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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Realitäten zu stehen, wollte einfach nicht weichen. Jane befand sich in der normalen, aber die andere Person, kaum eine Schrittlänge von ihr entfernt, hielt sich woanders auf.
    Und trotzdem war sie da.
    Aber war sie noch ein Mensch?
    Von der Gestalt her schon.
    Nun sah Jane das, was ihr schon auf dem Monitor aufgefallen war.
    Diese Frau hatte kein normales Gesicht mehr. Zwar war sie nicht von einer strahlenden Helligkeit umgeben, aber Jane erkannte trotzdem, dass dieses Gesicht in zwei unterschiedliche Hälften geteilt war. Die linke zeigte die normale Haut, die rechte nur das bleiche Knochengerüst.
    Dabei war nur das Gesicht betroffen, die Haare nicht. Sie wuchsen als dunkle Flut bis auf beide Schultern.
    Die Veränderung teilte das Gesicht tatsächlich in zwei Hälften, genau in der Mitte, denn sogar die Nase war betroffen. An der rechten Seite schimmerte sie knochenbleich, an der linken sah sie völlig normal aus.
    Es war ein abstraktes Bild, an das sich Jane erst gewöhnen musste.
    Da ihr der Schrecken und das Grauen nicht fremd waren, wurde sie auch mit diesem Anblick fertig. Weniger allerdings mit der Veränderung der Umgebung. Zum Greifen nah stand Jane der anderen Frau gegenüber, und doch kam sie Jane so weit entfernt vor.
    Hinter sich hörte sie die Flüsterstimme ihres Begleiters. Was er sagte, verstand sie nicht. Es war auch unwichtig, denn jetzt zählte einzig und allein die Fremde.
    Jane hatte damit gerechnet, dass sie angegriffen oder zumindest angesprochen wurde. Da dies nicht eintrat, unternahm sie selbst den Versuch. »Wer bist du?«
    Sie hatte die Frage halblaut ausgesprochen. Auf dem Weg zu der Fremden schienen die Worte zu versickern. Sie fand nicht mal heraus, ob sie überhaupt gehört worden war.
    Eine Antwort gab es zunächst nicht. Erst als Sekunden vergangen waren, hörte sie die Worte der Frau, die auch nicht mehr als ein Flüstern waren. »Geh mir aus dem Weg!« Es gab Augenblicke, da konnte Jane Collins stur wie ein Panzer sein, und das war jetzt der Fall, denn sie schüttelte den Kopf. Einer Mörderin würde sie nicht ausweichen. »Weg mit dir!«
    »Nein!«
    Die Frau hob das Messer! Für Jane Collins stand fest, dass diese Person keinerlei Skrupel hatte, einen weiteren Mord zu begehen. Aber das sollte ihr nicht gelingen. Deshalb hob Jane ihre Waffe und schoss.
    Im Magazin von Jane Collins' Pistole steckten geweihte Silberkugeln. Auf deren Kraft setzte sie. Sie hörte den Knall des Schusses, der die Stille zerriss, und sie wartete auf den Einschlag des Geschosses.
    Was die Detektivin in diesem für einen Menschen kaum messbaren Augenblick erlebte, das überstieg ihr normales Begreifen. Sie konnte nicht behaupten, dass sie den Körper der Killerin nicht getroffen hatte.
    Nur fehlte die Wirkung.
    Die Kugel hatte getroffen und trotzdem keinen Schaden angerichtet. Sie musste durch die Gestalt hindurchgeflogen sein.
    Zugleich aber hatte sich etwas bewegt.
    Das war so schnell abgelaufen, dass Jane keine rechte Erklärung dafür fand. Sie hatte den Eindruck, als wäre vor ihr etwas verschoben worden und hätte dabei die Frau mit dem halben Knochengesicht mitgenommen.
    Sie war plötzlich weg. Sie hatte sich in einer anderen Realität bewegt und war dennoch vorhanden gewesen.
    Jane schaute nach vorn und über ihre Pistole hinweg, die zitterte, weil auch ihre Hand nicht ruhig blieb. Beinahe hätte sie gelacht. Die Reaktion blieb ihr im Halse stecken.
    Die Killerin mit dem verunstalteten Gesicht war nicht mehr zu sehen. Sie schien sich in Luft aufgelöst zu haben, doch daran glaubte Jane nicht.
    Endlich, nachdem einige Zeit vergangen war, hörte sie wieder einen menschlichen Laut.
    Hinter ihr stöhnte Marc Burton. Danach hörte sie sein Kichern. Jane drehte sich um. Burton stand da und sah aus, als wären ihm sämtliche Felle davon geschwommen. Er glotzte in das Büro hinein und ihm war anzusehen, dass er die Umgebung kaum normal wahrnahm. »Das ist doch nicht wahr - oder?«
    Jane Collins zuckte nur mit den Schultern. Etwas anderes konnte sie nicht tun. Sie stand selbst vor einer Frage, die sie nicht beantworten konnte. Irgendwie war das Geschehen in den letzten Minuten an ihr vorbeigelaufen.
    »Da war doch jemand - oder?«
    Die Detektivin nickte.
    »Und wo ist sie jetzt?«
    »Nicht mehr da.«
    »Und Sie haben geschossen?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und weiter?«
    »Hören Sie auf zu fragen, Mr. Burton. Ich kann Ihnen leider keine Antwort geben.«
    Burton lachte plötzlich. »Nein, nein«, sagte

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