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1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegenfieberte.
    Welche Feinde noch auf uns lauerten, wusste ich nicht. Möglicherweise sahen sie so aus wie der Mörder des Geistlichen.
    »Gut!« Ich nahm den Faden wieder auf. »Wenn diese Masse uns erreicht hat, wird sich ja etwas tun. Kannst du ungefähr sagen, was da passieren wird?«
    Raniel nickte. »Ich nehme es an. Wenn die große Masse hier ist, wird sie sich öffnen. Du wirst sie deutlich zu sehen bekommen. Dann stürzen sich die dämonischen Soldaten auf die Erde nieder, um ihren Feldzug zu beginnen. In sehr alten Zeiten haben sie noch gegen Engel gekämpft, das muss heutzutage nicht mehr der Fall sein, John. Selbst ich sehe mich nicht als reinen Engel an. Wenn du ehrlich bist, sind es keine tollen Aussichten.«
    Das waren sie beileibe nicht. Ich dachte an mein Kreuz und daran, dass es mir schon so oft geholfen hatte. Das würde auch heute so sein. Aber so stark und mächtig es auch war, konnte es gegen eine derartige Masse an Angreifern bestehen?
    »Du siehst nicht eben optimistisch aus, John.«
    Ich hob die Schultern. »Es ist schwer.«
    »Wünscht du dich weit weg?«
    »Nein, das hätte keinen Sinn. Ich werde bleiben, ich muss bleiben. Außerdem wäre es jetzt zu spät.«
    »Das stimmt. Nur kannst du nicht unbedingt mit einem Sieg rechnen, John.«
    »Ich weiß. Aber wie sollen wir die Masse stoppen?«
    Der Gerechte hob seine Schultern an. Versonnen schaute er auf die graue Masse am Himmel. »Ob wir sie überhaupt stoppen können, ist fraglich. Ich denke, dass es einen Anführer gibt, der sich in ihr versteckt hält. Wir müssen an den Urteufel heran.«
    »Klar.« Ich wies auf die graue Masse am Himmel. »Er hat es damals schon versucht, nicht wahr?«
    »Das hat er. Aber du kennst die Legenden. Er war bei den Aufständischen, er wurde zusammen mit vielen anderen gestürzt. Jetzt ist er wieder zurück. Er hat tatsächlich überlebt und man hat ihn befreit. Warum gerade hier, das weiß ich nicht, aber die Welt hat sich in der langen Zeitspanne schon viele Male verändert und dabei auch ihr Gesicht gewechselt.«
    Da hatte er recht. Sie war nie so gewesen, wie sie jetzt war, und sie würde sich auch weiterhin verändern.
    Ich konzentrierte mich wieder auf die Masse am Himmel. Sie sah so aus, als bestünde sie aus mehreren Schichten, die übereinandergeschoben waren. Das machte eben ihre Dicke aus, und es sorgte dafür, dass ich nicht durch sie hindurchschauen konnte. Der Inhalt blieb mir verborgen.
    Noch, musste man sagen, denn die Wand schob sich näher. Ich hatte zudem den Eindruck, dass sie ein wenig breiter geworden war. Wenn sie sich über das Dorf legte, würde sie es von einem Ende bis zum anderen unter sich begraben. Dann waren die Menschen chancenlos.
    Wir standen nach wie vor allein auf der hellen Schneefläche. Aus dem Ort hörten wir keinen Laut. Uns umgab eine gespenstische Stille. Es war eben diese berühmte Ruhe vor dem Sturm.
    Die Entfernung war für mich nicht zu schätzen, aber je näher die Wolke kam, umso mehr sah ich. Sie war nicht mehr so dicht oder kam mir zumindest nicht so vor. Ich konnte erkennen, dass sie sich aus verschiedenen Stücken zusammensetzte. Sicher war ich mir nicht.
    Raniel bemerkte meine Unsicherheit. »Dir ist etwas aufgefallen, nicht wahr?«
    »Schon.«
    »Und was?«
    »Nichts Konkretes, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Wieso?«
    »Da gibt es Lücken.«
    Raniel nickte. »In der Tat.« Seine Bemerkung ließ darauf schließen, dass er mehr wusste, dann sagte er etwas, mit dem ich Probleme hatte.
    »Sie haben es nicht geschafft, eine dichte Masse zu bilden.«
    »Das heißt?«
    »Du wist es noch sehen, John.«
    Mit dieser Antwort musste ich mich zufrieden geben. Ich kannte Raniel.
    Wenn er nichts mehr sagen wollte, dann blieb es auch dabei. Deshalb stellte ich meine Fragerei ein und konzentrierte mich auf die mächtige Wolke.
    Sie ließ sich durch nichts aufhalten. Sie schob sich über den Himmel hinweg wie ein riesiges Tuch, das nicht unbedingt an allen Stellen dicht war. Es wies an einigen Stellen Lücken oder Löcher auf, und durch sie konnte ich schauen.
    Zudem sah ich noch etwas. Die Wolke war nicht unendlich. Sie stand auch mit keiner der normalen in Verbindung. Das wiederum war der Beweis für ihre Andersartigkeit.
    Raniel hatte das gläserne Schwert gezogen. Meines steckte noch in der Scheide. Der Gerechte hob die Waffe und deutete mit der Spitze auf die Masse am Himmel.
    »Diese Wesen werden auf uns und andere Menschen niederfallen. Wenn das passiert, dann

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