1603 - In der Toten Zone
Meinung nach Ma und ihm passen mußten. Xero stapfte hin und holte sie. „Wohin jetzt?" fragte er. „In die Zentrale zu Ma. Ich erzähle weiter. Und du spielst den Transporteur. Mein Arm weist dir wieder den Weg."
Mit der Hilfe des kleinen Roboters brauchte er für den Weg zurück keine fünf Minuten. Rhea Ryttusko staunte nicht schlecht, als sie den Roboter mit ihrem Sohn und zwei Raumanzügen im Schlepptau auftauchen sah.
Angus berichtete ihr, was geschehen war. „Diese Anzüge verfügen über einen einfachen Steuermechanismus", erklärte er dann. „Komprimierte Luft wird über Raketendüsen ausgestoßen, so daß man damit seinen Flug in der Schwerelosigkeit regulieren und lenken kann."
Dann forderte er Rhea auf, den Raumanzug anzulegen. Xero, der sich trotz der Schwerelosigkeit erstaunlich gut bewegen konnte, half der Frau.
Es dauerte dennoch eine ganze Weile, bis sie es geschafft hatten. Der Roboter koppelte sich an das positronische System der Raumkombination. So erhielt er alle Daten über die Funktionsweise. Die wichtigen Punkte erklärte er Rhea und Angus. Dazu gehörte auch die Bedienung des Normalfunksystems der Anzüge. Damit konnten sich die beiden Menschen und Xero nun unabhängig vom Ort ihres Aufenthalts unterhalten.
Als die beiden dann die Anzüge einschalteten, hatten sie eigentlich wenig Mühe, sie zu steuern. Das geschah entweder über einen einhändig zu bedienenden Steuerknüppel oder aber durch einfache Befehle.
Die Kombinationen hatten noch einen weiteren Vorteil: Sie besaßen ein System zur Nahrungsaufnahme in der Schwerelosigkeit. Und die Vorräte waren ausreichend für mehrere Wochen. Rhea Ryttusko war sich natürlich längst darüber im klaren, daß sie unter den gegenwärtigen Umständen auf ihre Bordküche verzichten mußte, die auf ein Kochen in der Schwerelosigkeit nicht eingerichtet war.
Xero behauptete, daß er die Nahrungs- und Getränkevorräte der Anzüge zur Not auch in der Schwerelosigkeit auffüllen können würde. Allerdings strebe er eine andere Lösung an.
Während sich Rhea und Angus weiter mit der Handhabung der Raumkombinationen vertraut machten, erteilte der Junge dem Roboter neue Aufträge. Er wollte zunächst, daß die sterblichen Überreste seines Vaters geborgen und in einem Behälter aus der Zentrale geschafft werden sollten. „Nicht ganz einfach", meinte Xero. „Etwas Gravitation wäre auch hierbei sehr nützlich, aber ich werde tun, was ich kann."
„Schlag dir das mit der Gravitation aus dem Kopf", erklärte der Junge. „Der Antigrav arbeitet auf 5-D-Basis, und den kriegen wir nicht in Gang."
„Das habe ich verstanden. Ich dachte eigentlich an eine andere Lösung. Man kann so etwas wie Schwerkraft auch ohne 5-D-Technik erzeugen."
„Du überraschst mich", gab Angus zu. „Wie soll das geschehen?"
„Eure QUADRIGA-III muß über einen Normalantrieb verfügen, den man trotz des Ausfalls der 5-D-Syntronik vielleicht in Betrieb nehmen kann." Xero hing mit den Füßen an der Decke, während er seine Erklärungen abgab. „Eine Beschleunigung von etwa einem Gravo würde eine scheinbare Schwerkraft in einer Richtung bewirken. Die Richtung müßte natürlich senkrecht zur Bodenfläche dieses Raumes sein, sonst bringt das nicht viel. Es gibt aber auch noch einen anderen Weg. Wenn es uns gelingt, das Raumschiff in Rotation zu versetzen, dann treiben alle beweglichen Gegenstände nach außen."
„Was du sagst, klingt logisch." Angus staunte. „Warum bin ich nicht auf eine solche Idee gekommen?"
„Weil du an ein Leben mit der 5-D-Technik gewöhnt bist. Das macht auch irgendwie blind. Mach dir deshalb keine Gedanken. Ich werde jetzt erst einmal einen Behälter besorgen und die traurige Arbeit erledigen. Dann werde ich mir alle verfügbaren Daten über die QUADRIGA-III zu Gemüte führen. Und dann sehen wir weiter.
Seid ihr damit einverstanden?"
„Natürlich, Xero", erwiderte der Junge. „Wir sind sehr froh, daß wir dich haben. Eins möchte ich wissen: Du sprachst von der >traurigen Arbeit<. Und von deinem Gemüt. Kannst du denn so etwas wie Trauer empfinden?
Weißt du überhaupt, was für einen Menschen das Gemüt bedeutet?"
„Ich muß ehrlich sein, Rhea und Angus. Die Antwort lautet nein. Ich besitze eine komplizierte Positronik, die mein Erbauer, der Siganese Xerxes, zusammengebastelt hat. Meine Programmstrukturen und Datenspeicher erlauben mir ein simuliertes Verhalten, was humane Gefühle oder etwas Ähnliches betrifft. In Wirklichkeit bin
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