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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es gesehen. Aber ich weiß es genau. Verdammt genau sogar. Ich habe sie ja gesehen und Lennart auch.«
    Das war wohl der junge Mann.
    »Hat sie euch was getan?«
    Diese Frage peitschte förmlich eine Erinnerung in der Frau hoch. Sie kam mir für einen Moment sehr nüchtern vor, auch wenn sie die Augen weit geöffnet hatte.
    »Da war das Messer.«
    »Bei ihr?«
    »Ja, das war so lang. Aber sie hat nicht zugestochen. Sie verschwand einfach. Keiner von uns hat die Tür öffnen müssen. Die ist so gegangen, wie sie kam.«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Kennst du sie denn?«
    »Vielleicht«, sagte ich. »Auf jeden Fall solltest du zurück in deine Wohnung gehen.«
    »Und dann?«
    »Dort bleiben.« Um meine Worte zu unterstreichen, fasste ich nach ihren Schultern und schob sie weiter. Sie starrte mir dabei ins Gesicht. Sie redete auch etwas, was ich nicht verstand, dann bugsierte ich sie über die Schwelle und zog die Tür zu.
    Hoffentlich hielt sie sich an meinen Rat.
    Ich dachte daran, dass ich die anderen warnen musste.
    Surina würde bestimmt nicht bis zur Dunkelheit warten.
    So drehte ich mich um, und ob es mich noch in der Drehung erwischte, war nicht genau nachzuvollziehen.
    Jedenfalls konnte ich den Wärmestoß auf meiner Brust nicht ignorieren.
    Surina war in der Nähe!
    ***
    Meinen Vorsatz konnte ich nicht mehr umgehend in die Tat umsetzen.
    Jetzt musste ich mich um eine Gefahr kümmern, die mit den Augen noch nicht zu sehen war.
    Aber wo steckte sie?
    Zu weit entfernt konnte sie nicht sein, sonst hätte ich nicht die Warnung empfangen.
    Es gab dieses große Fenster an der einen Seite, aber das ließ nur so viel Licht durch, um einen Teil des Flurs zu erhellen. Alles andere lag im Dunkel.
    Ich bewegte nicht nur meine Augen, sondern auch den Kopf, um möglichst viel überblicken zu können.
    Da war nichts, was mich auch nicht besonders überraschte. Surina konnte da sein und war trotzdem sichtbar nicht vorhanden. Das war ihr Vorteil, auf den ich mich einstellen musste.
    Ich wollte etwas von ihr. Sie aber wollte auch etwas von mir. Einer musste den nächsten Schritt tun. Ich hatte den ersten hinter mich gebracht, jetzt war sie an der Reihe.
    Zu hören war nichts. Sicher, wer diesen Schutz besaß, der konnte sich lautlos bewegen.
    Ich blieb nicht auf der Stelle stehen, sondern ging ein paar Schritte auf die helle Fläche des Gangs zu. Es war immerhin der Weg zur konspirativen Wohnung der Karina Grischin. Möglicherweise war die Lady aus der Hölle schon dort.
    Sie war gefährlich, aber ebenso gefährlich oder noch stärker war die Macht, die hinter ihr stand. Nur mit ihrer Hilfe konnte Surina zu dem geworden sein, was sie jetzt war.
    Der helle Teil des Flurs war für mich gut zu überblicken. Da tat sich nichts. Das Licht lockte mich, ich ging auch weiter, aber hielt nach zwei Schritten an.
    Sie war da!
    Erneut wie aus dem Nichts gekommen, stand sie plötzlich mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Ich schaute in die beiden unterschiedlichen Hälften des Gesichts, und mir fiel dabei auf, dass sich das gesamte Gesicht verschoben hatte. Genau das traf auch auf den Körper zu. Er stand irgendwie schräg, als wären die beiden Hälften falsch zusammengesetzt worden.
    Die Warnung an meiner Brust blieb bestehen. Ich holte das Kreuz noch nicht hervor, denn jetzt reagierte auch Surina.
    Sie hatte den Augenblick abgewartet, an dem ihr Körper keine Verzerrung mehr zeigte. Sie sah jetzt völlig normal aus. Ebenso wie das Messer, dessen Klinge vor wenigen Sekunden noch Schlangenlinien geworfen hatte.
    Eine normale Person, zwar nicht vom Aussehen her, aber dennoch musste man sie so sehen.
    Sie lächelte.
    Nein, das war falsch. Bei ihrem Gesicht verwandelte sich jedes Lächeln in ein schräges Grinsen, das niemand aufmuntern konnte. Und mit dem Lächeln ging sie den ersten Schritt auf mich zu. Das Messer hielt sie jetzt in der linken Hand, was ich nicht gut fand. Für einen Rechtshänder wie mich war es nicht einfach, den Angriff einer Linkshänderin abzuwehren. Aber hatte sie das überhaupt vor?
    Es sah so aus.
    Beim zweiten Schritt hob sie den Arm mit dem Messer schon höher an.
    Dabei nutzte sie den Schwung des Gehens aus. Und sie legte auch den nächsten Schritt zurück, wobei ihr linker Arm noch höher glitt. So zeigte die lange Klinge jetzt in einem schrägen Winkel direkt auf mich.
    Das sah nicht nach einem Rückzieher aus, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. Es war nur wichtig, rechtzeitig genug Gegenmaßnahmen zu

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