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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen sah aus, als ob er beschwerdefrei sei.
    Er fühlte einen kalten Schauder, der seinen Körper durchrann und ihn für Sekunden vor dem Hauptschott zur Zentrale verharren ließ.
    Was ist mit mir los? fragte er sich. Was stimmt mit uns allen nicht?
    Er betrat die Hauptleitzentrale und hörte die letzten Worte einer offenbar hitzig ausgetragenen Auseinandersetzung zwischen Velt-Togem und dem Ortungschef. Beide waren bleich und sahen ungewöhnlich erregt aus. Es war unverkennbar, daß allein sein Erscheinen in der Zentrale den Streit beendete. Er war klug genug, sich nicht einzumischen und danach Stellung nehmen zu müssen.
    Sein Stellvertreter preßte die Lippen zusammen, senkte den Kopf, überlegte kurz und kam ihm dann einige Schritt entgegen. „Wir haben große Probleme", eröffnete er ihm. „Etwa die Hälfte der Besatzung ist ausgefallen."
    „Ach, tatsächlich?" fragte Sasta-Punal mit beißender Schärfe. „Und weshalb?"
    „Alle haben Kopfschmerzen, leiden unter starken Depressionen und Konzentrationsmangel, und einige verspüren einen so starken Druck im Kopf, daß sie sich nicht mehr aufrecht halten konnten.
    Die Medo-Roboter behandeln sie, aber es zeichnet sich keine Besserung ab."
    „Seit wann brechen Baalols zusammen, weil sie Kopfschmerzen haben?" entgegnete der MultiWissenschaftler. „Wir öffnen die Schleusen und lassen frische Luft herein. Danach wird es den Leuten bessergehen. In spätestens einer Stunde will ich hören, daß wir wieder zu hundert Prozent einsatzfähig sind."
    Er wandte sich den Monitoren zu. Auf ihnen war zu sehen, daß die GALAKTAPTUL in einer Schlucht gelandet war, mitten in der Wildnis und weitab von jedem Raumhafen. Das Raumschiff befand sich mitten im Ruzenbori-Massiv in unmittelbarer Nähe von großen Howalgoniumvorkommen. Sie waren es, die Sasta-Punal vor allem interessierten. „Vielleicht brauchen wir alle eine Pause", sagte Velt-Togem. „Wir waren der Toten Zone ausgesetzt. Sie scheint doch nicht ganz ohne Wirkung auf uns geblieben zu sein."
    Sasta-Punal blickte ihn mit eisiger Ablehnung an. „Ich weiß mehr denn je, daß wir eine Aufgabe haben und daß wir sie erfüllen werden", erwiderte er. „Ich erwarte, daß mich alle vorbehaltlos auf meinem Weg begleiten und daß niemand wegen einer kleinen Krise zusammenbricht."
    Velt-Togem blickte zur Seite, und dann deutete er auf einen der Monitoren. Überrascht weitete er die Augen und nutzte die willkommene Gelegenheit, von dem Gespräch abzulenken, das er als unangenehm empfand. Er selbst hatte schier unerträgliche Kopfschmerzen, obwohl er bereits von einem Medo-Roboter behandelt worden war, und er hatte Mühe, sich auf die einfachsten Dinge zu konzentrieren. Einer Diskussion mit Sasta-Punal war er auf keinen Fall gewachsen. „Da draußen ist eine Frau", sagte er. „Sie winkt uns. Sie will an Bord."
    Sasta-Punal fuhr herum. Er hatte noch nichts bemerkt. „Eine Frau?"
    Velt-Togem musterte ihn flüchtig, wandte sich dann aber rasch ab. Er hatte begriffen. Auch Sasta-Punal litt unter Ausfallerscheinungen. „Hallo, schlaft ihr alle?" ertönte eine weibliche Stimme. „Ich bin Bastar-Stredan. Laßt mich rein!
    Ich möchte mit euch reden."
    Velt-Togem wartete. Er wollte zunächst etwas sagen, entschloß sich dann jedoch, die Entscheidung Sasta-Punal zu überlassen. Der Kommandant sollte sich mit der Situation befassen und dann entsprechende Befehle geben.
    Er spielt den Überlegenen, dachte Velt-Togem, soll er doch zeigen, daß es ihm bessergeht als uns!
    Eine derartige Illoyalität hätte er sich noch vor Stunden nicht erlaubt. Jetzt war er durch die rätselhaften psychischen Veränderungen zu entkräftet, um Standfestigkeit zu beweisen.
    Sasta-Punal brauchte ungewöhnlich lange für seine Entscheidung. „Sie soll an Bord kommen!"
    Als 'Bastar-Stredan Minuten später die Zentrale betrat, saß er mit fiebrig glänzenden Augen in seinem Sessel. Tiefe Falten hatten sich in seinen Mundwinkeln gebildet. Sie lächelte gequält. Mit den Fingerspitzen der rechten Hand strich sie sich immer wieder über die Schläfe. „Die MONTEGO BAY ist auf Rubin", sagte sie. „Und nicht nur sie. Auch die QUEEN LIBERTY ist da. Zwei terranische Raumschiffe. Sie geben uns Gelegenheit zu beweisen, daß wir Baalols sind."
    Sasta-Punal erhob sich. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin Sasta-Punal", stellte er sich vor. „Der Hohe Baalol!"
    Es war das erstemal, daß die Männer und Frauen der Schiffsführung diese Bezeichnung aus

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