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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entsetzt. „Diese verfluchten Pseudopriester haben ihre Drohung wahr gemacht. Sie haben unsere Ingenieure getötet, weil sie die Arbeit in der Howalgoniummine nicht eingestellt haben."
    „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet", stammelte Ketrion. „Bis jetzt habe ich sie für geldund machtgierig gehalten, aber ich habe nicht geglaubt, daß sie gewalttätig werden würden."
    Er gab seinem Assistenten den Befehl, auf ihn zu warten, und ging trotz dessen Warnung zu den Toten. Er kniete sich neben ihnen auf den Boden und untersuchte sie. Als er ihnen die Kleidung über der Brust öffnete, sah er, woran sie gestorben waren. Rasch wandte er sich ab, stand auf und kehrte zu And zurück. „Wie ich vermutet habe", sagte er mit schwankender Stimme. „Sie haben genau das getan, was sie allen angedroht haben, die sich nicht vom Howalgonium lossagen."
    „Und jetzt?" fragte sein Assistent. „Wir drehen den Wagen um, damit wir jederzeit schnell damit abhauen können", erwiderte Ketrion. „Dann gehen wir weiter ins Tal hinein. Ich will wissen, ob sie die Mine besetzt haben und ob sie noch mehr von unseren Leuten umgebracht haben."
    And blickte ihn erschrocken an. „Sind die Toten nicht Warnung genug?" Er schluckte. Mit dem Handrücken fuhr er sich über die Augen. „Ich finde, es ist besser, wenn wir verschwinden."
    Ketrion legte ihm den Arm um die Schultern und kehrte mit ihm zum Wagen zurück. „Ich verstehe dich", sagte er einfühlsam, während er das Fahrzeug umdrehte, so daß nun das Heck zu der Schlucht mit den Ermordeten zeigte und sie im Notfall vorwärts fahrend flüchten konnten. „Du bist als Ingenieur in der Mine beschäftigt und nicht als Kämpfer gegen eine Bande von Verrückten und Verblendeten. Ich würde es dir daher nicht übelnehmen, wenn du mich allein gehen läßt, aber ich bitte dich als Freund, mit mir zu kommen. Wir werden vorsichtig sein. Die Priester können uns nicht so leicht überraschen, weil wir wissen, daß sie da irgendwo lauern."
    „Wenn wir wenigstens eine Waffe hätten!" seufzte And, als er neben dem Leitenden Ingenieur an den Toten vorbei in die Schlucht ging.
     
    5.
     
    „Explosionen auf der MONTEGO BAY", meldete Annick von Gyan, der Stellvertretende Kommandant. „Du solltest sofort zurückkommen."
    „Genau das werde ich", antwortete Michael Rhodan mit Hilfe der Funkgeräte seines SERUNS.
    Er eilte zusammen mit Homer G. Adams durch die QUEEN LIBERTY und war auf dem Weg zur Hauptleitzentrale, blieb nun aber stehen. Er wandte sich an den Freund: „Ich muß wissen, was drüben auf der MONTEGO BAY los ist!"
    Homer G. Adams blieb erstaunlich gelassen. „Das gleiche wie bei uns", erwiderte er, während irgendwo in ihrer Nähe eine weitere Explosion aufklang. „Die Dinge geraten außer Kontrolle."
    „Bis jetzt waren es kleine Explosionen", stellte Michael Rhodan fest. „Ich möchte nicht warten, bis die großen beginnen. Wenn die Triebwerke in die Luft gehen, ist es aus mit uns."
    Damit bewies er Gespür für das tatsächliche Geschehen. Als er die Hauptleitzentrale der MONTEGO BAY betrat, wo sich die wichtigsten Persönlichkeiten des Raumers versammelt hatten, bedeutete ihm der Arkonide Annick von Gyan, daß die Welle der Explosionen von der Hypertechnik verschiedener Geräte ausgelöst worden war. „Nahezu jedes ist Minuten nach dem Einschalten hochgegangen", berichtete er. „Das betrifft bisher die Bereiche Funk, Syntronik, Antigrav-, Energieschirm und Waffentechnik. Andere Technikbereiche haben wir vorsichtshalber gar nicht erst aktiviert. Ebenso sieht es auf der TENTRA BLUE aus. Sie hat uns gerade darüber informiert."
    Der Stellvertretende Kommandant war ein kleiner, schlanker, fast kahlköpfiger Mann. Er hatte ein breites, flach wirkendes Gesicht mit tiefschwarzen Augen und weißen Augenbrauen, die sich bis über die Schläfen hinwegzogen. Annick von Gyan war gewöhnlich still und zurückhaltend. Er machte einen bescheidenen Eindruck, konnte aber sehr energisch sein und besaß Durchsetzungsvermögen. Seine Stärke war, daß er delegieren konnte. Weitsichtig, klug und trickreich erfüllte er seine Aufgaben an der Seite von Michael Rhodan, den er schon in jungen Jahren kennengelernt und dessen Angebot, auf die MONTEGO BAY zu kommen, er später ohne Zögern angenommen hatte.
    Ein flüchtiges Lächeln glitt über seine Lippen. „Die größte Gefahr scheint also bereits vorüber zu sein", bemerkte er. „Was könnte die Ursache für die Explosionen sein?" fragte Michael.

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