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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Howalgonium ist nicht in Ordnung. Ich würde sagen, es ist entartet! Unkontrollierbare Vorgänge laufen im Howalgonium ab. So etwas hat es noch nie gegeben. Nirgendwo in der Literatur finden sich auch nur Hinweise auf vergleichbare Prozesse."
    „Richtig", stimmte And zu. Seine Stimme bebte ein wenig. Die Beobachtung verunsicherte und ängstigte ihn. „Glaubst du, daß es auf die Tote Zone zurückzuführen ist?"
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Ketrion. Auch er war erschrocken. Da er nicht wußte, wie sich das Howalgonium entwickeln würde, hatte er das Gefühl, auf schwankendem Boden zu stehen. Wenn der Schwingquarz außer Kontrolle geriet, dann mußten sich irgendwo auf Rubin Folgen zeigen, welcher Art diese auch immer sein mochten. „Ich kann es mir nur so erklären, daß eine fehlende Hyperraumkomponente zu dieser Entartung geführt hat."
    And war ein praktisch denkender Mann. „Und was machen wir jetzt?" fragte er. „Vielleicht handelt die Neue Sekte instinktiv richtig, wenn sie die Minen stillegt. Es könnte aber auch sein, daß sie damit einen äußerst gefährlichen Fehler macht."
    „Ich weiß nicht, was zu tun ist", sagte Ketrion. „Ich könnte mir denken, daß wir das Howalgonium irgendwie behandeln müssen, aber ich weiß nicht, wie wir das machen sollen. So einen Fall wie diesen hat es noch nie gegeben."
    „Dann müssen wir so schnell wie möglich einen anderen Experten zu Rate ziehen."
    Ketrion lachte hilflos. „Wen denn? In den letzten Tagen und Wochen habe ich immer wieder versucht, Kaschvon zu erreichen. Vergeblich. Auch Lorresk ist untergetaucht, und mit ihm haben sich die meisten wirklich wichtigen Fachleute zurückgezogen. Ich kann es ihnen nicht verdenken. Allzu heftig wurden sie von der Neuen Sekte und anderen angegriffen. Einige wurden als wahre Teufel hingestellt, nur weil sie versucht haben, Partei für das Howalgonium zu ergreifen. Wir werden keinen von ihnen finden, And. Wir stehen allein da."
    „Dann bleibt uns nur eins", stellte And fest. „Wir müssen zum Raumhafen und zur MONTEGO BAY. Wir müssen mit Roi Danton reden. Jetzt kann nur noch er uns helfen."
    Er blickte auf die Monitoren, stutzte, ging zu einem der Geräte und tippte einige Tasten. Das Bild im Holo wechselte, und der Teil eines Kugelraumschiffs wurde sichtbar. Die Beschriftung über den Hangarschleusen zeigte an, um welchen Raumer es sich handelte. „Die GALAKTAPTUL", sagte er verwundert. „Sie ist nicht weit von hier in der Ändisch-Schlucht gelandet. Mitten in der Wildnis."
    „Aber in der Nähe der Howalgoniumminen!"
    „Es ist ein Raumer der Antis. Die Zeichen über den Schleusen sind eindeutig", bemerkte And. „Von der Schlucht aus haben sie Zugang zur Fahig-Mine."
    „Die ist weitgehend erschöpft", betonte der Leitende Ingenieur. „Viel Howalgonium können sie uns dort nicht stehlen, doch auch das ist schon zuviel."
    Er erhob sich von dem Hocker, auf dem er gesessen hatte. „Komm jetzt", sagte er. „Es ist höchste Zeit, daß wir verschwinden. Wir müssen Roi Danton informieren.
     
    6.
     
    Mecham Worreyes war ein alter Rubiner, der sich seiner hohen Verantwortung für das kulturelle Erbe seines Volkes bewußt war. Als Herr über die Museumsstadt Rubinna war er der Hüter der Schätze aus den vergangenen Jahrtausenden. Rigoros setzte er die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte - Roboter und bewaffnete Rubiner - gegen alle ein, die gegen seinen Willen in die Stadt zu kommen versuchten. Und das waren an diesem Tag, als Michael Rhodan und Eva Kattuna ihn besuchten, nicht wenige.
    Auch für sie war es nicht leicht gewesen, zu ihm vorzudringen. Vor den Mauern der Stadt hatten sich Tausende von Demonstranten versammelt. Sie gehörten verschiedenen Sekten an, wie aber aus den Transparenten ersichtlich war, die sie mit sich führten, verfolgten sie alle nur ein Ziel: Sie wollten das in der Museumsstadt gelagerte Howalgonium entfernen. „Wohin sie es bringen wollen, sagt allerdings niemand", erklärte Mecham, als es den beiden Terranern endlich gelungen war, alle Einwände der Wachen zu zerstreuen und zu ihm vorzudringen. „Wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht."
    Er entschuldigte sich dafür, daß seine Mitarbeiter seinen Besuchern so viele Schwierigkeiten gemacht hatten. „Das muß leider sein", erläuterte er. „Die fanatisierten Massen sind unberechenbar. Sie haben mein Privathaus gestürmt und angezündet, weil sie glaubten, mich damit erpressen zu können.
    Meine Familie konnte sich

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