1603 - In der Toten Zone
auf der Physik, der 5. Dimension aufgebaut war.
Die zweite gesicherte Erkenntnis, die damit Hand in Hand ging, betraf die 5-D-Strahlung der Sterne. Sie war außerhalb der Toten Zone (und vermutlich auch innerhalb) nicht mehr wahrnehmbar. Das konnte zweierlei bedeuten: Entweder war es so, daß diese Strahlung von der Toten Zone völlig absorbiert wurde, oder die Sterne strahlten nicht mehr im 5-D-Bereich.
Wahrscheinlicher war die erste Aussage, denn inzwischen lagen erste 5-D-Beobachtungen von Sternen vor, die - von Olymp aus gesehen - eindeutig jenseits der Toten Zone an der Westperipherie der Milchstraße lagen.
Die fünfdimensionalen Strahlungskomponenten dieser Sterne waren „durch die Tote Zone hindurch" nicht mehr wahrnehmbar. Sie befanden sich in einem toten Winkel.
Dieser Erfassungswinkel wurde logischerweise stets dann größer, wenn sich ein Raumschiff der Toten Zone näherte. Irgendwann verschwand dann das 5-D-Echo eines fernen Sternes. Und damit hatte man einen vagen Koordinatenpunkt für die Ausdehnung der Toten Zone.
Damit besaß man zwar eine wirksame Methode, um die „Ränder" oder „Grenzen" des betroffenen Gebiets hinreichend genau zu ermitteln, aber für eine solche Vermessungsaktion brauchte man viele tausend Raumschiffe und einen koordinierten Einsatz. Und Zeit.
In diesem Punkt rechnete Atlan mit neuen Erkenntnissen nach dem Eintreffen der BASIS.
Eine Beobachtung oder Vermessung mit anderen physikalischen Methoden existierte offensichtlich nicht.
Insbesondere schieden alle elektromagnetischen Verfahren der herkömmlichen Alttechnik aus. Sie arbeiteten nicht nur zu langsam. Selbst bei riskanter Annäherung an die Tote Zone zeigten die Meßgeräte keinerlei Abweichungen von normalen Werten.
Vierdimensional gesehen war die Tote Zone also „normal". Eine weitere Hoffnung Atlans hatte sich sehr bald zerschlagen. Noch während des Fluges von Jimmerin nach Olymp und bevor er Hepnor-Wollana von Bord der ATLANTIS gelassen hatte, hatte sich Yart Fulgen mit ihm in Verbindung gesetzt und auf die Möglichkeiten hingewiesen, die GALORS bot.
Das von den Cantaro übernommene und umfunktionierte Ortungsnetz war in den letzten fünfundzwanzig Jahren weiter verdichtet und ausgebaut worden. Dieses milchstraßenweite System müßte in der Lage sein, so lautete die Vermutung des GAFIF-Sicherheitschefs, das betroffene Gebiet innerhalb von Stunden zu vermessen und somit seine Größe zu bestimmen.
Der Arkonide hatte der Idee zugestimmt und sich schon in einer trügerischen Hoffnung befunden. Die vielen tausend Kleinsatelliten von GALORS, denen keine ungewöhnliche Aktivität zwischen Sapa im Westen und Usuthan im Osten der Milchstraße entgehen sollte, sie arbeiteten nicht mehr. Sie hatten allesamt ihre Funktion eingestellt, egal ob sie sich innerhalb oder außerhalb der Toten Zone befanden.
Für diesen Totalausfall gab es eine logische Erklärung. GALORS wurde von NATHAN aus gesteuert. Und NATHAN war mit Sicherheit auch nicht mehr funktionsfähig. Auf Terra mußte es drunter und drüber gehen, und um die lunare Riesensyntronik würde sich kaum jemand kümmern können, auch wenn er vielleicht in wenigen Tagen im Unterlichtflug zum Erdmond gelangen können würde. Was würde er dort wohl ausrichten können?
Solche Überlegungen beschäftigten den Arkoniden. Er hatte daher schon gleich nach der Ankunft im System von Boscyks Stern den Auftrag an die „Operation Tote Zone" gegeben, einen Weg zu finden, um die Überwachungssatelliten von GALORS direkt ansprechen zu können. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, um zu erkennen, daß dies ein schwieriges und zeitraubendes Unterfangen sein würde, denn sämtliche Datenkanäle zu den Überwachungsstationen waren besonders geschützt. Die Kodierungen kannte nur NATHAN. Das Reservesystem existierte auf Titan und war damit auch unzugänglich.
Die Aktivitäten des Sonderkommandos OP-TZ hatten sich seit der Ankunft im System von Boscyks Stern neben von hier geführten technischen Untersuchungen hauptsächlich darauf beschränkt, robotische Sonden oder unbemannte Kleinraumschiffe in die wenigen inzwischen bekannten Randgebiete der Toten Zone einfliegen zu lassen.
Immerhin, die Erkenntnisse waren dadurch verdichtet worden. Und in einigen Bereichen von ein paar Lichtstunden Durchmesser wußte man recht genau, wo die Tote Zone begann. Dabei war der Verdacht aufgekommen, daß ihr „Rand" nicht stabil war.
Sonden mit Hypersendern und Hyperantrieb arbeiteten im Bereich
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