Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1603 - In der Toten Zone

Titel: 1603 - In der Toten Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
andere Geschäftsleute größere und kleinere Aktienanteile.
    Heute lebten auf Shakar etwa 100 000 Intelligenzen, neunzig Prozent davon Humanoide und davon wiederum neunzig Prozent Terraner oder rerraabkömmlinge. Nur etwa 500 von ihnen arbeiteten in der eigentlichen Bergbauindustrie, denn hier lag die Hauptarbeit bei den Robotern.
    Und etwa die Hälfte der gesamten Bevölkerung lebte von bereits erworbenem oder in Kürze zu erwartendem Reichtum und beteiligte sich nicht aktiv an den Arbeiten. Das Feiern von Festen oder der Besuch von Vergnügungsstätten aller Art stand für diese Shakarer im Vordergrund des Lebens.
    Drei größere Städte unter hermetisch verschlossenen Energiekuppeln und unzählige Einzelwohnbauten prägten das Bild dieser Welt in einer Region, die mal gerade zehn mal zehn Kilometer durchmaß.
    Die wenigen Bergwerksgebäude, reine Zweckbauten, die meist tief in den Planetenboden eingelassen waren, lagen weitab davon und über den ganzen Äquatorialgürtel verstreut.
    Norman MacBolder saß am Morgen des 9. Februar 1200 in seiner Schaltzentrale im Hauptgebäude seiner großen Minengesellschaft, die den Namen „Bolder-Top-Crystals" trug. Von seinen vierundzwanzig Ingenieuren befand sich ständig ein Drittel im Einsatz, um die Arbeiten der Roboter zu überwachen. In den Minen wurde natürlich rund um die Uhr gearbeitet.
    Auch diese Männer, die nur in Spezialanzügen ihrer Tätigkeit nachgehen konnten, verdienten ein gutes Geld.
    Die Bergwerke selbst lagen nicht unter Energieglocken, weil das bei den weitläufigen Anlagen zu aufwendig gewesen wäre. Bei dem weichen Boden war an ein atmosphäredichtes Verschließen der Stollen und Schächte auch nicht zu denken.
    Das vierstöckige Hauptgebäude von „Bolder-Top-Crystals" lag zusammen mit einem Verarbeitungsbetrieb, drei Geräteschuppen, zwei Roboterlagern und einem Landeplatz unter einer autarken Energiekuppel. MacBolder selbst kam täglich aus einer der großen Kuppelstädte mit einem Spezialgleiter hierher.
    Er gehörte zu den wenigen Unternehmern, die ihre Geschäfte noch in die eigenen Hände nahmen. Er hockte unter dem gläsernen Dach des Hauses, von dem zwei Etagen subplanetar angelegt waren.
    Er las mit einem Grinsen die Beschwerde von „Howal-Up und Co.", die behaupteten, er hätte seine Roboter dazu veranlaßt, Stollen in deren Gebiet zu treiben, als dort nahe dem Vulkansee besonders reichhaltige Funde gemacht worden waren.
    Norman MacBolder zündete sich mit dem Beschwerdebrief eine Zigarre an. Die Sache war schon richtig, aber er wußte, daß man ihm und seinem Ingenieurteam nichts beweisen können würde. Der Stollen war längst zugeschüttet worden, und die Beute vom Nachbarn hatte sich gelohnt. Wenn Mark Ryttusko in den nächsten Tagen eintraf und diese Extraration heimlich nach Bullauge liefern würde, würde schnell wieder Gras über die Geschichte wachsen.
    Der Robotsekretär brachte weitere Informationen. Ohne größeres Interesse überflog der Springer die Nachricht von einer Toten Zone, in der angeblich keine 5-D-Technik mehr existierte. Er erinnerte sich, daß in den letzten drei Wochen ähnliche Meldungen eingegangen waren. Er schrieb sie Sensationsmachern zu, die mit dieser Masche Geld verdienen wollten.
    Auf Shakar hatte bisher niemand auf die Schauermärchen reagiert, ein paar Unterhaltungskünstler ausgenommen, die auf dubiosen Partys regelmäßig Witze über alles rissen, was in den Nachrichten verbreitet wurde.
    Er fühlte sich hier sicher. Und draußen in der Milchstraße konnten die anderen von ihm aus machen, was sie wollten. Er würde immer Abnehmer finden, denn bis jetzt war es ihm nicht gelungen, allen Bestellungen nachzukommen.
    Norman MacBolder holte sich ein Erfrischungsgetränk aus dem Automaten. Er nahm einen Schluck und trat mit dem Becher in der Hand ans Fenster. Einer seiner Ingenieure testete dort unten die beiden Abbauroboter, die vor zwei Tagen ausgefallen waren. Der Konzernchef hatte einen Anschlag vermutet, aber seine Leute hatten keine Beweise dafür gefunden.
    Das Hyperfunkgerät sprach an. Er blickte hinüber zum Kontrollbildschirm. Der Anruf galt fraglos ihm, aber die Kodierung fehlte. Offene Funkkontakte lehnte er grundsätzlich ab. Daher reagierte die Automatik der Anlage auch nicht auf den unbekannten Anrufer.
    Er drückte die Taste, die dem Anrufer signalisierte, daß er einen gültigen Kode verwenden müsse. Der Unbekannte war hartnäckig. Er versuchte erneut, ihn dazu zu bringen, daß er seine

Weitere Kostenlose Bücher