteckt. Trotz aller Eile vergaß ich nicht, ein kurzes Dankgebet zu sprechen.
    ***
    Anna Eichler stand zwar wieder auf ihren eigenen Füßen, aber sie zitterte so stark,

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