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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er fiel und schwer aufschlug.
    Der Tod hatte sein Leben an sich gerissen…
    ***
    Jane Collins hatte bewusst nur Marc Burton mitgenommen. Die an deren drei Männer sollten sich im Überwachungsraum aufhalten und - wenn nötig - ihnen zur Hilfe kommen.
    Burton kannte den schnellsten und kürzesten Weg zum Ziel.
    Sie mussten in die dritte Etage. Sie hätten die Treppe nehmen können, aber sie wären dort nie schneller gewesen als mit dem Lift, und so nahmen sie ihn.
    Beide schoben sich zugleich in die nicht eben breite und große Kabine.
    Sie blieben nicht lange stumm, denn Burton konnte sich nicht zurückhalten.
    »Wie ist das möglich?«
    »Was?«
    »Dass hier Personen eingedrungen sind. Das hätte nicht sein dürfen.«
    »Egal«, sagte Jane. »Es bringt nichts, wenn wir groß darüber nachdenken. Wir müssen es hinnehmen.«
    Das Gespräch war vorbei, denn sie hatten ihr Ziel erreicht. Marc Burton trug eine Waffe bei sich. Es war eine tschechische Pistole, die er jetzt zog.
    Jane ließ ihre Beretta noch stecken, aber sie war vorsichtig, als sie die Kabine verließ und mit einem langen Schritt den Flur betrat, der leer vor ihr lag.
    »Wo müssen wir hin?«
    »Weiter vor.«
    »Gut.«
    In diesem Moment meldete sich das Sprechfunkgerät des Sicherheitsmannes. Er verzog das Gesicht.
    Jane hörte ebenfalls die Stimme. Sie erkannte sie auch. Sie gehörte einem der Kollegen, der meldete, dass die Frau diesem Richard Lester keine Chance gelassen hatte.
    »Ist er tot?«
    »Ja.«
    »Und die Frau?«
    »Noch da.«
    »Okay, Ende.« Burton warf Jane einen längeren Blick zu. »Haben Sie alles gehört?«
    »Habe ich.«
    »Sie geht rücksichtslos vor. Wollen Sie nicht lieber zurückbleiben und mich meinen Job machen lassen?«
    »Nein!« Klar und hart klang die Antwort. »Das ist auch mein Fall, Mr. Burton.«
    »Ich habe verstanden.« Seine Stimme klang plötzlich gepresst. Der Mord machte ihm zu schaffen.
    Jane konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche. »Wohin müssen wir genau?«
    »Es ist die letzte Tür.«
    »Danke.«
    Jane wusste, dass vieles auf ihr Verhalten ankam. So leise wie möglich bewegten sie sich und glichen selbst Geistern, die ihre Welt verlassen hatten.
    Man konnte von einer gespenstischen Stille sprechen, die oben herrschte.
    Finster war es nicht. Es existierte eine Notbeleuchtung, die einen schwachen bläulichen Schimmer abgab, der für eine relativ gute Sicht sorgte.
    Jane machte sich trotz der Konzentration Gedanken darüber, warum dieser Richard Lester umgebracht worden war. Und noch stärker dachte sie daran, wer dahintersteckte.
    Okay, es war eine Frau, eine Täterin, und das genau wollte ihr nicht in den Kopf. Wer besaß diese Abgebrühtheit, so etwas zu tun? Und wie konnte ein Mensch nur so aussehen? Das Gesicht bestand aus zwei verschiedenen Hälften. Zum einen war es menschlich, zum anderen lagen die Knochen frei.
    Das war normal nicht zu erklären. Oder es wäre vielleicht zu erklären gewesen, wenn die Person tot gewesen wäre. Aber sie lebte, sie bewegte sich wie ein normaler Mensch.
    Eine Maske?
    Ja, das konnte sein. Musste aber nicht. Viele Zeugen hätten so gedacht, das stand für Jane fest, aber sie hatte in ihrem Leben einfach schon zu viel erlebt, um auch an die andere, die ungewöhnliche und unglaubliche Seite zu denken.
    So etwas konnte auch echt sein…
    Beim Gedanken daran rieselte es kalt ihren Rücken hinab. Als sie einen schnellen Blick auf Burton warf, sah sie, dass es ihm nicht anders erging.
    Auf seinem Gesicht hatte sich ebenfalls eine Gänsehaut gebildet. Er hielt die Lippen fest zusammengepresst und atmete nur durch die Nase. Die große Sicherheit war bei ihm verschwunden.
    Jane zog jetzt ihre Waffe. Sie schaute nicht nur nach vorn. Ihre Blicke glitten auch nach links. An dieser Seite befanden sich die Büros. Rechts war eine Wand, an der Bilder hingen. Fotos mit schlichten Rahmen.
    Durch die Glaswände schaute Jane in die Büros hinein. Nichts war dort zu sehen, was sich bewegt hätte. Nur die Notbeleuchtung warf ihr Licht durch die Scheiben.
    Der Weg war kurz. Beide bewegten sich vorsichtig. Eben wie Menschen, die jeden Augenblick mit einer bösen Überraschung rechneten.
    Noch tat sich nichts. Die Stille sah die Detektivin als gefährlich an, als sie sich ihrem Ziel immer mehr näherten.
    Marc Burton war etwas zurückgefallen. Jane hörte schräg hinter sich seinen etwas schnaufenden Atem. Dabei stieß er die Luft immer wieder durch die Nase aus.
    »Die nächste Tür ist es.«

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